Grenzen des Aktionismus

18./19. Februar: Trump und die Wirklichkeit

Auf dem Weg zum Gipfel hat den Weltmächtigsten die Realität des Basislagers eingeholt und setzt seinem Aktionismus Grenzen. Der größte Staatslenker aller Zeiten hat doch tatsächlich Widersacher. Zum Glück für das Land und die Welt. Vor lauter Feinden sieht Trump seinen größten Gegner nicht – sich selbst und das Chaos, das er mangels Impulskontrolle verursacht.

Peter Hülcker, Norderstedt

Golden einrahmen

18./19. Februar: Hoffnungsträger beim Matthiae-Mahl

Was ist los mit unserem Bürgermeister Scholz? Was er jetzt beim Premier Trudeau bewundert bezüglich Integration, Anforderungen und Regeln wurden bisher in Deutschland sofort als Populismus abgetan. Die klugen Sätze des Kanada-Premierministers wegen des Verhaltens der Politiker zum eigenen Volk gehören golden eingerahmt. Bisher wurden solche Forderungen in Deutschland sofort als ,rechts‘ eingestuft. Leider haben wir zu viele Wendehals-Politiker.

Antje Netz

Beispiel Wolfsburg

15. Februar: Trumps Wähler sind die Verlierer der Industrie 4.0

Ein interessante Analyse des Universitäts-Informatikers, die zugleich auch einen (subjektiven) politischen Kommentar darstellt. Ist es aber heute bereits zeitgeistig opportun, sich auch hierzulande möglichst oft – und sogar in der Schlagzeile – negativ auf Donald Trump und seine Wähler zu beziehen? Selbst dann, wenn es sehr weit her geholt ist? Wie immer man auch zum heutigen US-Präsidenten stehen mag: Es ist schlicht abwegig zu sagen, die allermeisten Wähler Trumps kämen aus dem Bereich der Industrie und aus ähnlichen Sektoren. Die Menschen dort haben allein die Wahlen keineswegs entschieden. Dazu sind die Wählergruppen bundesweit – in 50 Bundesstaaten – viel zu heterogen zusammengesetzt. Und: Würden wirklich wieder einige Autofabriken in der „Rostregion“ der USA (gemeint ist wohl die geografische Region Detroit) angesiedelt, kämen natürlich sehr viele Menschen wieder in Lohn und Brot. Das Beispiel der heutigen VW-Beschäftigten zeigt, dass in der dortigen Produktion immer noch die meisten Arbeiter speziell „angelernt“ sind – wenn auch auf steigendem Niveau. Und seit Jahrzehnten gehen die Beschäftigtenzahlen in Wolfsburg nicht zurück. Ganz im Gegenteil. Heutige Computerkenntnisse sind sicherlich ebenfalls in der „Fließband-Produktion“ von großem Vorteil. Aber die hier „fokussiert“ erforderlichen, besonderen technischen und handwerk­lichen Kompetenzen – verbunden mit einem hohen Grad an Zuverlässigkeit – besitzen offenbar die etwa in den Wolfsburger Produktionshallen arbeitenden Menschen (zumeist Absolventen der dualen „Lehrlingsausbildung“) auch recht gut, ohne zum Informatiker auf Bachelor- oder Master-Ebene (in Hamburg) ausgebildet zu sein.

Dr. Manfred Schwarz

Schal statt Schlips

18./19. Februar: Erdrutschsieg für die Kammerrebellen

Nun haben wir nach Brexit und US-Präsidentenwahl noch so ein Ergebnis – nur noch viel eindeutiger. Jetzt lösen die „Schalträger“ die „Schlipsträger“ ab. Grundsätzlich ist eine Verjüngung und Auffrischung des Ehrenamtes in der Handelskammer ja nicht schlecht aber dieses Wahlergebnis kommt mir doch sehr naiv vor und ist in seiner Konsequenz für unsere über 350 Jahre alte Handelskammer nicht gut. Gefühlt ist das so, als ob der DFB zur nächsten Europameisterschaft nicht seine Weltmeister schickt, sondern seine U17-Mannschaft. Spaß beiseite, ich bedaure erst einmal nur die Mitarbeiter, die jetzt einer ungewissen Zukunft entgegen schauen. Auch muss sichergestellt werden, das unser duales Ausbildungssystem nicht in Gefahr gerät.

Thomas Schwieger

Ende des Mittelalters

In Hamburg geht endlich das Mittelalter zu Ende – und das ist gut so, für die Hamburger Wirtschaft und für ganz Hamburg! Vor Jahren wurde ich von einem hochrangigen Vertreter der Schweiz nach dessen Besuch bei der Hamburger Handelskammer gefragt: „Man hat mir dort gesagt, die Handelskammer ist die eigentliche Regierung der Stadt, ist das so?“ Meine Antwort damals: „Es ist so, dass einige der Vertreter dort dieser Meinung sind.“ Mit diesem mittelalterlichen Selbstverständnis ist es nun hoffentlich endgültig vorbei.

Volkmar Schön

Hype wird sich legen

18./19. Februar: Elbphilharmonie zeigt Schwarzhändler an

Die MitarbeiterInnen der Elbphilharmonie sind ausgesprochen nett, hilfsbereit und „fühlen“ mit den Enttäuschten. Man sollte alles etwas gedämpfter sehen und auch nicht die anderen Hamburger Spielstätten außer acht lassen. Ich habe bei „Warteposition 19.000“ die Elbphilharmonie-Website ausgeschaltet und eine andere Musikveranstaltung gebucht. So kann’s auch gehen und der Hamburger Kulturabend ist gerettet. Der Elphi-Hype wird sich legen und an besserer Server-Technik lässt sich ja immer irgendwie arbeiten, oder?

Rainer Neumann