Autofahrer als Versuchskaninchen

25. August 2017: Bringt Gesichts­erkennung wirklich mehr Sicherheit?

In Ihrem oben genannten Artikel schreiben Sie unter anderem: „Die Kritik, mit ihr würden persönliche Freiheiten eingeengt, weil Bürger anlasslos gescannt würden, ...“ Seit 2015 läuft in der Nähe von Hannover ein Feldversuch mit der sogenannten Section Control. Auch dabei wird anlasslos und verdachtsunabhängig jedes Fahrzeug eingescannt, dass in den Tempo-Kontrollabschnitt einfährt. Eine ähnliche, die Öffentlichkeit aufrüttelnde Kritik (Einengung der persönlichen Freiheit; Sorge, dass Bewegungsprofile erstellt werden können, ...) habe ich an diesem Verfahren, das vor der bundesweiten Einführung steht, nicht wahrgenommen. Aber die Section Control betrifft ja nur Autofahrerinnen und Autofahrer, eine Gattung, die zurzeit mal wieder kein hohes Ansehen in der öffentlichen Meinung genießt – obwohl der größte Teil der Bevölkerung dazugehört.

Gerd Harnisch, Seevetal

ADFC hätte es wissen können

25. August 2017: Tempo 30 – Behörde will plötzlich Geld von Antragstellern

Wer die Musik bestellt, der bezahlt sie auch! In Deutschland eine Behörde mit Arbeit beauftragen und dann nicht für die Kosten aufkommen wollen? Ob ein Ermessensspielraum vorhanden ist, bei dem auf die Gebührenerhebung verzichtet werden kann, ist wohl eine andere Sache, aber 360 Anfragen lostreten und sich dann vor den Folgen drücken zu wollen ist in meinen Augen nicht in Ordnung. Darauf hätte der ADFC als Initiator auch vorher kommen können.

Ralph Koch, per E-Mail

Wer legt die Grenzwerte fest?

Die in der Presseschau heute zitierten Beiträge aus „Welt“ und „FAZ“ machen deutlich, wo das Problem liegt. Nämlich bei den Grenzwerten. „Grenzwertokratie“ nennt die „FAZ“ das Heiligtum der Grenzwerte. Niemand hat bisher hinterfragt, nach welchen Kriterien wer diese Grenzwerte festgelegt hat, vor allem die für das Abgas. In Stein gemeißelt, eben. Und wer ist der ADFC in Hamburg, dessen 360 Meinungsäußerer die Verkehrspolitik der Großstadt auf den Kopf stellen wollen? Hier sollte auch mein Hamburger Abendblatt etwas kritischer hinterfragen.

Dr. Gunter Alfkel

Rotes Tuch für Hamburgs Behörden

Kurz und bündig: Für die Behörden in Hamburg ist Tempo 30 ein rotes Tuch.

Jürgen Geißler,
per E-Mail

Kontrolle? Fehlanzeige

Wer soll die Einhaltung geplanter Geschwindigkeitsbegrenzungen überwachen? Realistisch wären nur fest installierte „Blitzer“. Ich wohne in einer Tempo-30-Zone im Alstertal, die von vielen Autofahrern täglich als Abkürzung oder „Stauvermeidungsroute“ genutzt und permanent mit zu hoher Geschwindigkeit durchfahren wird. Hier geht es nicht um Lärm oder Schadstoffe, sondern um Sicherheit für Anlieger. Kontrolle? Fehlanzeige.

Jörn Beckbye, per E-Mai

Kreuzfahrer sollten sich schämen

24. August: Warum ich mich für eine Kreuzfahrt nicht schäme

Kreuzfahrten werden immer beliebter. Was an Schaden für die Natur entsteht, ist kaum zu überbieten. Der für Dieselmotoren in Autos viel diskutierte Feinstaub wird bei der Kreuzschifffahrt ungefiltert in die Luft geblasen, um nur ein Beispiel der Verpestung zu nennen. Sogar die Passagiere an Bord sind einer sehr viel höheren Dosis ausgesetzt als zum Beispiel in der Hamburger Innenstadt. Ganz zu schweigen von dem Rest, der sonst noch in die Luft und Meere gelangt – eine Internetsuche lässt einen spontan viele Beispiele finden. Gerade über die Norwegen-Kreuzfahrten habe ich bereits des Öfteren nachgedacht, da Norwegen für mich ein Traumland in Bezug auf Naturerlebnis ist. Für den Massentourismus heißt Naturerlebnis nun, samt schwimmendem Hotel in einen norwegischen Fjord zu fahren, dort nicht selten auf weitere Riesen-Kreuzfahrtschiffe zu treffen. Die dröhnenden Dieselmotoren lassen die ganze Gegend erbeben, alles, was dort an Leben existiert, kann nur noch das Weite suchen. Oder man trampelt mit einer riesigen Menschenkette durch die Landschaft vom Schiff auf den Preikestolen. Ich frage mich, was das noch mit Natur zu tun hat. Für mich steht fest: Jeder, der eine Kreuzfahrt macht, sollte sich schämen. Und gerade von jüngeren Leuten hätte ich etwas mehr Sensibilität für dieses Thema erwartet – sie müssen ja noch länger auf diesem Planeten verweilen. Aber im Gegenteil. Mit dem Artikel werden die jungen Leute noch motiviert, auch auf den „Dampfer“ aufzuspringen, damit die Branche noch weiter emporschießen kann.

Nils Runge, per E-Mail

Das Dilemma selbst mitverschuldet

24. August 2017: Budni-Chef greift Kammer-Präses an


Dass der neue Kammer-Präses keine glückliche Figur macht, ist unbestritten. Positive Außenwirkung geht sicher anders. Aber sowohl Herr Dr. Vogelsang als auch Herr Wöhlke saßen viele Jahre selbst im Plenum der Handelskammer, Herr Dr. Vogelsang sogar im Präsidium. Und gerade als Vize-Präses hat Herr Dr. Vogelsang das Dilemma ja mitverschuldet. Er hat mitbestimmt, dass die Zwangsbeiträge der Mitglieder mit vollen Händen verpulvert wurden – exorbitant hohes Gehalt des Ex-Geschäftsführers, „Haus im Haus“ (Wer braucht das?), immense Pensionszusagen etc. Sich jetzt hinzustellen und mit dem Finger auf die zu zeigen, die versuchen, den Schlamassel aufzuräumen, ist unanständig!

Jens Neubauer

Hamburg-Kirchsteinbek