Erhöhte Unfallgefahr

21. Februar: In den Sand gesetzt. Ein Weg am Strand von Övelgönne schadet dem Projekt Fahrradstadt

Matthias Iken hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Was für ein Unsinn wird in Övelgönne geplant. Wenn der Radweg dann gebaut ist, stellt man wahrscheinlich vom Bezirksamt Hinweisschilder mit der Aufschrift „Bitte Fahrräder schieben – erhöhte Unfallgefahr wegen spielender Kinder, laufender Hunde und feiernder Erwachsener“ auf. Zudem sollte man seitens der Stadt im Frühjahr, Sommer und Herbst einen „Konfliktlöser“ vor Ort dauerhaft bereitstellen, um „Zusammenstöße“ zu managen.

Andreas Purtzel, Hamburg

Lasst den Quatsch!

Dieser Radweg wäre im Nu übersät mit Scherben. Ich würde mich dem nicht aussetzen wollen. Und ständig Fußgänger anzuklingeln macht auch keinen Spaß. Lasst den Quatsch, sagt ein begeisterter Radfahrer.

Askan Siegfried, Hamburg

Eine pragmatische Lösung für alle

Konsens dürfte darüber bestehen, dass eine Trennung der Verkehrswege von Radfahrern und Fußgängern sowohl die Sicherheit erhöht als auch die Konflikte vermindert. Vor diesem Hintergrund ist die Verlegung bzw. Neuanlage des Radwegs vor Övelgönne durchaus sinnvoll, zumal eine Schiebestrecke über einen Kilometer dem zügigen Fortkommen nicht gerade zuträglich ist. Warum dieser Weg nun weitgehend mittig im Sand verlaufen und auch noch sechs Meter breit und auch für Fußgänger freigegeben werden soll, erschließt sich mir nicht. Man könnte doch direkt an den Mauern einen aufgeständerten mit geriffelten Blockbohlen ca. zwei Meter breiten, ausschließlich für Radfahrer vorgesehenen Weg bauen. Vor der Strandperle wird eine Schleuse zum Absteigen für diesen Bereich eingerichtet, und der obere Weg bei den Häusern wird nur noch für die Fußgänger genutzt. Es muss doch möglich sein, eine pragmatische und ideologiefreie Lösung für alle Beteiligten zu finden.

Walter Spremberg, per E-Mail

Erholsam nachklingende Stille

21. Februar: Die un­ge­schrie­be­nen Regeln bei Konzerten ...

Ein klassisches Konzert wird doch erst dann zum Genuss, wenn man alle Sätze ungestört von Zwischenapplaus mit der erholsam nachklingenden Stille zwischen den Sätzen erleben kann. Gute Konzertmeister schaffen es durch kleine Gesten (zum Beispiel anhaltendes Hochhalten des Taktstockes), das Publikum zur Stille zu animieren. Grauenhaft ist auch, dass oft vor lauter Begeisterung in den letzten Schlussakkord hineingeklatscht wird, ohne das (durch Abwinken des Dirigenten signalisierte) tatsächliche Ende abzuwarten und vielleicht noch eine Sekunde genussvoller Stille dranzuhängen. Großartig schaffte es das Armida-Quartett im Kleinen Saal durch sekundenlanges angespanntes Halten der Bögen am Ende der Stücke, dass das Publikum nicht sogleich in Beifall ausbrach, sondern die letzten Klänge gewissermaßen noch im Raum standen. Erst beim Senken der Bögen trauten sich die ersten Zuhörer zu klatschen. Ein wunderbares Erlebnis.

Frank P. Hesse, Hamburg

Beispiel Schaffermahlzeit

18./19. Februar: Kanadas Premierminister beim Matt­hiae-Mahl

Der Bericht über das Matthiae-Mahl lässt einerseits Freude aufkommen, dass solch eine glanzvolle Veranstaltung jedes Jahr mit illustren Gästen im Hamburger Rathaus stattfinden kann. Zugleich lädt diese Veranstaltung zu einem Vergleich mit der Schaffermahlzeit in Bremen ein. Die Schaffermahlzeit wird von den Schaffern organisiert, von ihnen bezahlt, und während der Mahlzeit wird für bedürftige Mitbürger in Bremen gesammelt. Das Matthiae-Mahl in Hamburg wird aus Steuergeldern finanziert, und es wird nicht für bedürftige Mitbürger gesammelt. Bei der Betrachtung der Gästeliste des Matthiae-Mahls fällt auf, dass es sich fast ausschließlich um Personen handelt, die so gut gestellt sind, dass sie einen Beitrag zu den Kosten leisten könnten, die das Mahl den Steuerzahler kostet. Man könnte die Eingeladenen etwa auf die Möglichkeit einer Spende für das Spendenparlament hinweisen. Um diese alte Tradition zu demokratisieren, könnte man jedes Jahr eine Anzahl von verdienten Bürgern, die sich ehrenamtlich für Mitbürger engagiert haben, auf die Gästeliste setzen. Auf diese Weise würde man den Bürgern, die diese Tradition finanzieren, etwas zurückgeben, und es könnte zugleich den Verdacht reduzieren, dass auf Kosten des „kleinen Mannes“ getafelt wird.

Klaus-Christian Becker, per E-Mail

Inne Elbphilharmonie

18./19. Februar: Lesermeinung zur Elbphilharmonie

Hüüt weer dat nu so wiet: Mien Frau un ik weern dran mit uns Abo in Hamborgs niegen Musentempel. De Saal is schier en Weltwunner, un wat de Organist un uns Philharmonikers mit ehr Meister Nagano aflevert hebbt, weer super. Wi sünd noch jümmers hen un weg. Wat dat bedrifft, gifft dat nix to meckern. Un dat is nu mol de Hauptsaak. Bloots an dat anner Drum un Dran mutt een sik eerst wennen. Fröher sünd wi mit uns Auto een Stünn vörn Anfang bi de Musikhalle ankomen un hebbt jümmers noch en Parkplatz ümsünst kregen. Dat is nu vörbi. Un denn hebbt wi uns in dat Foyer op en Plüschbank sett un hebbt macklich unsen Kaffe schlabbert. Un nu? Kaffe kannst nu ook noch kregen, man hensetten? Dorbi is inne Bood doch so veel Platz för massenhaft Sittmöbel mit lütte Dischens. Oder mööt se nu sporen, wiel de hele grote Kasten so düer worrn is? Ik glööv, neegstens bringt wi olen Lüüd uns vun to Huus Klapphockers mit. Lustig funnen wi de Idee mit de Kostümierung vun de Inwiesers: de Frack mit de rode Binnensiet un de blaue Pulli mit de woogrecht witten Striepen över mankeen dicken Buuk. Fehlt bloots noch de rode Pappnees.

Robert Schomacker, Hamborg