Vorgehensweise überdenken

1. März: Blohm + Voss streicht jede dritte Stelle. Hamburger Traditionswerft ist laut neuem Eigentümer in ,kritischem Zustand‘

Seit 1877 steht der Name Blohm + Voss für Präzision, Genauigkeit und Schnelligkeit. Der Name ist in der ganzen Welt bekannt. Nicht umsonst haben russische Oligarchen in dieser Werft ihre Yachten bauen, warten und überholen lassen. Kreuzfahrtschiffe von der „Queen Mary 2“ über die „Aida“-Flotte bis zu den großen Kreuzfahrschiffen internationaler Reedereien hatten in dieser Werft ihren Aufenthalt für verschiedenste Arbeiten, von der Innenausstattung über Außenarbeiten bis zur Generalüberholung. Schon der Name Blohm + Voss ist ein Ass in der internationalen Werbung für Schiffsbau und -überholung. Das alles ist dem Verdienst des überaus geschulten und fachkundigen Personals geschuldet, für das man im Falle eines Abbaus keinen Ersatz finden würde. Das heutige Management sollte sich die weitere Vorgehensweise noch einmal gründlich überlegen.

Jürgen Stauff, Hamburg

Beschämendes Vorhaben

1. März: Baut Hochtief Trumps Mauer?

Der Firma Hochtief ist zu wünschen, dass sie auf ihren Kosten sitzen bleibt, sollte sie sich tatsächlich am Bau einer Mauer an der mexikanischen Grenze beteiligen. Man kann nur die abgedroschene Redewendung „mit Abscheu und Empörung“ benutzen, um Hochtief zu zeigen, welchen gesellschaftspolitischen Niedergang sie einleitet. Deutschland ist endlich seit über einem Vierteljahrhundert „mauerfrei“, warum soll sich jetzt eine Firma wieder an einem Mauerbau beteiligen? Man kann sich nur schämen über so ein Vorhaben.

Gisela Buchenau, Hamburg

Geld stinkt nicht

Warum denn nicht? Geld stinkt doch nicht!

Christian Fischer, per E-Mail

Chaos ist hausgemacht

20. Februar: Wieder Kof­fer-Chaos am Flughafen. Bauarbeiten, Personalmangel: Zwei Stunden Warten auf Gepäck

Das Gepäck-Chaos am Hamburger Flughafen ist hausgemacht und ohne Beispiel. Die Ursachen sind letztlich auf einen Wachstumsdrang des Flughafenchefs Eggenschwiler zurückzuführen, ohne die notwendige Infrastruktur zu schaffen. Da wird seitens des Flughafens den Wünschen der Billigfluglinien nachgegeben, das Gepäck nicht mehr in Container zu verladen, sondern einzeln in das Flugzeug zu bringen. Die Verlader müssen dann ins Flugzeug kriechen und die Gepäckstücke einzeln oft liegend im Flugzeug verstauen. Dies ist körperlich unzumutbar und unter arbeitsmedizinischen Gesichtspunkten nicht zu vertreten, zumal die Bezahlung auch noch kümmerlich ist. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Personaldecke immer dünn ist. Warum wird denn hier nicht das Gewerbeaufsichtsamt und auch die Gewerkschaft aktiv und geht gegen diese katastrophalen Arbeitszustände vor? Leidtragende sind nicht nur die Verlader, sondern auch die Fluggäste, die mit Fluglinien fliegen, die noch in Container verladen. Als Vielflieger kenne ich keinen Flughafen auf der Welt, der einen so miserablen Gepäckservice bietet. Ins Bild passt da auch, dass auf Wunsch der Billigflieger auch noch einige Fluggastbrücken abgebaut wurden und die Fluggäste über Treppen bei Wind und Wetter ins Flugzeug müssen, weil dann der Einsteigevorgang kürzer sei. Man könnte sagen, die Fluggäste der Billigflieger haben es nicht anders verdient, aber die überlangen Wartezeiten treffen auch die übrigen Fluggäste.

Dr. Klaus Striegel, Hamburg

Beispiel Las Palmas

Freitagabend landen kurz hintereinander zwei Urlauber-Rückflüge von den Kanaren, ca. 500 Passagiere. Folge: völliger Zusammenbruch der Gepäckausgabe, Wartezeit bis zu zwei Stunden. Trotz aller Investitionen geht der Weg unaufhaltsam in Richtung Provinzflughafen. Grund: ein völlig unfähiges Management, nur bei den Ausreden Spitzenklasse. Gegenbeispiel Flughafen Las Palmas: In einer Stunde neun Flugzeuge mit ca. 2000 Passagieren. Das Gepäck ist eher am Band als die Passagiere, Gesamt-Abfertigungszeit 20 Minuten. Sämtliche baulichen und wie auch immer gearteten Probleme in Hamburg sind organisatorisch geräuschlos lösbar, wenn man denn Durchblick hat. Das gilt ebenso für den Senat, der mit abgehobenem Bürgermeister und einer Fehlbesetzung als Wirtschaftssenator dieses nicht erkennt und Hamburgs Weg weg vom Weltstadtruf noch fördert. Da nützt auf Dauer auch keine Elbphilharmonie.

Werner Boruszewski, Hanstedt

Personalsituation nicht im Griff

Wie so oft ist auch der Flughafen nur ein Opfer äußerer Umstände. Die Baustelle ist schuld: Obwohl lange geplant, wurden wohl die Auswirkungen auf den Bodenverkehr unterschätzt. Die Gepäckverladung ohne Container ist absolut vorhersehbar. Wenn man Verträge mit Airlines macht, ist das Fluggerät ja bekannt. Auch in Hamburg dürfte man wissen, dass eine Boeing 737 gar nicht mit Containern beladen werden kann. Statt endlich vonseiten des Flughafens zuzugeben, dass man die Personalsituation nicht im Griff hat, versucht man den Symptomen zu begegnen. Vielleicht sollte man vor der Gepäckausgabe ein Labyrinth errichten, dann kommt der Passagier garantiert nach dem Gepäck an und freut sich über die schnelle Auslieferung.

Stefan Kruse, Aukrug/Holstein

Für reibungslosen Ablauf sorgen

Seit eineinhalb Stunden warte ich auf mein Gepäck von einem Flug, der eine Stunde und 20 Minuten gedauert hat. Sehr geehrter Herr Eggenschwiler: Statt immer mehr Fluggesellschaften nach Hamburg zu locken, sollten Sie für einen reibungslosen Service am Boden sorgen. Der Helmut-Schmidt-Airport ist diesbezüglich in ganz Europa das armseligste Unternehmen.

Hartwig Stoffers, per E-Mail