Weltstadt mit Provinzflughafen?

11. September: Keine Weltstadt? Kerstan löst Debatte aus

Wie soll Hamburg jemals eine Weltstadt werden, wenn Umweltpolitiker wie Herr Kerstan nichts dagegen tun, dass ein innerstädtischer Provinzflughafen für beständigen Lärmterror sorgt und die Lebensqualität in der Stadt – als Kennzeichen einer Weltstadt – immer weiter abnimmt. Mit Spielern der Regionalliga kann man nicht in die Champions League aufsteigen.

Jan Hensmann, Hamburg

Die Kirche im Dorf lassen

Die Diskussion um die wachsende Stadt kann man nur noch kopfschüttelnd verfolgen. Hamburg wird laut Bevölkerungsprognose des statistischen Amtes selbst unter günstigen Umständen in den nächsten 12 Jahren auf maximal etwas mehr als zwei Millionen Einwohner wachsen, also etwa zehn Prozent mehr als heute. Danach geht die Einwohnerzahl aufgrund der demografischen Entwicklung wieder zurück, ein Trend, der auch nicht durch Zuwanderung ausgeglichen werden kann. Wer behauptet, dass Hamburg angesichts dieses moderaten Wachstums seinen Charakter als grüne, lebenswerte Metropole verliert oder gar Vergleiche mit 15-Millionen-Metropolen wie New York oder gar Kairo zieht, betreibt unverantwortliche Panikmache. Bei allem Verständnis für Ängste: Lassen wir doch bitte die Kirche im Dorf.

Bernd Plath, Hamburg

Aus Überzeugung wählen

11. September: Der SPD helfen und Lindner wählen

Ein unterhaltsames Gedankenspiel – hübsch gedacht und pointiert formuliert. Wenn nur die etwas naive Aufforderung, taktisch zu wählen, nicht die Botschaft wäre. Das geht erfahrungsgemäß in die Hose, denn der Wähler steht allein in der Kabine. Er darf nur zwei Kreuzchen machen und weiß nicht, was in diesem Moment 61,5 Millionen andere Wähler tun, weiß nicht, wie sich später Koalitionsverhandlungen entwickeln, weiß schlechtestenfalls nicht einmal, was der Unterschied zwischen der alles entscheidenden Zweit- und der Erststimme ist. Und taktisch wählen kann ein mündiger Bürger nur eine Partei, die kein ausreichend scharfes eigenes Profil hat. Da rate ich doch dazu, die Kreuzchen da zu machen, wo die Wahlprogramme den eigenen Überzeugungen entsprechen, oder wenn man politisch nicht sattelfest ist, vorher den Wahl-O-Mat um Hilfe zu bitten oder die umfangreiche Berichterstattung zu nutzen.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Stollen im September?

11. September: Bitte keine Ok­to­ber­feste

Wie wahr. Aber es ist ja nicht nur das Oktoberfest. Es geht im Prinzip darum, dass jeder jederzeit alles haben kann. Egal, ob Erdbeeren im Winter, oder die ständige Erreichbarkeit des Arbeitnehmers für den Arbeitgeber. Das fällt für mich in die gleiche Kategorie. Es fällt schwer zu warten, auf was auch immer. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wer will denn Stollen im September?

Inge Eberhard, per E-Mail

Probeschicht bei der Polizei

11. September: Groß Offensive – so viele Polizisten wie och nie

Benötigen wir tatsächlich mehr Polizisten? Arbeitet die Polizei überhaupt effizient? Passen die Strukturen? Wie qualifiziert bzw. geeignet sind die Führungskräfte? Letztendlich muss die Politik diese Fragen beantworten. In Hamburg ist die Bürgerschaft dazu gefordert. Um sachgerechte Entscheidungen treffen zu können, rege ich an, dass alle Abgeordneten für mindestens vier Wochen am Schichtbetrieb der Polizei teilnehmen müssen. Und zwar terminlich lückenlos. Es muss uns allen klar sein, dass ein mehr an Polizei auch ein Plus an Beamten bedeutet, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.

Hans-Wilhelm Stehnken, Buchholz

Den Dialog suchen

8. September: Wenn sich die Mieterschaft zu stark verändert

Der Eimsbüttler Kandidat der AfD rückt die Probleme der Wohnanlage Grandweg/An der Lohbek in den Blickpunkt. Mir sind – als Lokstedter Anwohner und Mitglied der Bezirksversammlung Eimsbüttel – die Verhältnisse dort bekannt und auch mit dem betreffenden Mieter habe ich mich bereits im Frühjahr 2014 mehrfach ausgetauscht – es kann also keine Rede davon sein, dass sich die Kommunalpolitik nicht für das Thema interessiert hätte. Dazu muss man wissen, dass der Eigentümer der Wohnanlage seinerzeit einen längeren Leerstand billigend in Kauf genommen hat – mit Blick auf eine geplante Modernisierung und Erweiterung, die bislang nicht erfolgt ist. Warum auch, wenn man eine Notlage der Stadt ausnutzen und vom Unternehmen fördern & wohnen dauerhaft einen erklecklichen Mietzins einstreichen kann? Aber natürlich steht nicht der Eigentümer im Mittelpunkt der Kritik, sondern die Politik. Ich will die Probleme, die es in den durchaus renovierungsbedürftigen Häusern mit ihren wenig schallisolierten Wänden gibt, überhaupt nicht kleinreden. Die gibt es wahrlich und deshalb haben sich die Flüchtlingshelfer auch gerade in der Anfangszeit sehr darum bemüht, Neubewohner und Bestandsmieter in einen Dialog zu bringen – dafür bedarf es aber der Bereitschaft von beiden Seiten.

Ernst Christian Schütt, Lokstedt

Deutsche Regeln lehren

Die aufgeführten Probleme des Zusammenlebens erleben wir so seit zwei Jahren als Nachbarn zweier Flüchtlingsunterkünfte. Unserer Meinung nach ist es erforderlich, diese Menschen besser auf das neue Leben in Deutschland vorzubereiten. Das beinhaltet die Vermittlung der rechtlichen Pflichten, der gesellschaftlichen Anforderungen und der Wichtigkeit, sich um Akzeptanz in der Nachbarschaft zu bemühen. Wenn das nicht gelingt, wird dies gravierende Auswirkungen auf die Integration und Akzeptanz der Flüchtlinge haben.

Edda und Mathias Minuth, per E-Mail