Kehrtwende für die Wählergunst?

6. Februar: Überraschende Kehrtwende. Nord-CDU will längere Schulzeit an Gymnasien

Vor einigen Jahren hat sich die CDU bundesweit dafür stark gemacht, an den Gymnasien das Turbo-Abitur einzuführen. Kritischen Stimmen zum Trotz wurde der Vorstoß u.a. in Schleswig-Holstein von der regierenden CDU umgesetzt. Möchte die Nord-CDU mit ihrer Ankündigung, nach einem Wahlsieg zum G9-Abitur zurückzukehren, tatsächlich ihre Fehlentscheidung korrigieren? Oder geht es möglicherweise darum, in der Gunst der Wähler zu steigen?

Thomas Köpke, per E-Mail

Vorbild Dänemark

4./5. Februar: Hamburg in der Im­mo­bi­li­en­blase. Experten sehen Lage wie in Spanien und USA

Solange jedes ausländische Kapital ohne Einschränkungen in Hamburg in Grundstücke investieren darf, wird diese Blase wachsen. Es ist völlig egal, ob es sich um europäische, amerikanische, asiatische Investoren oder mafiöse Geldwäscher handelt. Bleiben diese Freiheiten weiterhin, muss zwangsläufig der Normalbürger auf der Strecke bleiben. In Dänemark darf von Ausländern in der Regel kein Grundstück erworben werden. Vielleicht sollte man dieses Vorgehen übernehmen. Schade, dass bei deutschen Politikern umsichtiges Handeln so wenig ausgeprägt ist.

Siegfried Meyn, Hamburg

Gedränge auf dem Bahnsteig

4./5. Februar: Ampel soll freie Plätze in U-Bahnen anzeigen

Bei allen eventuellen angenehmen Aspekten dürfen die gravierenden Nachteile keineswegs übersehen werden: Die wartenden Fahrgäste verteilen sich üblicherweise über den gesamten Bahnsteig. Wenn bei einer einfahrenden U-Bahn z.B. nur der erste und der letzte Wagen freie Plätze signalisieren, beginnt ein fürchterliches Gedränge in Richtung dieser beiden Wagen. Alle Fahrgäste wollen dort hinein, es kommt dadurch zu einer verspäteten Abfahrt, und es sind nun auch diese beiden Wagen überfüllt. Wenn ein solches System eingeführt werden sollte, müsste die Anzeige unbedingt an den Anzeigetafeln auf den Bahnsteigen angebracht sein, damit die Leute sich schon vor der Einfahrt des Zuges „sortieren“ können.

Gundolf Matz, per E-Mail

Purer Aktionismus

2. Februar: ,Hamburg sagt Nein‘ und Trump stoppen! Die Resolution der Bürgerschaft zeigt: Es geht um unsere Grundrechte

Die Resolution betrachte ich als puren Aktionismus. Abgesehen von der Berechtigung, gegen die Maßnahmen des Amokläufers in Washington Stellung zu beziehen, erfordert eine derartige Resolution keinerlei Mut. Im Gegensatz zu Herrn Iken bin ich der Meinung, dass hier eine gehörige Portion Antiamerikanismus eine Rolle gespielt hat. Ein Blick auf die Parteien, die für die Resolution gestimmt haben, stützt diese Vermutung. Ich würde mir mehr Mut von unserer Bürgerschaft wünschen, wenn es um die russischen Machenschaften auf der Krim und in der Ukraine geht, um die Verfolgung und Ermordung von Christen und das Niederbrennen von Kirchen in islamischen Ländern und um den wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Hier hielte ich Resolutionen für angebracht und mutig. Stattdessen Ängstlichkeit und Doppelmoral. Lieber mit dem Rest der Welt im Chor singen, das ist einfach, macht einen nicht zur Zielscheibe und wirkt auf Gemüter, die für eine friedliche Welt ohne Konflikte, aber mit Gebeten und Lichterketten, setzen. Herrn Trump muss man nicht mit Resolutionen, sondern mit Taten bekämpfen.

Karl-Heinz Schröder, Hamburg

Resolution ohne Einfluss

Der Widerstand gegen den gewählten Präsidenten der USA ist ein Spiegel des derzeitigen Mainstreams, in dem die Regierenden auch in Hamburg mitschwimmen wollen. So berechtigt die negative Kritik auch ist, ist die Resolution aber halbherzig. Konsequent wäre es, den Trump-Besuch in Hamburg zum G20-Gipfel abzusagen bzw. die Bundesregierung aufzufordern, Herrn Trump auszuladen. Denn nichts deutet darauf hin, dass der sich in seinem politischen Gehabe durch eine Hamburger Resolution beeinflussen ließe, zumal er die gar nicht zur Kenntnis nehmen wird. Mir wäre auch wohler, wenn er nicht käme, denn die wahrscheinlichen Proteste in Hamburg, speziell aus der linken oder anarchistischen Ecke, lösen Bilder über chaotische Zustände aus, für die wir mehr als die 15.000 Polizisten benötigen werden, die bisher vorgesehen sind.

Christian Heuer, per E-Mail

Einreiseverbot für Israelis

Das befristete Einreiseverbot wurde von Präsident Trump nicht erlassen, weil diese Länder muslimisch geprägt sind, sondern weil sie eine große Nähe zum internationalen Terrorismus aufweisen. Sechs von diesen Ländern (alle bis auf Somalia) lassen ihrerseits keine israelischen Staatsbürger ins Land – und zwar dauerhaft, nicht nur befristet. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Bürgerschaft jemals eine Resolution gegen diese Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Religion verabschiedet hat oder Herr Iken einen leidenschaftlichen Leitartikel verfasst hat. Auch wenn ich das Dekret des Herrn Trump aus verschiedenen Gründen für fragwürdig halte, z. B., weil Saudi-Arabien oder Katar konsequenterweise auch auf die Liste gehört hätten, hält sich mein Mitleid mit diesen Ländern jedoch sehr in Grenzen.

Dieter Carl Lade, Hamburg

Abwarten und kennenlernen

Die Aufgeregtheit sollte nicht noch angefeuert werden. Bis jetzt hat noch kein deutscher Politiker mit Trump gesprochen und ihn persönlich kennengelernt. Lasst uns daher die Weltuntergangsstimmung wenigstens noch etwas verschieben.

Bruno Lorenzen, per E-Mail