Zur Weltstadt verkommen?

2./3. Oktober: Na­tur­schüt­zer ap­pel­lie­ren an die Stadt: Rettet Planten un Blomen! Neubauten bedrohen historischen Wallringpark

Wie kann es angehen, dass es irgendwelchen Stadtplanern obliegt, unsere schöne Stadt Hamburg mit ihren einzigartigen historischen Gebäuden und Parkanlagen zu einer hässlichen, mit Hochhäusern zubetonierten „Weltstadt“ verkommen zu lassen? Soll das die „Weltstadt“ werden, die sich Herr Scholz vorstellt? Seit der Änderung des Baurechts ist anscheinend Tür und Tor dafür geöffnet, sämtliche Grünflächen als potenzielles Bauland zu sehen und die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen zu stellen mit heimlich hinter verschlossener Tür geplanten Vorhaben (siehe Grasbrook). Zwangsläufig bringt es eine Stadt wie Hamburg mit begrenzten Flächen mit sich, dass nicht unendlich expandiert werden kann. Es wird Zeit, dass die da oben dem nachhaltig einen Riegel vorschieben.

Claudia Schanz, per E-Mail

Mehr Vertrauen aufbauen

2./3. Oktober: Wo ist das Volk? 27 Jahre nach der Wiedervereinigung zeigen sich Entfremdungen im Land

Anstatt deutlich zu machen, dass es in den alten Bundesländern nicht anders aussieht als in den neuen Bundesländern, wird in dem Artikel eine Situation herbeigeredet, die absolut nicht den Tatsachen entspricht. Auch im Westen von Deutschland gibt es abgehängte Regionen. Das insbesondere junge Leute sich von den etablierten Parteien abwenden, liegt an der fehlenden Perspektive für diese Generation. Und zwar in Ost und West. Haben nicht manche Stadtteile in Hamburg die AfD mit 20 Prozent unterstützt? Ich wünsche mir eine Presse, die verbindet was zusammengehört und nicht Vertrauen zerstört. Wir brauchen wieder Vertrauen auf dieser Welt, damit nicht diese kleinkarierten Nationalisten all das zerschlagen, was wir in den letzten Jahrzehnten gemeinsam aufgebaut haben.

Wolfgang Mursa, per E-Mail

Toreschießen verlernt?

2. Oktober: Der Jugend eine Chance. Tatsuya Ito begeisterte beim 0:0 des HSV gegen Werder Bremen. Gisdol: ,Ein Weg, der uns gut zu Gesicht steht‘

Man muss dem HSV auch einmal Anerkennung zollen. Er hat am Sonntag nach langer Zeit wieder einmal gut gespielt und zumindest nicht gegen Bremen verloren, das war’s aber auch schon wieder. Das Toreschießen haben die Kicker anscheinend verlernt und so geht es weiter wie in den vergangenen Jahren – der HSV steht schon wieder verdientermaßen auf einem Abstiegsplatz und wird wohl auch dort bleiben. Daran wird auch die neue große Hoffnung des Vereins, der junge Japaner Tatsuya Ito kaum etwas ändern können. Es steht zu befürchten, dass er sich bald schon von den übrigen unmotivierten Kickern anstecken lässt und auch in Lethargie verfallen wird. Wenn das wirklich der Fall sein sollte und der HSV weiterhin so wie bisher spielt und nicht endlich einmal ein Ruck durch diesen müden Haufen geht, dann hat der Verein wirklich den Abstieg verdient und ihm ist nicht mehr zu helfen – schade für die noch verbliebenen Fans – aber offensichtlich nicht zu ändern.

Helmut Jung, Hamburg

Nur noch ein Buswartehäuschen

30. September/1. Oktober: Frisches Pflaster: Der Gän­se­markt ist endlich fertig

Um den „neuen“ Gänsemarkt wird ein bisschen viel Buhei gemacht. Kein Wort mehr darüber, dass die geplante Fertigstellung Ende letzten Jahres noch bis zum jetzigen September gedauert hat. Damals war nach meiner Erinnerung von rund zwei Monaten Verzögerung der Rede. Jetzt sieht zwar alles ganz nett aus. Doch eines fällt mir besonders auf: Gab es am „alten“ Gänsemarkt noch zwei Wartehäuschen an der Bushaltestelle, steht jetzt nur noch eines da – ausgestattet mit einer „üppigen“ Sitzbank, die gerade mal Platz für zwei Personen lässt. Und nässe- und windgeschützte Stehplätze sind auch nicht reichlicher da. Bekanntermaßen ist der Norden eine regenreiche Region. Mir ist schleierhaft, wieso in dieser Hinsicht die Belange von ÖPNV-Nutzern nicht besser berücksichtigt wurden. In den 2,1 Millionen Euro Aufwand für den Gänsemarkt-Umbau hätte das doch drinsein müssen.

Mechthild Kock, Hamburg

Politikern mangelt es an Weitsicht

30. September/1. Oktober: „,Luftkreuz des Nordens‘ in Kaltenkirchen. Der Flughafen, der ein Phantom blieb“

Diesem Projekt hat es an Weitsicht gefehlt. Nach der Wiedervereinigung hätte es auch in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit eines neuen Flughafens gegeben und der damals viel gepriesene Transrapid hätte wunderbar als Verbindungsbahn gepasst. Der alte Spruch „Politiker denken an heute, Staatsmänner an morgen“ hat sich wieder bewahrheitet. Wir haben nur Politiker.

Bernd Mucksfelde, per E-Mail

Gelder sind noch nicht verfügbar

29. September: Puan Klent – eine Legende ist gerettet. Der Bund gibt für den Umbau 15 Millionen Euro

Nach der Lektüre des Artikels kann der Eindruck entstehen, die Sanierung und Neuausrichtung von Puan Klent seien beschlossene Sache. Leider stehen die avisierten Fördergelder (15 Millionen Euro) nicht sofort zur Verfügung. Um sie zu erhalten und verwenden zu können, müssen vielfältige Bedingungen des Bundes erfüllt werden. Der ehrenamtliche Vorstand arbeitet mit Hochdruck an denkbaren Lösungen, um den Förderbedingungen genüge zu tun. Vor allem muss es aus eigenen Mitteln gelingen, kurzfristig die Liquidität der Stiftung erheblich zu erhöhen. Alle Beteiligten aber sind zuversichtlich, dass Puan Klent sein 100jähriges Jubiläum im Jahre 2020 mit sanierten Gebäuden und einem zukunftsfähigen Konzept begehen wird.

Christian Kühl, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stiftung Puan Klent