Missstände seit Jahren bekannt

18. Oktober: Flughafen warnt seine Pas­sa­gie­re: Noch bis Mitte 2018 Ver­zö­ge­run­gen

Langsam muss einem doch der Kragen platzen. Seit Jahren weinen Vorstand und Pressesprecher des Flughafens Krokodilstränen, weil umgebaut werden muss, Personal für die Koffer benötigt wird und die von der Bundespolizei verantworteten Personenkontrollen langsam und stockend von zu wenig Personal durchgeführt werden. Alle diese Missstände sind seit Jahren bekannt, beruhen teilweise auf der unterirdischen Planung des Vorstandes und stellen klassisches Unternehmensversagen dar. Die Neubauplanung läuft seit fast zehn Jahren; spätestens seit Emirates den A380 auch von Hamburg aus einsetzen will, laufen die Planungen. Ein kompetenter Vorstand kriegt so etwas hin. Personal im Gepäckabfertigungsbereich ist in der Tat kaum noch zu bekommen. Warum wohl? Weil der Vorstand unterirdisch bezahlt aber überirdische Leistungen verlangt. Und dass es längere Wege gibt, wenn das Vorfeld saniert werden muss, ist auch nichts Neues. Gut gemanagte Flughäfen reagieren darauf mit mehr Bussen und mehr Fahrern, nicht mit Verärgerung der Fluggäste. (...) Olaf Scholz will sich der Dinge jetzt annehmen. Im Interesse der Beschäftigten des Flughafens. Das ist gut so. Aber er sollte mit dem Aufräumen in der Vorstandsetage anfangen. Ein offensichtlich überforderter und inkompetenter Vorstand gehört abgelöst. Der Fisch stinkt bekanntermaßen vom Kopf her. Vom grandiosen Vorstandsvorsitzenden Eggenschwiler hört man nichts im Moment. Der fühlt sich wohl nur zuständig, wenn wieder ein low-cost-carrier nach Hamburg geholt wird. Zu miesen Preisen und noch mieseren Bedingungen für die Mitarbeiter. Wann endlich wacht der Senat – als Haupteigner des Flughafens – endlich auf und ergreift Konsequenzen?

Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery,

per E-Mail

Bürgerbefragung erwünscht

12. Oktober: Die Ab­schieds­rede der Katja Suding. FDP-Chefin und drei weitere Abgeordnete wechseln in den Bundestag. Müde Debatte über wachsende Stadt

Wohnungen an Hauptverkehrsstraßen – eine absurde Idee. Die Leser des Hamburger Abendblatts haben schon viele Argumente gebracht. Aber selbst die CDU ist dafür. Da bleibt nur eins: Die Bürger müssen gefragt werden, ob das Modell „Wachsende-Stadt“ von den Bürgern überhaupt gewünscht wird. Wer ergreift die Initiative für eine Bürgerbefragung wie bei den Olympischen Spielen? Am besten würde man diese Frage kombinieren mit der Forderung nach einer Fusion zwischen den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein, wo in jedem Fall ausreichend Platz für neue Wohnungen vorhanden ist.

Peter Vietzen, Hamburg

Hamburgs schönste Sandkiste

13. Oktober: Der ver­nach­läs­sigte Elbstrand

Im aktuellen Schwarzbuch des Bundes deutscher Steuerzahler wurde jüngst mit beeindruckenden Zahlen aufgelistet, wo die Milliarden der Steuerzahler verpulvert wurden. Nicht nur die Höhe der verschwendeten Gelder sondern auch die Sinnlosigkeit der Projekte, in die das Geld geflossen ist, macht wütend. Lernen die Politiker eigentlich gar nichts dazu? Dabei scheint die Lösung für die schönste Sandkiste Hamburgs doch so greifbar nah. Ein adäquates Ausflugsziel mit ausreichend sanitären Anlagen würde dieses schöne Fleckchen Hamburgs noch attraktiver machen. Es gilt, dieses Kleinod Hamburgs, diese Preziose der Natur, nachhaltig zu bewahren.

Silvia Böker, per E-Mail

Nur die Spitze des Eisbergs

13. Oktober: Neue Soko stoppt PS-Prot­zer. Autoposer rasen mit illegal aufgemotzten Wagen durch die Stadt. Polizei zieht 20 Fahrzeuge aus dem Verkehr

Das Protzauto ist doch höchstwahrscheinlich nur die Spitze eines Eisbergs. Die Polizei sollte unterstützt werden vom Zoll im Auftrag der Finanzbehörde, der ermitteln sollte, wie diese Leute an das Geld zur Beschaffung solcher Fahrzeuge gekommen sind. Denn so wie ich es beobachte, handelt es sich bei den Insassen solcher Autos stets um Männer offensichtlich wenig über 20 Jahre.

Hans-Peter Stelter, Hamburg

Bestrafung als Ritterschlag?

1000 Euro Strafe sind für diese Jungs doch eher ein Ritterschlag – und ein Nichts, wenn sie schon viele, viele Tausender in ihre Autos gesteckt haben. Wenn man wirklich wollte, ließe sich dieser Unsinn ganz schnell stoppen. Erstens: Entsprechend manipulierte Autos oder Motorräder werden zwölf Monate eingezogen und auf Kosten des Halters untergestellt. Oder zweitens: Die Autoversicherer führen eine schwarze Liste. Wer sein Auto so manipuliert, dass es technisch unsicher und damit gemeingefährdend wird, fliegt aus der Versicherung und kann künftig kein Auto mehr auf seinen Namen versichern. Wetten, der Spuk wäre ganz schnell vorbei?

Kay Dohnke, Hamburg

In jeder Hinsicht ein Vorbild

16. Oktober: Deutsch­lands be­rühm­tes­ter Pfleger

Diesen Vorstoß eines jungen Mannes aus dem Pflegebereich kann man in jeder Hinsicht nur als vorbildlich bezeichnen. Er handelt sowohl im Interesse des Pflegepersonals als auch all derer, die von diesen Menschen, direkt oder indirekt, profitieren bzw. abhängig sind. Und fast jeder weiß, dass diese Beziehung seit Jahren in vielen Fällen im Argen liegt. Bleibt zu hoffen, dass sich viele, Kollegen und Kolleginnen, aber auch ihre „Profiteure“, animiert und ermutigt fühlen, sich diesem Vorstoß anzuschließen. Dazu braucht es nicht immer den spektakulären Auftritt in den Medien, sondern kontinuierliche Thematisierung des Problems auf allen Ebenen, am besten natürlich mit denen, die Mitverantwortung tragen. Und dies gegebenenfalls mit spürbarem öffentlichem Druck.

Peter M. Lange, Henstedt-Ulzburg