Chaotenstadt Hamburg

10. April: Linke Gruppen trai­nie­ren Blockaden gegen G20

Bei einer Aktionskonferenz auf St. Pauli üben Hunderte, wie sie sich beim G20-Gipfel der Polizei und den Sicherheitskräften gegenüberstellen. Mit dieser Aktion in aller Öffentlichkeit wird deutlich, was dem Gipfel sowie den Hamburgern und den Besuchern bevorsteht. Welch eine liberale Naivität. Wenn sich diese Tätigkeiten in den kommenden Wochen noch verstärken, macht sich Hamburg als Chaotenstadt weltweit einen Namen.

In die Bücher der Verantwortlichen muss geschrieben werden: „Auch Demokratie hat ihre Grenzen.“ Die Polizei, die sich diesem militanten Mob entgegenstellen muss, wird es schwer haben, über mehrere Tage dem Druck einer aufgeheizten Stimmung standzuhalten.

Jürgen Stauff, Hamburg

Wer redet, lernt sich schätzen

8./9. April: Polizei will keine G20-Groß­demo in der City

Man sollte heilfroh darüber sein, dass die Großen dieser Welt zusammentreffen und zusammen reden, anstatt sich zu befeinden oder sogar zu bekriegen. Es muss doch Ziel jedes Christenmenschen sein, in Frieden miteinander zu leben. Durch Anschläge und Brände bekunden diese Chaoten ja auch nur, dass sie nicht verstanden haben, wie wichtig gerade heutzutage ein friedliches Zusammenleben der Völker ist. Also lasst die Herrscher um Himmelswillen zusammenkommen und lasst sie über den Frieden der Welt reden, denn wer redet, lernt sich kennen und schätzen.

Curt Dabbert, Hamburg

Richtige Entscheidung

Diese Entscheidung seitens der Polizei ist genau richtig. Leider gibt es auch bei gut gemeinten Demos mit berechtigtem Protest keine Garantie, dass es nicht zu gewaltsamen Ausschreitungen kommt. Und unsere Polizisten müssen mal wieder ihren Kopf hinhalten. Friedlich kann man auch seinen Protest an nicht so populärer Stelle zeigen. Ich würde mir von der Partei Die Linke eine klare Distanzierung von jeglicher Gewalt auf diesen Demos wünschen. Das wäre eine positive Signalwirkung.

Ingrid Kallbach, per E-Mail

Unnötiges Imponiergehabe

Gipfel-Konferenzen in Städten passen nicht mehr in die Zeit. Die arbeitende Bevölkerung wird unnötig behindert, ärgert sich, verliert Zeit und Geld. Der Staat muss einen Riesenaufwand allein für die Sicherheit betreiben. Und imponieren wie zu Zeiten der Monarchen und Diktatoren mit ihrem Tschingde­rassabum muss der Staat uns auch nicht mehr.

Peter Müller, Bredenbeck

Schutzlose Gesellschaft

8./9. April: Terror mit Lkw in Stockholm– ,Das ist ein Anschlag auf uns alle‘

Das perfide Attentat von Stockholm führt wieder einmal drastisch vor Augen, wie verwundbar und schutzlos freie Gesellschaften doch sind. Doch wie wäre dem nun wirksam beizukommen? Die sicherheitspolitisch verengende Einschränkung aller Lebensbereiche in höchstmöglichem Maße wäre ein geradezu abstoßendes Szenario und ein viel zu hoher Preis, der einer Kapitulation gegenüber religiös verbrämten menschenmordenden Bestien gleichkäme. Nein, der Gegenentwurf dazu, der einer liberal-weltoffen tickenden Gesellschaft nämlich, birgt das größtmögliche Abschreckungspotenzial für krankhafte Amokläufer in sich, die sich an einer Religion berauschen, die sie tatsächlich zu keiner Zeit verstanden haben und mit der sie hausieren und „missionieren“ gehen – zum Ziele, die Menschheit weniger zu befreien, als vielmehr in den Abgrund zu stoßen.

Thomas Prohn, per E-Mail

Bestürzende Aussagen

8./9. April: Leserbrief der Woche: Vorteil Leichte Sprache

Vielen Dank für den Leserbrief von Pastorin Systa Ehm. Ich hatte gehofft, dass sich zu diesem Thema eine Expertin melden würde, nachdem mich einige Aussagen von Lesern zu diesem Thema doch bestürzt haben. Man mag sich ob der vielen Bindestriche verwundert die Augen reiben. Deswegen jedoch z. B. mit „Nicht-Wahl“ zu drohen und ein demokratisches Gut in Anbetracht der prekären Weltlage aufzugeben, finde ich dann doch etwas überzogen. Ganz schlimm finde ich auch, Menschen, die auf Leichte Sprache angewiesen sind, generell die Intelligenz für eine Wahl abzusprechen.

Susanne Grimm, Henstedt-Ulzburg

Nörgler sollten sich schämen

Meine Hochachtung für diesen Leserbrief. So humane, verständnisvolle und kluge Artikel würde ich gern öfter lesen. Wenn Sprache nur noch so gebraucht wird, dass sie von einem großen Teil der Bevölkerung nicht mehr verstanden wird, läuft etwas ganz gewaltig schief. All die Nörgler, Kritiker und Besserwisser sollten sich mal eine tüchtige Runde schämen.

Hilke Bock, per E-Mail

Bindende Uno-Konvention

In unserem Land leben Millionen von Menschen, die Probleme mit dem Lesen und dem Leseverständnis haben. Diesen Menschen wird durch das Konzept „Leichte Sprache“ geholfen, am Leben der Gesellschaft teilzuhaben und ihre Rechte als Staatsbürger wahrzunehmen. Dieses Recht auf Teilhabe wird durch die Uno-Behindertenrechtskonvention abgesichert, die durch die Bundesrepublik Deutschland 2009 ratifiziert wurde und umgesetzt werden muss. Diese Konvention verpflichtet uns, „barrierefreie“ Texte in Papierform und im Internet vorzuhalten. So erscheint es in diesem Zusammenhang mehr als sinnvoll, jeden Text, der alle Menschen erreichen soll, auch in „Leichter Sprache“ zu verfassen, ob es dem Bürger, der sich für besonders gebildet hält, passt oder nicht.

Birgit Zeidler, Hamburg