Hamburg wird verwechselbar

27. Oktober: Abriss von Traditionshaus in der City

Welche Mächte sind denn da am Werk, die das Deutschlandhaus abreißen und einem modernen Zweckbau opfern wollen? Gute Teherani-Entwürfe wie die­­ Living Bridge oder das Lighthouse verwirft man, obwohl sie gerade in der HafenCity spannende Akzente hätten setzen können. Warum muss eine „wachsende Stadt“ leichtfertig zu einem verwechselbaren Ort gemacht werden? Warum sollten Touristen nach Hamburg kommen, wenn es bald aussieht wie überall? Wer immer da an entscheidender Stelle auch sitzt, der sollte sich das noch einmal überlegen.

Bernd Nasner, per E-Mail

Helden der Bahnarbeitertruppe

27. Oktober: Naturschutz – mit Folgen für die Bahn

Ich kann mich an meine Schulzeit Anfang der 50er-Jahre erinnern: Vor jedem Ferienbeginn wurde damals eine Geschichte vorgelesen – über eine „heldenhafte“ Bahnarbeitertruppe, die es schaffte, einen Baum, der auf die Gleise zu stürzen drohte, im Einklang mit dem Zugfahrplan so rechtzeitig zu fällen, dass der Bahnbetrieb ungestört blieb. Um es mit anderen Worten zu sagen: Landschaftsschutz musste auch im Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen betrieben werden, und die sind seit 1950 nicht weniger geworden.

Uwe Huntenburg, Reinbek

HSV-Verlust fleißig angesammelt

26. Oktober: Der HSV und das nächste Millionenminus

105 Millionen Verlust, über Jahre fleißig angesammelt? Respekt! Jede andere Firma hätte schon Insolvenz anmelden müssen. Ein eindeutiger Fall von: Wie kann dieser Verein seine finanziellen Verpflichtungen noch erfüllen? Und diese Truppe noch als „Dino“ zu bezeichnen ist wohl völlig daneben. „Lame duck“ wäre treffender.

Bernd Lange, Kattendorf

Immer dickere Blechkisten

23. Oktober: Lärm­schutz – Nur Tempo 30 hilft schnell

Was ist das wieder für ein hilfloses Geiere. Den Lärm wird man nicht los, indem man immer mehr dickere Blechkisten, in denen weiterhin meist nur eine Figur sitzt, etwas langsamer durch die leider nun mal so eingeengten Straßen holpern lässt. Da ändern auch E-Antrieb und Digitalisierung nicht viel. Einzig ein attraktiver Nahverkehr kann da wirksame Entlastung bringen. Nach der Busbeschleunigung muss auch eine massive Busverdichtung her. Gerne elektrisch und zu Preisen, die auch locken. Nur wenn es gelingt, die Anzahl der Fahrzeuge merkbar zu reduzieren, können Busse so flott vorankommen, dass auch akzeptable Fahrzeiten angeboten werden. Dazu gehört dann auch eine gute Bedarfsanalyse, wie viele Leute wann woher ­wohin fahren, mit entsprechenden Kapazitätsangeboten, je nach Strecke und Tageszeit. Die Technische Universität Hamburg und die HAW Hamburg können sicher einiges dazu beitragen.

Claus Linhart, per E-Mail

Bunker nur Spekulationsobjekt

25. Oktober: Neuer Ärger um grünen Bunker

Nun offenbart sich, dass es sich bei diesem umstrittenen Vorhaben nur um ein Spekulationsobjekt handelt, nachdem es die Investoren geschickt verstanden hatten, mit der Begrünung des Daches die massive 20-Meter-Aufstockung zu kaschieren, um die Stimmen der Grünen zu gewinnen. Letztendlich geht es nur um Profit. Das fertige Projekt wird nie so aussehen, wie es die geschönte Visualisierung suggeriert, denn das Wurzelwerk von Bäumen benötigt für einen sicheren Halt auch Tiefe. Beim letzten Sturm wäre ein Großteil der Bepflanzung mit Sicherheit auf dem Vorplatz geendet.

Stefan Bick, per E-Mail

Falsch verstandene Toleranz

19. Oktober: Die Universität Hamburg erlaubt Vollverschleierung von muslimischen Frauen

Den Inhalt des Leserbriefs von Frau ­Petri in der Ausgabe vom 26. Oktober zum Thema Burka kann ich sehr gut nachvollziehen. Aus falsch verstandener Toleranz oder aus Angst, gegen die Meinung der gut organisierten „Gutmenschen“ und der entsprechenden Medien zu verstoßen, wagen die verantwortlichen Politiker es nicht, ein generelles Burkaverbot oder, allgemeiner gesagt, Verhüllungsverbot auszusprechen. Dabei geht es nicht darum, dass zurzeit prozentual nur wenige Frauen sich dermaßen zuhängen, sondern maßgebend ist die Botschaft. Ein deutlicheres äußeres Zeichen dafür, dass diese Frauen und natürlich die dazugehörigen Männer nicht in der heutigen Zeit angekommen sind, gibt es meines Erachtens nicht. Von Gleichberechtigung von Mann und Frau, so wie wir das in der westlichen Welt verstehen, kann man da wohl nicht reden. Das ist auch nicht religiös zu begründen. Was können wir von den Menschen in Bezug auf Integration erwarten, die nicht bereit sind, sich zumindest so zu kleiden, wie es in unserem Kulturkreis üblich ist. Das ist doch die Grundvoraussetzung für jeden halbwegs sensiblen Menschen, wenn er sich in fremden Ländern aufhält. Hinzu kommt auch noch, dass in diesen Familien die Kinder sicher auch eine entsprechende Erziehung genießen. Die damit verbundenen Probleme werden dann auch noch in die Schulen getragen.

Dieter Ringsdorf, per E-Mail