Lauter und mehr Verbrauch

26. Mai: Tempo 30 auf vielen Hauptstraßen und Kommentar Gebot der Rücksichtnahme

Mein Auto fährt bei 30 km/h im kleineren Gang, mit höherer Drehzahl, ist lauter, verbraucht mehr Benzin und hat erhöhte Abgase. Was ist daran umweltschonend?

Karl-Heinz Bülck, per E-Mail

Miserables Verkehrskonzept

Es ist ein Irrtum, wenn behauptet wird, dass bei Tempo 30 der Schadstoffausstoß reduziert wird. Mein Bordcomputer beweist mir das Gegenteil. Es ist doch unbestritten, dass nur ein höherer Verbrauch auch höhere Schadstoffe erzeugt. Ein wichtiger Punkt in der Debatte ist doch die Gesamtmenge an Schadstoffen, die zusätzlich anfällt wegen der miserablen Verkehrspolitik unseres Senats. Wenn Fahrzeuge ständig ein „Ampelhopping“ machen müssen, bei welchen durch das neue Anfahren hoher Verbrauch erzeugt wird, gibt das doch zu denken. Es sollte als Sofortmaßnahme dafür gesorgt werden, dass der Verkehr flüssig läuft. Natürlich gibt es auch Argumente für gemäßigtes Tempo; dies jedoch nur aus dem Gesichtspunkt der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Horst Ruppert, per E-Mail

Keine Verbesserung

Tempo 30 bringt in Bezug auf Schadstoffemissionen und Lärmreduktion keinerlei Verbesserung. Bei Tempo 30 wird in einem niedrigeren Gang gefahren, sodass die Motordrehzahl und somit das Motorengeräusch mindestens gleich sind. Im niedrigeren Gang macht der Motor mehr Umdrehungen je Kilometer Fahrstrecke, sodass im Endeffekt auch mehr Schadstoffe je Kilometer Fahrstrecke erzeugt werden.

Joachim Willers, Ellerau

Richtiger Schritt

Die Menschen, die an viel befahrenen Straßen wohnen, tun dies oft aus wirtschaftlicher Not und nicht, weil sie von der „leichten Erreichbarkeit ihrer Wohnung“ so schwärmen. Und ja, es mag richtig sein, dass eine gute Isolierung den Lärm raushalten kann. Aber die Luftverschmutzung bleibt und schädigt die Gesundheit aller, die sich durch die belasteten Straßen bewegen, dort arbeiten, zur Schule gehen, wohnen oder mit dem Auto durchfahren. Tempo 30 flächendeckend wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung, der Verkehr würde sich verflüssigen, die Überlebenschancen von Unfallopfern würden steigen, der Lärm würde gemindert werden.

Sabine Hartmann, per E-Mail

Lobenswert, aber falsch

24./25. Mai: Eintritt für die
Elbphilharmonie-Plaza?

Der Vorschlag der Verantwortlichen der Elbphilharmonie, durch fünf Euro Eintrittsgeld künftig keinen Zuschuss von der Stadt zu bekommen, scheint lobenswert, ist aber völlig falsch. Sobald wir fünf Euro zahlen müssen, wird der große Ansturm verebben. Rentner, Arbeitslose und Familien mit Kindern etc. können sich das nicht leisten. Wenn die Kosten der Elbphilharmonie steigen, muss die Stadt wieder ran, um zu zahlen. Und wir zahlen weiter das Eintrittsgeld. Ja, der Eintritt kostet ein Vermögen, nun werden die „kleinen Leute“ auch noch von der Aussichtsterrasse vertrieben.

Helmut Lange, Norderstedt

Materialistische Gesellschaft

Es ist ein Armutszeugnis für Hamburgs Kulturleben. Es ist ein egoistisches Verhalten, es wird über die Köpfe der Bürger bestimmt. Denkt man nicht an die, die sich den tollen Ausblick nicht mehr leisten können? Die Rentner und Familien, die darauf verzichten müssen, weil ihnen das Geld fehlt? Schlimm genug, dass die Museen nicht kostenfrei für alle sind. Eine Gesellschaft, die die Kultur so materialistisch sieht, verarmt.

Karin Bechstein-Martins Garcia, per E-Mail

Völlig überhöhte Gebühr

Der Kampf um eine Konzertkarte hält immer noch an. Eine Einlösung unseres Geschenkgutscheins zur Diamanthochzeit war bis heute nicht möglich, er wird wohl zur Grabbeilage. Soll nun auch noch der Zutritt zur Plaza für viele verwehrt werden durch eine von Herrn Lieben-Seutter ins Gespräch gebrachte völlig überhöhte Eintrittsgebühr von fünf Euro? Es wird dabei vergessen, dass die Hamburger mit ihren Steuergeldern bereits einen Beitrag zur Errichtung dieses hochgelobten Wahrzeichens leisteten. Zu diesem wunderbaren Ausblick auf unsere schöne Stadt sollte Hamburg weiterhin auf die Plaza der Elbphilharmonie großzügig kostenlos einladen.

Hermengard Lühring, per E-Mail

Und Schulklassen?

Ich habe mich gefragt, ob die Betreiber der Plaza mal darüber nachgedacht haben, was ein Eintritt von fünf Euro pro Person bedeuten würde? Eine Familie, die Hartz IV bezieht, würde jedenfalls die Plaza nicht mehr besuchen können. Wie wird hier mit Schulklassen umgegangen? Auch hier gäbe es dann sicher Schüler, die nicht mehr kommen können, weil der Preis eben dann schnell den Rahmen des Möglichen sprengt. Die Hamburger haben das Gebäude finanziert. Ich war immer ein Fan der Elbphilharmonie und habe den Bau auch trotz der hohen Kosten verteidigt und unterstützt; sollten aber mehr als die zwei Euro Buchungsgebühr anfallen, wäre das eine Frechheit, nicht nur gegenüber den Hamburgern.

Jürgen Krause, Hamburg