Erfolgsgeschichte Kataloniens

6. Oktober: Barcelona und Madrid kämpfen weiter ge­gen­ein­an­der

Woher diese Unzufriedenheit der Katalanen? Von Francos Diktatur zur Demokratie, viele Sonderrechte für Katalonien, Spaniens Mitgliedschaft in der EU, Ende des ETA-Terrors, Erholung der Wirtschaft: Eigentlich eine Erfolgsgeschichte der spanischen Gemeinschaft und jetzt wird wieder der Nationalismus propagiert? Unabhängig davon, dass die spanische Verfassung so einen Beschluss nicht zulässt und der gewaltsame Polizeieinsatz falsch war, wo wären die Vorteile? Die echte Unabhängigkeit bedeutet: keine EU-Mitgliedschaft, keinen Euro, keine Gelder aus der EU, keine Teilnahme am Binnenmarkt und seitens der EU hoffentlich (ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Interessen) keine Sonderregeln für die Aufnahme oder Assoziation. Eine Verschlechterung auf vielen Ebenen. Wollen alle Katalanen das oder sind sie nur von jahrelangen nationalistischen Parolen beeinflusst? Wissen sie den relativen Wohlstand und vor allem den längsten Frieden aller Zeiten in Europa durch die EU nicht zu schätzen?

Marion Mielke, per E-Mail

Eigenverantwortung abgegeben

5. Oktober: Der alte Mann und die Stars.

Mit Jupp Heynckes soll ein 72-Jähriger die Bayern wieder auf Kurs bringen – ein Plädoyer für mehr Erfahrung

Das wird nicht einfach für Jupp Heynckes. Denn die Spieler, die er übernimmt, sind immer noch auf die Methode „Pep Guardiola“ gepolt. Der hat sie mit seinen Spielvorgaben total zu infiltrieren versucht, hat nur seine Vorstellungen des Spielverständnisses zugelassen und damit jede Individualisierung einzelner Spieler unterbunden. Wer dem nicht folgte, saß auf der Bank (siehe der „Individualist“ Thomas Müller). Erst als der zeigte, dass er sich absolut auf die Vorstellungen des Trainers eingelassen hat, durfte er wieder mitspielen. Allen anderen Spielern bei Bayern München ging es genauso. Sie hatten Pep Guardiola zu folgen, bedingungslos. Drei Jahre lang. Und das hat geprägt. Der Trainer gab vor, die Spieler hatten zu erfüllen. Und das haben sie. Und jetzt kommt nach Ancelotti wieder ein Trainer der Alten Schule, der von seinen Spielern individuelle Kreativität und Eigenverantwortung abverlangen wird. Aber genau das haben sie verlernen müssen. Es ist ja auch bequemer für einen Spieler, wenn er die Verantwortung beim Trainer und seinem System abgeben kann und als Spieler nur die Vorgaben erfüllen muss. Kann Jupp Heynckes das in der verbleibenden Zeit wieder herausholen?

Udo Bauer, Wedel

Interner Ausnahmezustand

6. Oktober: Das große Chaos nach dem Sturm Xavier

Die Feuerwehr hatte sich offenbar frühzeitig auf den Sturm eingestellt und den internen Ausnahmezustand ausgerufen. Warum nicht auch der HVV? Stürme sind bei uns schließlich keine Seltenheit. Selbst vier Stunden nach Sperrung der Linie Altona/Wedel gab es keinen Schienenersatzverkehr. Seit über 30 Jahren fahre ich nahezu täglich mit dem HVV zur Arbeit, aber nach meinem Eindruck haben witterungsbedingte Zugausfälle erst in den letzten Jahren derartig stark zugenommen. Hinzu kommen noch ständig Betriebsstörungen wegen defekter Weichen und Signalanlagen, so auch wieder gestern frühmorgens im Hauptbahnhof. Alles nur Zufall, oder steckt nicht doch eher mangelhafte Wartung und Pflege dahinter?

Michael Seiler, Hamburg

Warum kein Unterrichtsausfall?

Ist es nicht unverantwortlich von den Schulbehörden, dass die Schulen an so einem Ausnahme-Sturm-Tag wie gestern, mit mehreren amtlichen Unwetterwarnungen (die Feuerwehren rieten sogar, nicht ins Freie zu gehen), nicht geschlossen blieben? Hitzefrei gibt es ja schon lange nicht mehr, aber was sind auch 30 Grad im Klassenzimmer gegen einen Schulweg mit umkippenden Bäume, herumwirbelnden Schildern, herabstürzenden Ästen und Baugerüsten und Sturmböen, die Schüler auf die Straße schleudern. Meine Tochter ist gestern mit dem Rad am Siemersplatz auf dem Weg nach Hause im Sturm gestürzt und hat von großen Ästen berichtet, die unmittelbar neben ihrer Schule auf den Wegen lagen.

Chris Dreyer, Hamburg

Mannschaft gehört zur Weltspitze

5. Oktober: Sané zurück auf dem rechten Weg. Geschwindigkeitsrekord und Tore – der Stürmer produziert positive Schlagzeilen

Joachim Löws Meinung zur Stärke deutscher Clubs wirkt sehr eindimensional. Es sind doch nicht Spanier oder Franzosen oder Engländer in den jeweiligen zur Zeit schier übermächtigen Mannschaften, es sind die derzeit jeweils teuersten Stürmer, die Spiele entscheiden. Einige Weisheiten wie „ein Spiel dauert 90 Minuten“ mögen nicht mehr stimmen, eine stimmt mit Sicherheit: Geld schießt Tore. Clubmannschaften können doch nicht mehr auf das jeweilige Land bezogen werden, es sind international zusammengekaufte Zweckgemeinschaften. Herr Löw sollte stolz und zufrieden sein, auf ein beträchtliches Reservoir an Talenten zurückgreifen zu können, anstatt zu nörgeln über so wenig Titel, die deutsche Mannschaften geholt haben. Die deutsche Nationalmannschaft zeigt doch über so viele Jahre, dass sie immer zur absoluten Weltspitze gehört.

Hubert Harbacher, per E-Mail