Gehobener Dienst in Hessen

28. August: Zu viele Aufgaben – Polizei fehlen 193 Beamte

Nach dem Abitur bewarb sich meine Enkeltochter im Juni 2015 bei der Hamburger Polizei für die Ausbildung zum gehobenen Dienst. Nach bestandener Aufnahmeprüfung im Januar und Februar 2016 sollte im Juni noch eine ärztliche Prüfung statt finden. Diese wartete sie wegen unsicherer Zusage nicht mehr ab, sondern bewarb sich zusätzlich bei der Hessischen Polizei. Nach ebenfalls bestandener Prüfung erhielt sie sofort eine Zusage für den nächsten Einstellungstermin. Dort ist sie jetzt in der Ausbildung. Es ist nicht verwunderlich, wenn Hamburg Probleme bei der Einstellung von geeigneten Bewerbern hat. Zumal die Hessische Polizei wie auch andere Länder nur noch für den gehobenen Dienst ausbilden.

Jürgen Vierle, Hamburg

Kein schlechtes Gewissen

26./27. August: Eine Frage der Ehre. Außenminister Gabriel rät zu Vorsicht beim Türkei-Urlaub und verschärft damit den Streit mit Ankara

Der Vorwurf „Nazi-Deutschland“ tangiert die mittlere und jüngere Bevölkerungsschicht nach über 70 Jahren Kriegsende nicht mehr. Sicherlich sollte dieses Kapitel nicht vergessen werden, aber jüngere Generationen brauchen sich auch kein schlechtes Gewissen mehr einreden lassen. Ferner sollte man sich fragen, wer diese Art von Aussagen trifft und wohl besser vor der eigenen Haustür kehren. Oder wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

Sabine Callsen, per E-Mail

Macrons Vorstoß ist lobenswert

26./27. August: Macron kämpft gegen Lohn­dum­ping in Europa

Dass endlich gegen die arbeitnehmerfeindliche ,EU-Entsende-Richtlinie‘ vorgegangen werden soll, die geeignet ist, auch deutsche Arbeitnehmer unter Lohndruck zu setzen, inländischen Unternehmern jedoch zweifellos erhebliche Lohnkosten spart, ist nur zu begrüßen, von den Bedingungen, unter denen die entsandten Arbeitnehmer hierzulande arbeiten und leben müssen ganz abgesehen. Wenn Frau Merkel Monsieur Macron dabei „bereitwillig das Feld überlässt“, ist das nicht nur ein weiterer Beleg für das Aussitzen von Problemen durch die Kanzlerin, sondern zeigt, auf wessen Seite sich die Kanzlerin schweigend stellt, bis die Entscheidung gefallen ist und sie sich ihr anschließt. Nun wäre es doch an der Zeit, dass sich der weiße Ritter für „mehr soziale Gerechtigkeit“ aufschwingt. Also Martin Schulz: Übernehmen Sie!

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Falsche Energiepolitik

26./27. August: Vat­ten­fall verkauft gläserne Zentrale

Der Verkauf des Vattenfall-Verwaltungsgebäudes in der City-Nord kann auch als Symbol für den langfristigen Rückzug des Unternehmens Vattenfall aus Hamburg gedeutet werden. Wenn auch das Fernwärmenetz 2018/19 vollständig von der Stadt erworben wird, muss man sich fragen, was bleibt dann noch übrig von Vattenfall in Hamburg? Wenn man die historische Entwicklung betrachtet, so haben seit den neunziger Jahren sowohl der SPD-Senat als auch der CDU-Senat für den Verkauf des damaligen, im Besitz der Stadt befindlichen, Strom- und Fernwärmeversorgers Hamburgische-Electricitäts-Werke HEW gestimmt. Zur HEW gehörten damals auch die Hamburger Gaswerke und das Telekommunikationsunternehmen Hansenet. Das ist Geschichte. Hamburg hatte sich damit alle Einflussmöglichkeiten auf die Energieversorgung selbst entzogen. Durch die Zustimmung zum Volksentscheid für den Netzerückkauf im Jahre 2013 glaubten offenbar viele Bürger, sie bekämen ihre alte HEW wieder. Das ist ein Irrtum! Resultat ist, dass von den ehemals fast 4000 Beschäftigten bei HEW in Zukunft erheblich weniger in der Strom- und Fernwärmeversorgung tätig sein werden. Als Resümee bleibt festzuhalten, dass die Energiepolitik des Senats wohl auch in Zukunft nicht zu optimalen Ergebnissen für die Bürger der Hansestadt führen wird. Bestes Beispiel: Die unentschiedene Haltung beim Ersatz des Kraftwerks Wedel. Es gab klare Konzepte, die zwischen dem Versorgungsunternehmen und der Hansestadt abgestimmt waren. Sie wurden und werden laufend in Frage gestellt. Entschieden wird nichts, sondern alles auf die lange Bank geschoben. So lässt sich keine Energiepolitik betreiben.

Werner Berndt, per E-Mail

Wer integriert wen?

25. August: Die Muslime von nebenan

Pünktlich zur Bundestagswahl liefert die Bertelsmann-Stiftung der Regierungskoalition eine Studie, die die gelungene Integration von Muslimen preist. Sofern es überhaupt noch Schwierigkeiten gibt, tragen dafür die intoleranten und muslimfeindlichen Deutschen die Schuld, die die aufgeschlossenen Muslime diskriminieren. Gleichzeitig empfiehlt die Studie die Ermöglichung von Moscheegängen während der Arbeitszeit, sowie die Zulassung von Kopftüchern auch im öffentlichen Dienst. Wer integriert hier eigentlich wen?

Thomas Zimmermann, per E-Mail

Hoher Preis für ein liberales Europa

25. August: Bringt Gesichtserkennung wirklich mehr Sicherheit?

Nachdem die Grenzzäune gefallen sind, weil Europa sich als liberal, offen, frei versteht, nachdem in der Folge hiervon die Staaten nicht mehr wissen, wer sich in ihnen bewegt, die Verantwortlichen aber in der Verantwortung bleiben wollen, zeigen sie sich nach außen hin entschlossen, da die Eingänge aufgegeben wurden, das Innenleben der Totalkontrolle zu unterwerfen. Das ist der neue Liberalismus: Wir sind eine offene Gesellschaft, deshalb unterliegt das öffentliche Leben zu eurer Sicherheit und zu eurem Nutzen der Totalüberwachung: Der Preis dafür, dass der Bundesgrenzschutz in die Wüste geschickt wurde.

Norbert Richter, Henstedt-Ulzburg