Statt Entlastung eine neue Gebühr

19. Mai: So teuer wird die neue
Rei­ni­gungs­ge­bühr

Während Martin Schulz (SPD) die kleinen Einkommen entlasten will (Gerechtigkeit), führt Olaf Scholz (SPD) die neue Gebühr ein. Diese führt insbesondere bei allen, die mit jedem Cent rechnen, zu höheren Belastungen bei den Mietnebenkosten.

Holger Lühnen, per E-Mail

Die andere G20-Brille

20./21. Mai: Hamburger KRITiken Warum ich mich auf den G20-Gipfel freue

Recht haben Sie, indem Sie dem Leser eine andere Brille für den Blick auf den G20-Gipfel aufsetzen. Es kann ja echt nicht sein, sich nur auf Angst vor Gewalt, Einschränkungen für Hamburger Bürger, Flucht aus der Stadt oder drohende Umsatzeinbußen zu beschränken. Natürlich, das muss die Welt sehen, ist Hamburg in der Lage, diesen Gipfel unaufgeregt und interessiert auszurichten. Es wird Demonstrationen geben gegen Erdogan-, Trump- oder Putinpolitik. Das ist gut so. Wir können diese Politik nicht unmittelbar ändern, aber indem wir die friedliche Bühne für die Auseinandersetzung stellen, sind wir ein Teil des kritischen Umgangs. Das ist Weltoffenheit.

Ulrich Kolitschus, Hamburg-Sülldorf

Positive Signale senden

Ich stimme Ihnen von Herzen zu. Natürlich ist der Gipfel eine große Chance für Hamburg, sich der Welt zu präsentieren, und ich hoffe, dass die ständige Nörgelei darüber auch noch Platz lässt, um positive Signale über dieses Weltereignis zu senden. Natürlich gibt es die eine oder andere Einschränkung im gewohnten Alltagstrott, aber mein Gott, das ist dann eben mal zwei, drei Tage so, davon geht die Welt nun wirklich nicht unter. Und der einzelne Bürger steht auch nicht am Abgrund. Ich lebe sehr gerne in Hamburg und wünsche mir, dass die Welt unsere Stadt und ihre Einwohner als weltoffen, herzlich, gastfreundlich und großzügig erlebt – und nicht als ängstlich, kleingeistig und auf Abschottung bedacht. Diese Einstellung hat uns ja leider schon die Olympiabewerbung vermasselt.

Sabine ter Vehn Krüger, per E-Mail

Gipfel des Erfolgs

Als Gewerbetreibender in der Hamburger Innenstadt ärgere ich mich natürlich über Umsatzverluste, die ich durch den G20-Gipfel unweigerlich haben werde. Aber Sie haben voll und ganz recht mit dem, was Sie geschrieben haben. Ich hoffe, dass Ihr Artikel von möglichst vielen Menschen (und darunter auch hoffentlich vielen G20-Gegnern) gelesen wird und dass dieser Gipfel für alle Beteiligten ein Erfolg wird.

Frank Köster, per E-Mail

Hamburg doch ein Dorf?

Warum müssen wir Deutschen immer ins Extreme gehen? Warum sind die Hamburger so unglücklich über den Gipfel der G20? Warum muss zu jeder Veranstaltung demonstriert werden? Wir in Hamburg lebende Menschen sollten doch froh sein, an einem Weltgeschehen dieser Größenordnung teilnehmen und dieses ausrichten zu können. Wo bleibt eigentlich unsere Einstellung, weltoffen und tolerant zu sein? Wobei die Hamburger immer stolz darauf sind, in einer Weltstadt mit Herz zu leben, und das Tor zur Welt zu sein. Vielleicht ist Hamburg doch nur ein Dorf?

Gotthard Kalkbrenner, Reinbek

Fragen zum E-Auto

20./21. Mai: 36 Stunden ständig unter Strom. Wenn das Auto mit einem Elektromotor angetrieben wird, kann aus einer Spritztour eine Abenteuerreise werden

Vielen Dank für Ihren anregenden Erfahrungsbericht. Das Gefühl, die Autoindustrie will gar keine Elektroautos bauen, teile ich. Warum braucht es für E-Autos neue Modelle, die keiner kauft? Warum kann man nicht normale Autos mit Elektromotoren bauen? Also Autos, von denen man weiß, dass sie gebraucht werden? Warum kann man E-Autos nicht mit austauschbaren Akkus/Batterien bauen? Dann könnte man an einer Tankstelle den Akku austauschen und bräuchte keine langen Fahrtunterbrechungen für den Ladevorgang in Kauf zu nehmen. Bei Gasflaschen funktioniert das doch sehr gut.

Karlfried Kannenberg, Hamburg

Ohne Reichweitenherzklopfen

Die Probleme der Testfahrerin kommen daher, dass sich die Politik an die veraltete Batterietechnik gehängt hat, statt der Brennstoffzelle mit Wasserstoff aus Windenergie den Platz einzuräumen. Den könnte man inzwischen schnell wie Benzin an jeder Tankstelle tanken, hätte ohnehin Reichweiten von 500 Kilometern und wäre so mobil wie heute – ohne Reichweitenherzklopfen.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Genügend Fördergelder

Das E-Mobil hätte sich längst durchgesetzt, wenn nicht das Reichweitenproblem weiterhin ignoriert werden würde. Auch wenn die Schnellladekapazität noch erhöht wird: Wir werden nie den Komfort des mit flüssigem Treibstoff betriebenen Fahrzeugs erreichen. Leider wird nur in einem Nachsatz Bürgermeister Scholz zitiert, der zwar richtig sagt: „Wir brauchen zukunftsweisende Innovationen, ... um die urbane Mobilität von morgen gestalten zu können.“ Er fordert „alternative Antriebsarten wie Brennstoffzellen“. Aber Lippenbekenntnisse nützen nichts. Hier müssen Fördergelder im großen Umfang zur Verfügung gestellt werden, damit die Wasserstofftechnologie endlich vorankommt. (...) Wir haben alle Rohstoffe für die Brennstoffzellen getriebenen E-Mobile in Europa (fast unbegrenzt) verfügbar. Aber wir müssen Geld ausgeben, um zunächst das Tankstellennetz auf Flüssig-Wasserstoff umzustellen, und wir müssen Forschungsgelder zur Verfügung stellen, um die Brennstoffzellen-Technik großserienreif zu machen, dann sinken auch die Preise.

Hans Negle, Dipl.-Ing. TU, per E-Mail