Hysterische Reaktion

13./14. Mai: Uni hängt Helmut Schmidts Foto ab. Hochschule zieht Konsequenz aus Bundeswehr-Skandal

Als Reserveoffizier und ehemaliger Präsident der Universität der Bundeswehr Hamburg, in dessen Amtszeit diese höchste Bildungseinrichtung unserer Streitkräfte nach Helmut Schmidt benannt wurde, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, welche Blüten die Hysterie treibt, die von der Verteidigungsministerin leichtfertig ausgelöst wurde, weil sie rechte Gesinnung von Soldaten offenbar in der Wehrmacht verankert sieht. Ein Foto von Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform, das seit mehreren Jahren unauffällig im Flur eines Studentenwohnheims der Universität hing, sollte nach Auskunft des Pressesprechers durch eine „unmissverständlichere Darstellung“ ersetzt werden. Hat denn Helmut Schmidt als früherer Wehrmachtsoffizier jemals Anlass zu „Missverständnissen“ über seine Haltung als Soldat gegeben? Haben sich plötzlich studierende Offiziere heimlich vor dem Bild versammelt, um Anschläge vorzubereiten? Wenn der Bannstrahl der Ministerin und des Generalinspekteurs nun auch Helmut Schmidt trifft, ist wohl die Zeit gekommen, der Universität seinen Namen wieder zu entziehen. Auch dem Flughafen, einem Gymnasium und dem Auditorium der Bucerius Law School stünde es dann nicht mehr so gut zu Gesicht, nach diesem Wehrmachtsoffizier zu heißen. Es gibt mir sehr zu denken und schmerzt mich, dass die Universität ihrem Namensgeber den Vorbildcharakter für ihre Studenten abspricht, der keineswegs geschmälert wird, weil er Offizier der Wehrmacht war.

Dr. Hans-Georg Schultz-Gerstein, Präsident der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg a.D.

Faire Darstellung

12. Mai: Schulz’ großer Nachteil. Warum es der Kanzlerkandidat der SPD auf einmal schwer hat

Herr Haider hat in bemerkenswert fairer Weise erläutert, mit welchen Schwierigkeiten Herr Schulz zu kämpfen hat, um als ernstzunehmender Konkurrent für das Kanzleramt in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Hierin unterscheidet Herr Haider sich wohltuend von Teilen der Medienlandschaft, die sich über Herrn Schulz schon als Verlierer lustig machen, obwohl die bisherigen Landtagswahlergebnisse im Wesentlichen länderspezifische Gründe hatten. Frau Merkels allgegenwärtige Medienpräsenz sollte nicht als Nachweis erfolgreicher Politik verkannt und dargestellt werden, wie es leider in der Vergangenheit zu oft der Fall war.

Per von der Thüsen, Reinbek

Mehr, als im Grundgesetz steht

11. Mai: Leit­kul­tur-De­batte findet leider ohne Muslime statt

Der Begriff Kultur umfasst die Normen, Sitten, Gebräuche, Selbstverständlichkeiten und die Lebens-/Verhaltensweisen einer abgeschlossenen Gemeinschaft – und das umfasst erheblich mehr als im Grundgesetz steht. Solche Diskussionen dienen der Selbstfindung, der Identitätsbildung eben dieser Gemeinschaft. Dass diese Diskussion immer wieder aufbricht, und dass sie dringend notwendig ist, liegt an historischen Ereignissen, am Zeitwandel, vor allem aber an den politischen Entscheidungen zu Gunsten ungezügelter Zuwanderung, was bei vielen zu dem Gefühl führt, dass sich die Deutschen und Deutschland abschaffen, bzw. abgeschafft werden. Diesen Diskussionsprozess müssen die Deutschen gestalten – genauso wie dies die muslimische Geistlichkeit tut.

Steffen Hornthal, Hamburg

Der Nutzen von Wasserstoff

8. Mai: Mister Wasserstoff. Der Hamburger Manager Thomas Bystry kämpft im Norden für die Energiewende

Elektromobilität ja, aber mit Brennstoffzellen-Wasserstoff-Antrieb (mit Wasserstoff aus regenerativen Quellen). Damit bekommen wir wieder gleiche Reichweitenverfügbarkeit wie beim Verbrennungsmotor, haben aber keine Luftverschmutzung in den Städten, keine Umweltprobleme durch die Raffinerien und sind unabhängig von Ölförderländern und von Lithium-Importen (die Batterien der E-Autos stammen derzeit fast ausschließlich aus Asien und liefern das nächste Erpressungspotenzial). Die Folge wäre ein technologisch getriebener Wirtschaftsboom in Deutschland (wenn wir endlich ausreichend in Forschung und Entwicklung investieren), in der EU werden neue Arbeitsplätze zur Wasserstoff-Erzeugung geschaffen. Transportwege wie das Tankstellennetz bleiben weitestgehend erhalten, müssen aber umgerüstet werden, und die Bürger tanken wie gewohnt, nur anstelle von Benzin Wasserstoff. Die Windenergie wird Off-shore genutzt, also auf dem Wasser, wo der Wasserstoff hergestellt wird. Dann hätten wir auch keine Bürgerproteste wegen rotierender Windanlagenflügel und Proteste bei Trassenproblemen, denn der Wasserstoff wird wie eh und je mit Tanklastzügen oder – wo sinnvoll – mit Pipelines transportiert.

Hans Negle, per E-Mail

Schlag ins Gesicht für Arme

10. Mai: Stuttgart 21. Umsiedlung von Eidechsen kostet 15 Millionen Euro

6000 Eidechsen sollen umgesiedelt werden für 15 Millionen Euro. Das sind 2500 Euro pro Eidechse. Ist man in Deutschland eigentlich völlig irre geworden? Was sollen denn Menschen davon halten, die unter der Armutsgrenze leben, die sich keine Wohnung mehr leisten können oder auf die Tafel angewiesen sind, und die nicht unterstützt werden?

Horst Weissbach, Hamburg