Ein verspäteter Aprilscherz?

16. Oktober: Flughafen – Hauptsache, wir kommen noch mit! Ausnahmezustand in Fuhlsbüttel: 35.000 Passagiere an einem einzigen Tag

Es zeigt wieder einmal, dass der Hamburger Flughafenchef seinen „Laden“ immer noch nicht im Griff hat und endlich seinen Hut nehmen sollte. Der freundliche Hinweis, dass man mindestens zwei, besser drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein sollte, kann doch nur ein verspäteter Aprilscherz sein. Man stelle sich vor, man möchte von Hamburg nach München fliegen, was man vor ein paar Jahren noch in gut zwei Stunden abhandeln konnte. Und weshalb man überhaupt das Flugzeug und nicht die Bahn, oder gar das Auto genommen hat. Dafür braucht man jetzt gut einen halben Tag, wenn alles gut läuft. Da aber inzwischen so gut wie kein Flieger pünktlich ist in Hamburg, werden daraus schnell mal fünf bis sechs Stunden. Demnächst wird man als weiteren guten Rat vermutlich den erhalten, doch schon einen Tag früher anzureisen und dafür im Flughafen angeschlossenen Hotel zu übernachten. Es würde mich jedenfalls nicht wundern.

Holger Karstens, Hamburg-Ottensen

Anreize für sozialen Ausgleich

16. Oktober: Wohnungsbau ist hier Mumpitz. Kritik von Mieterverein und Anwohnern an Plänen zum Bau von 100.000 Wohnungen an Ausfallstraßen

Traumwohnungen direkt an den Hauptstraßen, man glaubt es nicht. Als ob es keine anderen Möglichkeiten zur intensiveren Grundstücksnutzung gäbe. Zum Beispiel: Wie wäre es damit, die riesigen Luxusgrundstücke und Baulücken in unserer Stadt intensiver zu nutzen. Natürlich geht das nicht durch Enteignungen. Aber man könnte starke Anreize über eine progressive Grundsteuer auf Wohngrundstücke schaffen. Würde man die Grundsteuer an die Anzahl der dort mit Hauptwohnsitz gemeldeten Personen koppeln, dann ließe sich sogar ein sozialer Ausgleich zu Gunsten der weniger Begüterten erzielen.

Robert Schomacker, Hamburg

Gerechtigkeit oder Abzocke?

12. Oktober: Wird die um­strit­tene Rei­ni­gungs­ge­bühr gesenkt?

Senator Kerstan hatte eine Reinigungsgebühr von 50 oder 60 Cent pro Frontmeter angekündigt, die dann der im Handel übliche „Augenwischerbetrag“ von 59 Cent wurde. Der gaukelt uns eine genaue Kalkulation vor, die es bestimmt nicht vor Festlegung der Reinigungskategorien aller Straßen geben kann und die wohl auch nachher nur zu schätzten ist. Aber egal, ob und wie eine erforderliche Häufigkeit überhaupt gerecht ermittelt werden kann, ist die Gebühr für die Grundeigentümer wenigstens an kleineren Wohnstraßen reine Abzocke, denn was soll dort mindestens vierzehntägig das ganze Jahr über zu reinigen sein? Je nach Baumbestand gibt es höchstens im Herbst Laub zu entsorgen, wenn es unter den ein- oder beidseitig parkenden Autos mit Besen oder Laubbläsern hervorgeholt wurde. Sonst kann es auch nur im Winter mal Schnee oder Eis geben, dessen Entsorgung dann auch wenigstens mal in kleineren Straßen erfolgt, oder fällt das nicht unter die Straßenreinigung? Und kann man die Gebühr zurückfordern, wenn die Reinigung an dem oder mehreren festgelegten Reinigungstagen nicht erfolgt?

Werner Biesterfeldt, per E-Mail

Aufwertung durch Gastronomie

13. Oktober: Der ver­nach­läs­sigte Elbstrand

Der paradiesische Wittenbergener Strand hat es wirklich verdient, aufgewertet zu werden. Auch die Brücke und der Ponton verrotten seit Jahren; hier könnte sich ebenfalls wie in Blankenese und Teufelsbrück eine lukrative und zudem untergangssichere Gastronomie etablieren. Und wann ist der herrliche Teil des Höhen-Elbwanderweges, der seit Monaten wegen Hangunsicherheit gesperrt ist, wieder begehbar?

Constanze Hufenberg, per E-Mail

Aufgemotzt, weil kleines Ego

13. Oktober: Neue Soko stoppt PS-Prot­­zer

Es wird so oft darüber diskutiert, ob ältere Menschen noch fähig sind, verantwortungsbewusst ein Fahrzeug zu führen oder ob sie nicht lieber ihren Führerschein abgeben sollten. Hier sollte man diese Frage auch stellen. Sind Männer die aufgemotzte Kraftfahrzeuge benutzen, um ihr zu kleines Ego aufzuwerten, überhaupt reif genug, am Straßenverkehr teilzunehmen?

Dörte Lauerbach, Hamburg

Denker mit Zukunftsperspektiven

11. Oktober:Alt­bür­ger­meis­ter von Dohnanyi: Ich mache mir Sorgen um Hamburg

Unsere Gesellschaft muss dankbar sein für unabhängige, kenntnisreiche Denker, die weite sachkundige Perspektiven für die Zukunft öffnen, wie Herr von Dohnanyi. Und die zudem noch den Mut haben ihre Gedankengänge ohne Rücksicht auf politische Korrektheit, Parteiinteressen und persönliche Anfeindungen offen zu äußern. Solche unabhängigen Persönlichkeiten müssen gefördert werden.

Dr. Jens Peters, per E-Mail

Roter Zettel in Postsortieranlage

13. Oktober: Wenn der Brief­kas­ten leer bleibt

Auch wir haben schon fünf Tage auf ein dringend benötigtes Arztrezept warten müssen. Die wöchentlichen Prospekte, für deren Zustellung die Firmen ja bezahlt haben, sind wochenlang bei uns nicht angekommen. Im letzten Jahr haben wir an einem Testprogramm der Bundesnetzagentur zur Briefzustellung teilgenommen. Danach hat es etwa ein Vierteljahr gut geklappt. Laut Aussage eines Postmitarbeiters war an unserem Fach in der Postsortieranlage ein roter Zettel angebracht worden, mit dem Vermerk „Immer zustellen“. Dieser ist inzwischen wohl entfernt worden.

Christine Klemm, Hamburg-Jenfeld