Enttäuschende Kritik

1. Februar: ,Zusammenarbeit besonders toll‘. Nordländer loben einander – und wollen engere Kooperation in der Wirtschaft

Die politisch Verantwortlichen der beiden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein arbeiten gerade bei dem Großprojekt Norddeutsche Energiewende (NEW 4.0) und dem gemeinsamen Zukunftsthema LNG-Terminal in Brunsbüttel aus industriepolitischer Sicht hervorragend zusammen. Auch beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist eine enge Kooperation sogar in ganz Norddeutschland der einzige und richtige Weg, und von daher begrüße ich diese gute Zusammenarbeit ausdrücklich. Aus diesem Grund enttäuscht mich die aktuelle Kritik seitens der Oppositionsparteien. Uns muss klar sein: Nur durch eine gute, vertrauensvolle, länderübergreifende Zusammenarbeit werden wir Norddeutschland stärken.

Michael Westhagemann, IVH-Vorsitzender

Einreisesperre nüchtern betrachten

1. Februar: Hamburger pro­tes­tie­ren gegen Trump. Bürgerschaft plant Resolution

Die Aufregung um die temporäre Einreisesperre sollte etwas nüchterner betrachtet werden. Fakt ist, dass es sich bei sechs der sieben betroffenen Staaten um „failed states“ handelt. Der Durchschnittseuropäer macht sich wahrscheinlich keine Gedanken, wie dort Reisepässe in Umlauf geraten. So dürfte in Syrien, im Irak und in Libyen eine große Zahl an Blanko-Pässen in die Hand des IS gelangt sein. Jemen, Sudan und Somalia haben seit Jahren gar keine ernst zu nehmenden Staatsstrukturen, sodass wahre Identitätsbestimmungen vor Ausgabe von Reisepässen ebenfalls kaum möglich sein dürften. Gegen ein wenig Bares ist in all diesen Ländern doch alles möglich. Einzig der Iran bildet hier eine Ausnahme. Aber es sollte auch niemanden verwundern, dass der Iran mit auf der Liste steht, wenn man das seit Jahrzehnten gestörte Verhältnis der Amerikaner berücksichtigt. Das Vorgehen ist hier wohl eher politisch als religiös motiviert. Eine Überprüfung der Einreisebedingungen, verbunden mit einer temporären Einreisesperre, stellt unter Antiterroraspekten gewiss ein sichereres Vorgehen dar als die Politik der unkon­trollierten Grenzen von Frau Merkel.

Ingo Grazner, Hamburg-Eppendorf

Den Frieden in Europa feiern

31. Januar: Fei­er­ta­ge, die Sinn stiften und Vorstoß von Gewerkschaftsbund und Kirchen: Zu­sätz­li­cher Feiertag für den Norden

Es ist sicherlich schön, einen zusätzlichen christlichen Feiertag zu bekommen. In dem Artikel werden mehrere schöne Vorschläge für eventuelle Feiertage gemacht, nur leider fehlt hier aus meiner Sicht der 8. Mai. In der heutigen Zeit herrschen weltweit Krieg, Not und Elend. Die aktuelle Flüchtlingskrise ist auch das Resultat kriegerischer Aus­einandersetzungen. Umso wichtiger wäre gerade hier ein Gedenktag, der an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert. Am 8. Mai 1945 endete das mörderische Treiben der Nationalsozialisten. Gerade dieser Tag ist Sinnbild unserer Freiheit und der Demokratie für ganz Europa. In einer Zeit, in der wieder die Nationalisten politisch aufbegehren und sich auf dem Weg in die Parlamente – nicht nur in Deutschland – befinden, ist aus meiner Sicht die Einführung eines Gedenktags an den Frieden in Europa unerlässlich. Unverständlich ist mir, dass ausgerechnet die damalige Diktatur in der DDR genau diesen Tag der Befreiung feierte. Leider wurde dieser Feiertag nach der Eingliederung der fünf neuen Bundesländer in die Bundesrepublik Deutschland nicht mitübernommen.

Willibald Müller, Hamburg

Tag der Integration

Es wäre naiv zu glauben, man könne durch einen zusätzlichen Feiertag dem enormen Arbeitsdruck entkommen, der durch die angeblich alternativlose Globalisierung eher noch weiter zunehmen wird. Ein zusätzlicher christlicher Feiertag wäre nicht nachvollziehbar angesichts der vielen Kirchenaustritte. Eine konsequentere Trennung von Kirche und Staat täte unserer Gesellschaft eher gut. Folgender Vorschlag würde dem Motto des Leitartikels folgen, nach dem Feiertage Sinn stiften sollten: ein für die ganze Bundesrepublik Deutschland geltender „Tag der Integration“ – als Zeichen für mehr Toleranz und für einen besseren Zusammenhalt in unserem Land.

Horst Mahl, Wedel

Mehr Urlaub, weniger Feiertage

Zusätzliche Feiertage? Wir haben schon viel zu viele. Am Jahresanfang der Neujahrstag. Okay, sonst wären die Arztpraxen am 2. Januar vielleicht zu voll. Aber Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag? Wer möchte, kann ja Urlaub nehmen. Christi Himmelfahrt oder „Vatertag“? Eine offizielle Erlaubnis, um sich zu besaufen. Ein Nationalfeiertag ist in Ordnung, das haben die meisten Nationen. Aber wer weiß denn überhaupt noch, um was es beim Buß- und Bettag, Reformationstag oder Allerheiligen geht? Der erste Mai als Tag der Arbeit ist auch nicht mehr zeitgemäß. Weihnachten kann man ja lassen, wie es ist, obwohl die Kommerzialisierung dieser Tage dem ursprünglichen Sinn auch schon lange nicht mehr entspricht. Ich hätte auf jeden Fall mehr von einer zusätzlichen Woche Urlaub. Abstand gewinnen von der Arbeit, nicht erreichbar sein zu müssen – alle Geräte lassen sich ausschalten. Und wer der Meinung ist, dass ohne ihn die Firma pleitegeht, macht etwas Grundsätzliches falsch.

Ulrich Mecklenburg, per E-Mail

Hafen zur Chefsache machen

31. Januar: Macht­kampf im Hafen

Nicht nur der HSV steuert direkt der zweiten Liga entgegen. Auch der Hamburger Hafen ist offensichtlich auf dem besten Weg in die zweite Liga der europäischen Häfen. Es ist dringend an der Zeit, dass Bürgermeister Scholz die Angelegenheit zur Chefsache macht und die konträren Parteien, die Hamburg Port Authority und den Unternehmensverband, an einen Tisch bringt.

Bernd Wittmann, per E-Mail