Keine Wolkenkuckucksheime

10. November: Was wird jetzt aus dem Hanse-Viertel?

Das Hanseviertel ist doch immer noch ein schönes herzeigbares Bauensemble, das sich gut in das Passagenviertel einfügt. Ein Abriss und Neubau würde viele Jahre der Unruhe mit sich bringen und benachbarte Quartiere negativ beeinflussen. Man kann ja gern behutsam einige Dinge nachbessern oder erneuern. Das generelle Problem ist der sich weiter steigernde und von der Politik unterstützte Online-Handel. Mit der ebenfalls so breit unterstützten und gewünschten Digitalisierung der Republik wird sich die Hinwendung zu allem was Online ist noch erheblich verstärken. Wer immer gedacht hat Online-Geschäfte gehen „on top“, dürfte sich angesichts der Zahlen mittlerweile ernüchtert sehen. Der „normale Resthandel“ wird nur da überleben, wo er individuelle Produkte und persönliche Sozialkontakte bietet. Die Vermieter sollten auf eine moderate Vermietungspolitik setzen, statt mit Investoren neue Wolkenkuckucksheime zu planen. Die Politik sollte sich ernsthaft mit den Logistik-Giganten anlegen. Stattdessen freut man sich über die Ansiedlung eines Amazon-Baus wo ein paar Hundert Arbeitsplätze geschaffen werden, die später Tausend andere vernichten.

Bernd Nasner, per E-Mail

Mehr Laden-Mix statt Einheitsbrei

Das kann und darf nicht wahr sein: Das Hanse-Viertel könnte abgerissen werden? Ist in der Welt des Immobilien-Investments keiner in der Lage, mal seine Kreativität einzusetzen, statt ausschließlich auf die Zahlen zu starren und damit den Blick fürs Ganze zu verlieren? Ja, das Hanse-Viertel benötigt dringend eine „Revitalisierung“, aber wie wäre es mit einem originellen Laden-Mix anstelle des allgegenwärtigen Einheitsbreis? Dass eine der schönsten Einkaufspassagen nicht mehr funktioniert, ist kaum dem Gebäude anzulasten, sondern seinen Eigentümern. Die Passagen-Stadt Paris würde heulen angesichts dieser Lieblosigkeit im Umgang mit einer Einkaufsgalerie, deren Atmosphäre selbst in diesem desolaten Zustand die der Europa-Passage um Längen überbietet.

Birte Baldauf, per E-Mail

Eine unverantwortliche Aussage

10. November: Scholz: Bei einem Toten wäre ich zurückgetreten

Die Äußerung des Bürgermeisters Scholz, er wäre im Falle eines Todes eines Menschen zurückgetreten, lässt auf ein erschreckendes Maß an Verantwortungslosigkeit schließen. Wie kann man sein politisches Handeln, nämlich seinen Rücktritt, von dem möglichen Todes eines Menschen abhängig machen? Scholz hat nach eigener Aussage offenbar einkalkuliert, dass es bei den zu erwartenden gewaltsamen Demonstrationen beim G20-Gipfel zu schwersten lebensgefährdenden Straftaten kommen würde. Wer dies bei der Entscheidung, ob der G20-Gipfel in Hamburg stattfinden soll mit in sein Kalkül nimmt, handelt zynisch und überlässt es dem Zufall, ob ein Mensch zu Tode kommt. Nach dieser demaskierenden Äußerung des Bürgermeisters wäre es verständlich, wenn zu Recht der Rücktritt des Bürgermeisters von einer Mehrheit der Bürgerschaft gefordert würde.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Planung ohne Sozialwohnungen

7. November: Neues ,Dorf‘ an der Altonaer Fisch­markt-Kir­che

Als Mitglied des Stadtteilforums Altona-Altstadt würde ich gerne die gemachten Aussagen berichtigen. Leider entsteht in den geplanten Neubauten wieder keine einzige Sozialwohnung. Gegen den erklärten Bürgerwillen, haben sich Bezirksverwaltung und Kirchenkreis darauf verständigt, eine kommerzielle Nutzung der Grünanlage in Form eines Pilgerhotels vorzunehmen, statt Sozialwohnungen zu bauen. Dies trifft auf das totale Unverständnis der Anwohner, weil die Errichtung von Sozialwohnungen die Voraussetzung für die Zustimmung zur Bebauung der Grünflächen rund um die Kirche war. Auch wenn Kirchenvertreter und Bezirksverwaltung auf das durchgeführte Bürgerbeteiligungsverfahren verweisen, muss gesagt werden, dass dies in fast „manipulativer“ Art und Weise am Bürgerwillen vorbei, zum Ergebnis geführt wurde. Das Pilgerhotel ist z. B. den Bürgern erst jetzt, mit der Vorstellung der Ergebnisse aus dem Architektenwettbewerb, bekannt gemacht worden.

Heinz-Peter Henker, Hamburg

Geld lieber sinnvoll anlegen

10. November: Kühne oder kein Kühne?

Herr Kühne soll sein Geld lieber sinnvoll anlegen, es gibt genügend Möglichkeiten. Er würde sogar Dankbarkeit erhalten, nicht nur negative Äußerungen.

Jürgen Geißler,per E-Mail