Steinmeier findet deutliche Worte

4. Oktober: Stein­mei­ers große Rede

Mit seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit trifft unser Bundespräsident voll ins Schwarze. Ein Staatsoberhaupt, welches besonnen und klar einen Auftrag an den Zusammenhalt des gesamten Volkes richtet, hat nicht jedes Land. Ich wünsche mir, dass vor allem viele junge Menschen in unserem Land diese Rede lesen und ermutigt werden, für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen.

Thomas Köpke, Itzstedt

Zur Freude Fritz Schumachers

4. Oktober: Ein Stein aus Gold

Die schönen Abbildungen aus dem neuen Bildband erinnern an das 1917 geschriebene Buch „Das Wesen neuzeitlichen Backsteinbaues“ unseres legendären Hamburger Stadtbaumeisters Fritz Schumacher (1869–1947), in dem steht: Was wir bei einem guten Backsteinbau „als Form- und Linien-Gebilde vor uns sehen, ist so unlösbar verknüpft mit dem gestaltenden Material, so aus ihm herausgebildet und erwachsen, daß es in dieser nämlichen Art ohne dieses Material gar nicht vorhanden sein könnte oder wenigstens nicht verständlich wäre. Der Backstein ist in vieler Hinsicht der eigenwilligste unter den Baustoffen; es ist nicht möglich, ein bauliches Werk gleichsam als neutrales rhythmisches und formales Gebilde zu erdenken und es dann in Backstein auszuführen.“ Fritz Schumacher hätte gewiss an manchen der abgebildeten Bauwerke seine Freude gehabt. Hoffen wir, dass viele seiner Hamburger Bauten noch lange Bestand haben werden.

Jörg Beleites, Hamburg

Du sollst nicht töten

4. Oktober: Sieben Minuten, die Las Vegas ver­än­der­ten

Ein Land, dass sich christlich nennt, hat eine so große Waffenlobby, unterstützt von der Regierung, dass man sich fragen muss, kennt dort niemand das Gebot „du sollst nicht töten“? Auch die Bundesregierung genehmigt derart viele Rüstungsexporte, dass man sich fragen muss, sind ihnen fremde Menschenleben völlig gleichgültig? Hauptsache ist, die Kasse klingelt? Aus meiner Sicht ist jeder Mensch, der mit Kriegswaffen zu tun hat, angefangen beim „Volksvertreter“, der die Exporte genehmigt, bis zum kleinen Mann in der Waffenfabrik, mitverantwortlich, für das hunderttausendfache Töten und Zerstören ganzer Städte und Länder. Frau Merkel sagt, dass wir die Fluchtursachen bekämpfen müssen, aber stattdessen helfen wir mit, sie herzustellen. Ist das christlich? Was von den Kanzeln gepredigt wird, ist Wunschdenken und geht an der Wirklichkeit völlig vorbei.

Hellmut Bein, per E-Mail

Zucker macht krank

2. Oktober: Zu­cke­reng­pass droht: Industrie fordert nied­ri­gere Im­port­zölle

Nicht der Zuckerengpass droht (schon lange ist bekannt, dass man bei der Ernährung völlig auf Zucker verzichten kann), sondern die ungehemmte Zunahme des Leibesumfanges der Verbraucher. Denn sie konsumieren schon jetzt etwa das Vierfache dessen an Zucker, was die WHO auf Dauer mit unserer Gesundheit noch gerade vereinbar hält: 25 Gramm pro Tag. Längst stellen sich unsere Zuckerrübenbauern auf einen niedrigeren Zuckerpreis ein, indem sie ihre Anbaufläche für Zuckerrüben ausweiten, um ihr Einkommen stabil zu halten: Das nennt man im Agrarmarkt „Schweinezyklus“. Was darüber hinaus ärgerlich und gesundheitsschädlich an der Liberalisierung der EU-Zuckermarktordnung ist, ist der Wegfall der Mengenbeschränkung bei Isoglukose (auch Glukose-Fruktose-Sirup oder Fruktose-Glukose-Sirup oder HFCS). Dieses Zeug hat wesentlich dazu beigetragen, dass die US-Amerikaner ein unübersehbares Fettleibigkeitsproblem haben. Auch wenn uns das Strafzahlungen an die Welthandelsorganisation (WTO) einbringen sollte, es geht kein vernünftiger Weg daran vorbei, Zucker als Luxusgut zu behandeln und mit saftigen Steuern zu belegen. Mit diesen Mitteln ist dann der Strukturwandel in der Zucker- und Süßwarenindustrie neben dem Beherrschen der vom Zucker verursachten Gesundheitsschäden zu finanzieren. Mögen doch die Lobbyisten sich schon mal eine neue Stelle suchen, statt dem Verbraucher mit ihren Versuchen, von wirklichen Problemen abzulenken, chronische Leiden zuzumuten.

Dr. med. Karl-Otmar Stenger, Hamburg

Mit der U-Bahn an die Alster

4. Oktober: Neue Anhörung zur Fahr­rad­straße

Wenn also mehr Parkplätze und Autos an Erholungsstätten für bessere Lebensqualität sorgen, müsste man folgerichtig einen Teil der Alsterparks abtrennen und den Pkw zur Verfügung stellen. Dann hat man noch weniger Grün, mehr Staus und Lärm. Nein, ein Umdenken bedeutet für mich, nicht mit dem Auto bis ans Ufer der Außenalster fahren zu müssen oder ganz einfach die nächste U-Bahn-Station zu nutzen. Man ist ja ohnehin zum Spazieren vor Ort.

Sebastian Winkelmann, Hamburg

Verschmutzung durch Stadtbäume

30. September/1. Oktober: Straßenreinigungsgebühr. ,Nichts als Ärger mit den Grünen‘

Bei uns in der Straße verursacht die Stadt rund 90 Prozent der Straßenverschmutzung durch ihre stadteigenen Straßenbäume. Den Rest teilen sich unachtsame Hundebesitzer und schlecht erzogene Bürger, die Papierkörbe meiden. Mit den Hinterlassenschaften der Unerzogenen werden wir seit Jahren auch ohne Stadtreinigung fertig. Jahr für Jahr beseitigen meine Frau und ich wöchentlich die Abfälle (Äste, Blüten, Früchte, Blätter) der stadteigenen Bäume vom Gehweg. Im Herbst sind es gut und gerne 50 bis 60 Ein-Euro-Säcke. Da das neue Reinigungsgesetz uns diese Arbeit nicht abnimmt, finden wir es ziemlich dreist, uns nun auch noch mit weiteren 150 bis 300 Euro zur Kasse zu bitten.

Dieter Sölter, Hamburg, Farmsen-Berne