Als Mahnmal erhalten

22./23. Juli: Was soll aus der Roten Flora werden?

Die Zukunft der Roten Flora ist ganz klar: Sie muss schnellstens unter Denkmalschutz gestellt und konserviert werden. Wer das Gebäude ansieht, begreift sofort, dass die erschütternde Hilflosigkeit der dort plakatierten Forderungen nur noch von dem Mangel an Geschmack übertroffen wird, mit dem sie präsentiert werden und dass dieses Monument eines blinden Hasses künftigen Generationen als Mahnung dafür erhalten bleiben muss, dass der Weg in die Zukunft durch die Mitte der Gesellschaft geht und nicht im Versuch besteht, sie links oder rechts zu überholen, um von vorne anzugreifen und auf ihrem Weg aufzuhalten.

Dr. Uwe J. Petersen, Hamburg

Reiz des Billig-Urlaubes

21. Juli: Au­ßen­mi­nis­ter Gabriel: Deutsche sind in der Türkei nicht mehr sicher

Warum nicht eine Reisewarnung, die ist doch jetzt wirklich angebracht. Jeder halbwegs normale Mensch sollte allerdings auch von alleine darauf kommen, dass man leider in diesem wirklich wunderschönen Land keinen Urlaub mehr buchen kann, ohne ein hohes Risiko einzugehen. Aber der Reiz des wirklich billigen Urlaubs ist wohl doch zu groß.

Gitta Uther, Seevetal

Hamburger Erwartungen

19. Juli: Hamburgs neuer Ober­bau­di­rek­tor

Willkommen in Hamburg, Herr Höing, werden Sie zum Segen für unsere einst so schöne Stadt, indem Sie sich für den Erhalt unserer wenigen, vom Krieg verschonten, historischen Gebäude einsetzen, statt wie Ihr Vorgänger bedenkenlos abzureißen und sich mit der seelenlosen Klotzbebauung Hafen-City (kreative, moderne Architektur geht anders) ein fragwürdiges, persönliches „Denkmal“ zu setzen. Alle Hamburger, die ihre Stadt lieben und sie wieder zu einer wirklich schönen machen möchten, würden es Ihnen danken.

R. Wobbe, Hamburg

Schutz für Ersthelfer

21. Juli: Mutter stirbt nach man­gel­haf­ter Pflege - Sohn wird ver­ur­teilt. Die 85-Jährige hatte sich beharrlich geweigert, professionelle Hilfe ins Haus zu lassen

Ein schlimmes Urteil über einen Mann, der höchsten Respekt verdient. Da pflegt dieser Mann neben seinem Beruf aufopfernd und liebevoll seine Mutter in ihrer häuslichen Umgebung und wird dafür bestraft, dass er ihre Liegewunde, die sie durch ihre Dickköpfigkeit verursachte, nicht behandeln ließ. Die Alternative wäre die zwangsweise Heimeinweisung, die sich aus jeder anderen Entscheidung des Sohnes ergeben hätte. Auch dort gibt es Liegegeschwüre, und ob das Heim für die Mutter ein humaneres Ende gewesen wäre, darf bezweifelt werden. Durch diese Urteil wird die anspruchsvolle Arbeit von pflegenden Angehörigen grundsätzlich belastet, weil ständig schwierige Fragen im medizinisch menschlichen Grenzbereich stellen, die Angehörige überfordern. Ein gesetzlicher Schutz wie für Ersthelfer wäre sinnvoll.

Ulf Lunge, per E-Mail

Hamburg hinkt hinterher

19. Juli: Flughafen erneut in der Kritik

Hamburg hängt in der Verkehrsplanung deren bedarfsgerechten Ausführung samt Flughafen Jahrzehnte hinterher. Das ist unaufholbar und verursacht immense Kosten und Beeinträchtigungen für alle Bürger und Betriebe.

Peter Thöl, Uetersen

Die Regel ist das Gegenteil

19. Juli: Übertriebene Suche nach ­Hautkrebs?

Seit fast 20 Jahren bin ich in Hamburg als Hautärztin in eigener Praxis tätig. Über die Jahre haben wir alle eine deutliche Zunahme von weißem Hautkrebs, aber auch vom besonders bösartigen schwarzen Hautkrebs, dem Melanom, bei unseren Patienten erleben müssen. Umso mehr freut es uns, dass wir aufgrund der Hautkrebs-Screening-Untersuchungen immer mehr frühe, zu dem Zeitpunkt noch heilbare Melanome diagnostizieren können. Dies ist uns täglich Motivation und Ansporn, und ich bin dankbar, dass ein Hamburger, Prof. Eckard Breitbart, maßgeblich an der Entwicklung des bundesweiten Screening-Programms beteiligt war (wofür er übrigens das Bundesverdienstkreuz erhalten hat), welches heute den meisten Versicherten einen Zugang zur Vorsorge bietet. Die Diagnose „Melanom“ wird nach unserem klinischen Verdacht immer feingeweblich gesichert. Insofern ist es wissenschaftlich falsch, wenn die von Ihnen zitierte Frau Prof. Mühlhauser meint, „dass Melanome diagnostiziert werden, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit niemals zu einem klinisch relevanten Krebs entwickelt hätten“. Die Regel ist leider das Gegenteil. Die Sinnhaftigkeit der mit relativ wenig Aufwand durchzuführenden Hautkrebsvorsorge liegt auf der Hand und hat immerhin 30 Prozent der Anspruchsberechtigten überzeugt, diese Untersuchung wahrzunehmen.

Dr. Daniela Kasche, Hamburg