Jamaika oder Fluch der Karibik?

18./19. November: Der trostlose Weg nach Jamaika

Jamaika? Eine Totgeburt, bevor überhaupt die Wehen eingesetzt haben. Die diametral vollkommen unterschiedlich justierten Sondierer sind in ihrem krampfhaft selbstverordneten Anspruch hilflos gefangen, mit aller Macht inkohärent zusammenzuweben, was nach jeweils minimaler Annäherung die kleinste Nahtstelle sofort wieder aufplatzen lässt. Da passt hinten und vorne absolut nichts zusammen, und ist nach mehreren fruchtlosen Anläufen statt Jamaika doch wohl eher „der Fluch der Karibik“. Einziger Ausweg aus dieser erkennbaren Sackgasse: Neuwahlen!

Thomas Prohn, per E-Mail

Lösung nicht in Sicht

Gemäß Umfrage blieben bei einer Neuwahl die Mehrheitsverhältnisse fast unverändert. Sollte Jamaika nicht zustande kommen, wäre diese Koalitions-Option bei einer Neuwahl zwar weiterhin möglich – aber unsinnig. Anbieten würde sich wieder die große Koalition, wenn die SPD zulegen würde, was nicht gesichert erscheint. Rot-Rot-Grün ginge ebenso wenig wie eine Ampel. Und mit der AfD als nach wie vor drittstärkster Kraft scheint man weiterhin nicht reden zu wollen. Bei dieser unklaren Gemengelage fragt man sich nach der Ursache, und hier deutet vieles auf die Spitzen der CDU/CSU hin. Während Seehofers Zeit zu Ende zu gehen scheint, ist die Position der Kanzlerin zunehmend umstritten. Es besteht die Befürchtung, dass sie eine weitere Amtszeit zu Lasten von Grünen und der FDP anstrebt, also mit zwei durch den Parteiprogrammen zuwider laufenden Zugeständnissen geschwächten Partnern, die ihr ein weiteres Durchregieren ermöglichen würden. Das wäre nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa fatal, wenn sie die Möglichkeit erhielte, ihren bisherigen Fehlentscheidungen weitere hinzuzufügen. Das Problem scheint nur zu sein, dass niemand auf der politischen Ebene den Mut hat, diese Dinge zu benennen – was im Sinne schnellerer Entscheidungen wünschenswert wäre, und so verlagert man die Lösung zurück zum Wähler, der damit erneut überfordert sein dürfte.

Uwe Marschner, Hamburg

Der Einsatz der Elektromobilität

17. November: Die Batterie kann nicht die Lösung sein

Endlich redet jemand Klartext. Die Elektromobilität ist nur für wenige, bestimmte Einsatzfälle sinnvoll, wo definierte kurze Fahrstrecken und Zeiten und garantierte Ladestationen vorliegen, wie es bei der Post mit ihrem Paketdienst der Fall ist. Im privaten Bereich fehlt es daran. Hinzuzufügen wäre noch, dass nicht nur die Ladestationen an sich benötigt werden, sondern dass auch die Leitungsquerschnitte in Garagen, Kellern und an Laternen entsprechend groß sein müssen. Diese nachzurüsten dürfte nur schwer oder gar nicht möglich sein. Im privaten Bereich wird sich wohl der Antrieb mit dem Benzin- und Dieselmotor noch sehr lange halten. Schließlich ist deren Energiedichte mehrfach höher als die von noch so guten Batterien.

Dr. Friedrich Weinhold, per E-Mail

Sicherheitskontrolle versagt

17. November: Gefährder reist aus – trotz Fußfessel

Ein absoluter Skandal! Beim Entdecken der Fessel bei der Sicherheitskontrolle hätte sofort Alarm gegeben werden müssen. Aber das kann man wohl von dem unbedarften Personal nicht unbedingt verlangen. Und warum hat die Bundespolizei den Pass nicht korrekt kontrolliert? Am Ende ist natürlich keiner verantwortlich.

Bernd Lange, Kattendorf

Unbedingt denkmalschutzwürdig

14. November: Kauft ECE das Hanse-Viertel? Nach einem Abriss könnten dort Wohnungen entstehen

Hamburg ist sich wohl für keinen Skandal zu schade. Auch wenn das Hanseviertel nicht die erste gedeckte Einkaufspassage Deutschlands war – es gab in Hamburg bereits um 1900 die Mellin-Passage und in Berlin 1908 die Friedrichstadtpassage und in Leipzig 1912 die Mädler-Passage – so ist es doch eine herausragende Leistung integrativen Städtebaus in Westdeutschland und der Fortführung baulicher Traditionen der Hansestadt. Es gehört mit zum Besten, was die Architekten gmp und insbesondere Volkwin Marg, der es entworfen hat, je in urbanem Kontext gebaut haben. Es ist ein herausragendes Zeugnis der inzwischen abgeschlossenen Kulturepoche der Postmoderne und nach Qualität der Planung, Ausführung en gros und en detail nicht nur denkmalfähig sondern unbedingt denkmalschutzwürdig. Um die ästhetische Qualität auch im Betrieb aufrecht zu erhalten, mussten die Pächter sich verpflichten, die Passage von werbenden Aufstellern, Außendisplays wie Postkarten- oder Kleiderständern frei zu halten. Das ist ausgesprochen wohltuend für die Besucher/Innen. Und wenn man die Mieten immer weiter nach oben treibt, muss man sich nicht wundern, wenn Läden leerstehen. So kann man Baukultur zunichte machen. Das Hanseviertel gehört unbedingt auf die Denkmalliste.

Frank Pieter Hesse, Berlin