Zum Dank verflucht

12. Juni: Mustafas verlorene Familie

Ein Satz in diesem Artikel hat mich besonders betroffen gemacht: Die Aussage Mustafas, dass es Momente gebe, in denen er alles verfluche – auch Deutschland, das Land, das seiner Frau den Mann genommen habe. Wenn jeder ­Migrant, der keinen Familiennachzug erhält, Deutschland verflucht, wenn auch nur für Momente, dann wissen wir, was unserem Land bevorsteht. Wenn ein sicher bis dahin unbescholtener Mensch wie Mustafa solche Gedanken äußert, dann erschüttert mich das zutiefst – ebenso wie dessen fordernde Erwartungshaltung. Deutschland und seine Bevölkerung gehen mit ihrer Migrationspolitik bis an die Grenzen dessen, was organisatorisch und finanziell möglich ist. Zum Dank werden wir von den Nutznießern verflucht. Machen wir uns klar, nicht wir sind schuld an deren schlimmer Situation, sondern deren Heimatländer. Mit unserer Politik der unbegrenzten Aufnahme schaffen wir noch selbst den Stoff, aus dem Terrorismus und Anschläge in unserem Land generiert werden.

Michael Wiedemann, Norderstedt

Glaube verbindet Menschen

12. Juni: Ein Herz für Kutten?

Herrlich auf den Punkt gebracht, was Außenstehenden am Motorradgottesdienst fragwürdig erscheinen mag. Wer sich aber auf die Veranstaltung und die Menschen einlassen kann, der merkt sehr schnell, wie Kirche und Glaube hier Menschen in Verbindung bringen, die sonst aus Vorurteilen heraus jeden Kontakt vermeiden würden. Und er kann auf den Kutten der Clubs Namen lesen, die oft im Zusammenhang mit Charity-Aktionen verbunden sind: Da wird für krebskranke Kinder und das Hospiz gesammelt oder Ausfahrten für Menschen mit Handicap organisiert und viel Freude geschenkt. Ehrenamtlich! In dieser verbindenden Kraft zeigt sich die Kraft Gottes, die mit PS nicht zu vergleichen ist, aber die wir dringend brauchen, damit wir der Kraft von Terror, Hass und Gewalt widerstehen können.

Lars Lemke, MOGO-Pastor

Kommerzielles Massenspektakel

Als die Kirche vor fast 35 Jahren mit dem Motorrad-Gottesdienst begann, waren es nur einige Motorradfahrer aus dem spannungsgeladenen damaligen Umfeld der Rocker und Polizisten, denen die Kirche Gott zum Schutz (nicht seinen Segen) auf ihre Motorradfahrten mitgeben wollte und zur Deeskalation beitrug. Heute ist es zu einem kommerziellen Massenspektakel verkommen, von dem sich lediglich die Kirche eine fragwürdige Aufmerksamkeit verspricht und sich nicht traut, dieser unnötigen Umweltbelastung ein Ende zu setzen. Auch im Luftreinhalteplan des Umweltsenators werden Motorradgottesdienst und Harley Days nicht eingerechnet. Übernachtungen und Gastronomie für die angereisten Biker spülen angeblich reichlich Gelder in die Kasse. Es darf bezweifelt werden, dass diese Beträge höher sind als die Kosten für Schäden, die von den Motorrad-Spaß-Fahrern an unserer Umwelt angerichtet werden, und die polizeilichen Begleitung für die Sicherheit dieses Spektakels.

Peter Meyer, per E-Mail

Problem schon lange bekannt

12. Juni: Zu viel Gülle: Trink­was­ser könnte viel teurer werden. Jeder Hamburger nutzt durchschnittlich 110 Liter am Tag

Es ist schon eine bodenlose Frechheit, nun die Kosten auf die Allgemeinheit verteilen zu wollen, obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist. Erst die Androhung einer millionenschweren Strafzahlung aus Brüssel muss erfolgen, damit deutsche Regierungspolitiker um die sogenannten etablierten Parteien aktiv werden – und ihre Fehler der Vergangenheit auf die Allgemeinheit abzuwälzen versuchen. Warum soll die Allgemeinheit dafür zahlen, dass aus Angst, Wähler zu verlieren, solche wichtigen Dinge nicht aktiv angegangen werden? Der „mündige“ Verbraucher wird weiterhin das Billigfleisch und die billigen Molkereiprodukte kaufen – ein Ende der stetigen Subventionen für Agrarprodukte muss her, damit die Bauern sich selbstständig von ihrer schweren Arbeit unterhalten können. Das würde zukünftig dazu führen, dass die Allgemeinheit ihr Konsumverhalten überdenken könnte und würde. Ich kann junge Menschen gut verstehen, die keine Lust mehr haben, zur Wahl zu gehen.

Dieter Sanlier, Hamburg

Steinzeitliche Planung

12. Juni: Anwohner wollen Hamburgs größtes Ein­kaufs­zen­trum ver­hin­dern. Gericht muss über Baustopp entscheiden

An dieser Stelle ein Monster-Einkaufszentrum zu errichten ist an Rücksichtslosigkeit den Bewohnern gegenüber kaum noch zu überbieten. Da wird jetzt sehenden Auges ein sowieso schon eng bebautes Quartier mit einem Einkaufszentrum, das an dieser Stelle niemand braucht, zugepflastert und das gesamte Quartier unnötig belastet. Das ist eine Planung aus der Steinzeit und entspricht nicht im Geringsten einer an den Bedarfen der Bevölkerung orientierten Stadtplanung für die Zukunft.

Jutta Kodrzynski, Hamburg

Mehr Rücksicht an der Außenalster

12. Juni: Par­knut­zer fürchten Radfahrer. Vor allem Kinder und Ältere sind durch ­Raser auf zwei Rädern gefährdet. Politiker sehen Handlungsbedarf

Als Ergänzung zu Ihrem Artikel: Es ist bezeichnend, dass die bekannteste Fahrradstraße Hamburgs am Harvestehuder Weg, die auch noch den parallel dazu verlaufenden „alten“ Radweg für Radler bereithält, für diese offensichtlich nicht ausreicht. Denn nach wie vor wird der intensiv auch von Kindern und Senioren genutzte Spazierweg am Außenalster­ufer von wenig Rücksicht nehmenden Fahrradfahrern genutzt, die dementsprechende Hinweise der Fußgänger unerfreulich kommentieren. Empfehlenswert: eine eindringliche Medienaktion, die Radler über ihre Verkehrspflichten informiert und sie zu mehr Rücksichtnahme gegenüber Fußgängern und auch Autofahrern animiert.

Jürgen Koob, Hamburg