Verschönerung bitte mit Ideen

17. Oktober: Neue Ideen zur Wie­der­be­le­bung der Altstadt

Zu ihrer umfangreichen Berichterstattung über das „entfesselte Hamburg“. Auf der kleinen Karte richtet sich der rote Pfeil direkt auf unser Herz: DAS SCHIFF. Dieses in Europa einzige hochseetüchtige Theaterschiff wurde 1975 eingeweiht und hat sich von Beginn an in die Herzen der Besucher aus Hamburg und der ganzen Welt gespielt. Auch heute noch, nach 43 Jahren hat diese Institution ihren Zauber und ihre Besucher nicht verloren. Soviel zur Kultur im Nikolaifleet. Um so irritierter war ich, als ich drei Artikel zum Thema las. Ein Freilichtkino mit Zuschauerponton würde wegen der Lautstärke jede Vorstellung unmöglich machen. Verschönerung ist gut – aber bitte mit Ideen, die zum Quartier passen.

Eberhard Möbius, Gründer und Ehrenmitglied im Freundeskreis „Das Schiff“

Weitere Gründe zu Stundenausfall

19. Oktober: Nur 82 Prozent Unterricht nach Plan

Einige Gründe von Unterrichtsausfall wurden vergessen:

1. Die Anzahl der Prüfungen (z.B. MSA) und Testungen (z.B. Kermit) haben stark zugenommen und sorgen für Ausfall.

2. Wettbewerbe, (z.B. „Jugend debattiert“, „Vorlesewettbewerb“) sorgen für Stundenausfall.

3. Das Stundendeputat einer Lehrerin, eines Lehrers hat seit der Arbeitszeitverordnung stark zugenommen. Die KollegInnen erteilen seitdem bis zu sechs Stunden wöchentlich mehr Unterricht. Das heißt, wenn also ein Lehrer oder eine Lehrerin krank wird, eine Exkursion, Prüfung/Testung, oder einen Wettbewerb betreut oder frei nimmt, weil ihre Kinder erkrankt sind, fallen auch mehr Stunden aus.

4. Dies bedeutet eine deutlich höhere Arbeitsbelastung kombiniert mit einer Fülle von zusätzlichen Aufgaben, was einen hohen Krankenstand fördert.

5. Die Betreuungsaufgabe der Schulen ist stark angewachsen, d. h. es kann Oberstufenunterricht ausfallen, weil eine junge Schülergruppe betreut werden muss.

Claudia Schneider, per E-Mail

Das ist keine Naturkatastrophe

18. Oktober: Fliegen? Warten! Die Probleme auf Hamburgs Flughafen nerven Passagiere. Doch was sollen sie tun?

Man müsse aufpassen, dass man nicht ungerecht wird, wenn man über den Hamburger Flughafen schreibe, heißt es im Artikel. Wieso das? Hier geht es nicht um ein Thema von Gerechtigkeit und Nachsicht, sondern um das Thema Verantwortung. Sind das alles neue und ganz akute Erkenntnisse? Erst jetzt bemerkt man, dass die Betonflächen 40 bis 60 Jahre alt sind, dass es sich um schwere Arbeit beim Gepäck handelt und die Bezahlung vielleicht zu niedrig sei? Sind für solche Themen nicht Flughafenführung und Senat verantwortlich, und das seit Jahrzehnten? Wieso sind die nicht zu beneiden? Das ist doch keine Raketenwissenschaft. Offenbar muss jetzt, und ziemlich spät, der Bürgermeister aktiv werden, allerdings nicht zu vergessen: Er und seine Vorgänger sind die Präsidenten des verantwortlichen Senats. Meinen Zorn kann ich nicht verbergen, denn um eine Naturkatastrophe handelt es sich hier ja wohl nicht.

Dieter Brandes, Hamburg

Provinzflughafen Hamburg

18. Oktober: Flughafen warnt seine Pas­sa­gie­re: Noch bis Mitte 2018 Ver­zö­ge­run­gen

Ein Flughafenchef, der über einen solch langen Zeitraum in der Vergangenheit und offenbar auch in der Zukunft, die elementarsten logistischen Grundfunktionen eines Passagierflughafens nicht zu regeln in der Lage ist, ist sein Geld nicht wert. Hamburg-Fuhlsbüttel ist und bleibt Flugprovinz. Der Namensgeber Helmut Schmidt schüttelt bestimmt seinen Kopf!

Paul Blecher, per E-Mail

Klare Beschilderung ist wichtig

18. Oktober: Scholz eröffnet 600. Ladepunkt für E-Au­tos

Für einen Fahrer eines E-Autos ist dies eigentlich eine gute Nachricht. Leider sieht die Realität anders aus. Die Ladepunkte sind überwiegend zugeparkt von Normalautos. Hat man die Gelegenheit eine Falschparkerin oder einen Falschparker darauf anzusprechen, ist es selten Ignoranz, weitaus überwiegend Unwissenheit. Es ist halt ein Parkplatz mit einem blauen P-Schild. Das Zusatzschild „Auto mit Stecker“ und die Ladesäule werden übersehen. Mindestens genauso wichtig wie neue Ladesäulen ist es deshalb, die Ladepunkte klarer zu kennzeichnen. Leider ist ja wohl die blaue Farbe für die Parkfläche ausgegangen, mit der noch einige Ladepunkte gekennzeichnet sind. Aber am besten wäre eine eindeutige Beschilderung: Absolutes Halteverbot mit einer Ausnahme für E-Autos im Ladezustand. Das wäre für alle VerkehrteilnehmerInnen klar und niemand könnte sich beschweren, wenn er abgeschleppt wird. Damit wäre uns Elektromobilisten viel mehr geholfen als mit zehn weiteren Ladepunkten.

Werner Kaiser, per E-Mail

Religion ist Privatsache

19. Oktober: Burka in Teilen der Universität verboten

Das jetzt die Vollverschleierung an der Hamburger Universität erlaubt werden soll, ist ein vollkommen unnötiger und ärgerlicher Kotau vor dem Islam. Religion ist Privatsache und hat an einer öffentlichen Ausbildungsstätte nichts zu suchen, genauso wenig wie das demon-strative zur Schau stellen religiöser Symbole, egal von welcher Religionsgemeinschaft. Außerdem muss ein Student genauso wie jeder andere Bürger auch, eindeutig zu erkennen sein. Dafür gibt es aus gutem Grund das Vermummungsverbot. Ich würde mich jedenfalls als Dozent weigern zu akzeptieren, dass ich meine Studenten nicht erkennen kann. Ich halte die Entscheidung der UNI für übertriebenen Liberalismus und einen gefährlichen Präzedenzfall.

Peter Westendorf, Hamburg