Immer nur: Weg damit!

22. August: Hamburg lässt historische Gebäude verfallen. 34 Wohnungen stehen leer

Es ist ein Skandal, wie die Stadt Hamburg mit Leerständen ihrer eigenen Gebäude umgeht. Dieses Dilemma haben Sie auch hinreichend und treffend in Ihrem Leitartikel zum Ausdruck gebracht. Es macht wütend, dass die Stadt derart sorglos mit denkmalgeschützten Gebäuden umgeht. Kauft man hingegen als Privatmensch denkmalgeschützte Häuser, wird man mit Auflagen des Denkmalamtes geradezu überhäuft. Es ist ja viel einfacher und unproblematischer, fremdes Geld auszugeben. Egal ob City-Hochhäuser oder Wärterhäuser: weg damit! Schade. Damit wird Kulturgut und Geschichte unwiederbringlich zerstört. Dafür soll dann ein hässlicher Riesen-Wolkenkratzer am Eingang zu Hamburg gebaut werden, der überhaupt nicht zum Stil dieser Stadt passt. Aber hier geht es wohl hauptsächlich darum, dass sich Herr Scholz ein Denkmal setzen will. Schlimm!

Ingrid Kallbach

Warum sind wir die Opfer?

22. August: So kämpft Europa gegen den Terror

Es ist schon frustrierend, dass ausgerechnet die Länder, die Menschen aus den Krisengebieten aufnehmen und ihnen Schutz bieten, immer wieder Opfer von Terroristen werden – osteuropäische Länder wie Ungarn, Polen und die Slowakei, die schon früh Anti-Terror-Gesetze erlassen haben, dagegen bisher immer verschont wurden. Da komme ich doch ins Grübeln und frage mich, wer wohl alles richtig gemacht hat.

Peter Alsleben

Fair um Kunden kämpfen

22. August: Neue Fähre in schwierigem Gewässer. Reedereien machen sich gegenseitig Vorwürfe

Der Kampf um Kunden wird im Hamburger Hafen „kobern“ genannt. Er findet mit fairen – und manchmal auch mit unfairen – Mitteln statt und hat eine fast 100-jährige Tradition. Gelegentlich haben Senat oder Gerichte für Ordnung sorgen müssen. Die vielen Touristen und Hamburger, die an einer Fahrt mit dem Schiff durch den Hafen und auf der Elbe interessiert sind, würden es sehr begrüßen, wenn auf unfaire Konkurrenz zugunsten fairen Wettbewerbs verzichtet würde. Konkurrenz ist darauf gerichtet, anderen Anbietern zu schaden. Wettbewerb wirbt mit den Unterschieden im Angebot. Eine Fährverbindung nach Blankenese mit der Möglichkeit, unterwegs oder am Zielort die Fahrt zu unterbrechen, ist ein völlig anderes Angebot als eine Rundfahrt ohne Aussteigemöglichkeit. Mit unklaren Angeboten wird vor allem die Laufkundschaft getäuscht. Wer Fisch anbietet, sagt ja auch, ob es Hering oder Seelachs ist.

Fritz J. Kröger

Nur etwas für den Geldadel

21. August: Vier Wohnungen in der Elbphilharmonie sind noch frei

Eine 380 Quadratmeter große Wohnung für läppische circa elf Millionen Euro und ein Stellplatz für 50.000 Euro – wahre Schnäppchen! Hamburg ist bestimmt riesig stolz auf diese Kleinode architektonischer Baukunst in der umschwärmten Elbphilharmonie, diese einzigartigen Wohnungen, dieses Jahrhundertprojekt, der Glücksgriff für die Immobilienmakler Engel & Völkers. Zerteilt das Monstrum (die Monstren) in jeweils sechs echte Wohnungen und vermietet sie an Hamburgs Wohnungssuchende (sofern ein normaler Mensch da überhaupt wohnen möchte), davon soll es doch sehr viele geben. Diese „Kapitalanlagen“ sind einfach nur, freundlich ausgedrückt, krank. Welcher Geldadel breitet sich denn da aus? Aber Hamburg ist bestimmt auch auf diese Aushängeschilder bannig stolz.

Ulrike Niebling

Milchmädchenrechnung

21. August: So profitiert Hamburg vom Bauboom und den Neubürgern

Mit den präsentierten Durchschnittswerten von 4000 Euro Steuermehreinnahmen pro Neubürger macht das Hamburger Abendblatt eine Milchmädchenrechnung auf. Denn beim Zählen von „Neubürgern“ wird ja nicht erhoben, wer in die Stadt kommt mit welcher Ausbildung, beruflicher Qualifikation und Einkommenschancen. So waren von den aufgeführten 26.000 Neubürgern im vergangenen Jahr 9400 in Hamburg aufgenommene Geflüchtete, 7700 davon mit Bedarf für öffentliche Unterbringung zu Kosten von mindestens 30.000 Euro pro neuerstelltem Platz. Und so stehen einem Steuermehraufkommen von 100 Millionen Euro im Jahr 2016 schon allein 231 Millionen Euro Mehrkosten für die öffentliche Unterbringung gegenüber. Insofern ganz richtig die Frage: Was hat Hamburg eigentlich von seinem Bevölkerungswachstum?

Petra Osinski

Das war kein „Unfall“

21. August: HSV-Star fällt nach Torjubel monatelang aus. Nicolai Müller erleidet Kreuzbandriss

Diese Jubelszenen sind unerträglich, ja manchmal gegen jede Fairness provozierend. Und dass jemand durch irgendwelche akrobatischen Showeinlagen wie Salti (Miro Klose gegenüber wurde ja schon mal ein Verbot ausgesprochen) seine Gesundheit riskiert und dann noch von einer Versicherung Geld kassiert, spottet jeder Beschreibung. Von einem „Unfall“ im Sinne der Versicherungsbedingungen kann hier nicht mehr gesprochen werden.

Michael Liedtke

Im Glück nicht jubeln ...

Dem bedauernswerten Fußballspieler Nicolai Müller und dem gebeutelten HSV sei ein schönes altes Lebensmotto ans Herz gelegt, das mit den Worten beginnt: „Im Glück nicht jubeln, im Unglück nicht verzagen, das Unvermeidliche mit Würde tragen …“

Achim Weers