Medizinische Tests gehören dazu

17. Januar: Ver­si­che­run­gen fordern: Alle Senioren ab 75 zum Fahrtest

Dass es für Senioren zur Pflicht wird, sich regelmäßig einer Überprüfung ihrer Fahrtauglichkeit zu unterziehen, halte ich für sinnvoll, es ist in vielen Ländern seit Langem üblich. Versicherungen fordern „eine verpflichtende Kontrollfahrt an der Seite eines geschulten Fahrlehrers“. Das finde ich gut, aber unzureichend. Medizinische Tests gehören meines Erachtens dazu. Dass das Ergebnis vertraulich bleiben und nur eine Empfehlung sein soll, halte ich für inkonsequent. Es setzt ein Verantwortungsbewusstsein voraus, das nicht bei allen Senioren bestehen wird. Notfalls muss der Führerschein entzogen werden. Ich bin übrigens 81 Jahre alt.

Jochen Wörmer, per E-Mail

Problematische Statistik

Grundsätzlich dürfte gegen eine derartige Probefahrt in Begleitung eines speziell qualifizierten Fahrlehrers nichts einzuwenden sein. Problematisch ist dagegen die Statistik, aufgrund derer diese Forderung erhoben wird. Der gesamten Gruppe der über 75 Jahre alten Fahrer, also fast zwei Jahrzehnten, werden lediglich drei Jahrgänge der Jugendlichen gegenübergestellt. Korrekt wäre es gewesen, auch die über 75 Jahre alten Unfallverursacher in jeweils drei Jahrgängen zusammenzufassen. Das gäbe der Aussage von Siegfried Brockmann vom Versicherungsverband GDV ein ganz anderes Gesicht.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Mehr Gelassenheit für Steinmeier

17. Januar: Wie will Trump die Welt verändern?

Es ist schon erstaunlich, wie unübersehbar kleinmütig Teile der westlichen Hemisphäre auf den neuen US-Präsidenten blicken. Man befindet sich augenfällig, wie das Kaninchen vor der Schlange, geradezu in Schockstarre, anstatt diesem „Greenhorn“ selbstbewusst gegenüberzutreten. Wer am lautesten schreit, macht sich am Ende allerdings verdächtig. Trump ist nicht dumm und besitzt glücklicherweise einen ganzen Stab erprobter Politik-Profis, die ihren Herrn schon nicht im Stich lassen, sondern in die gemäße Spur bringen werden. Da wäre bilateral etwas mehr professionelle Gelassenheit aufseiten von Steinmeier und anderen durchaus hilfreich. Nagt an Deutschland am Ende gar das schlechte Gewissen, weil man seinen finanziellen Verpflichtungen, zum Beispiel aus der Nato-Mitgliedschaft, bisher nur unzureichend nachkommt? Das wäre dann allerdings dringend korrekturbedürftig. Handeln wäre in jedem Fall besser, als zu jammern und den Mond über Berlin anzuheulen.

Thomas Prohn, per E-Mail

Mittel zur Völkerverständigung

14./15. Januar: Heimat Elb­phil­har­mo­nie. Hier kann sich jeder zu Hause fühlen

Wenn Musik Töne zum Wohlklingen bringt, und das scheint in der Elbphilharmonie gelungen zu sein, dann ergreift und verbindet es Menschen überall. Der Klangkörper im Hafen und Zentrum der weltoffenen Stadt Hamburg ist hervorragend geeignet, Musik als Mittel der Völkerverständigung zu nutzen. Die Architektur innen wie außen stellt sich nicht als Heimkino dar, sondern reflektiert Funktionalität und epochale Baukunst. Dieser Klangkörper passt zum Hamburger Flair und weckt Interesse weltweit.

Gerhard Rehder, per E-Mail

Mutige Entscheidung

16. Januar: Erika Steinbach verlässt CDU und rechnet mit Kanzlerin ab

Der Austritt von Frau Steinbach aus der CDU erinnert mich an den Ausspruch „Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht.“ Ja, Frau Merkel hat schwere Fehler gemacht, sich nicht an Recht und Gesetz gehalten, und ihrer Regierung sind im Bereich innere Sicherheit schwere Versäumnisse vorzuwerfen, wie die jüngsten Vorfälle zeigen. Bereits die Väter unseres Grundgesetzes haben selbst für diese Fälle Vorsorge getroffen und den Artikel 20 des Grundgesetzes geschaffen, das sogenannte Widerstandsrecht. Es scheint aber, dass den wenigsten Deutschen dieses Bürgerrecht bekannt ist. Unsere Geschichtsvergangenheit zeigte immer wieder, wie gleichgültig der deutsche Michel seine Freiheitsrechte wahrnimmt und welchen schrecklichen Führungspersonen er widerspruchslos gefolgt ist. Deshalb habe ich hohen Respekt vor der richtigen und mutigen Entscheidung von Frau Steinbach.

Heiko Schäfer, per E-Mail

Gemütliches Beisammensein

13. Januar: Nie wieder Stutt­gar­ter Weindorf. Ver­an­stal­ter geben Fest in Hamburg nach 30 Jahren auf

Es regt mich fürchterlich auf, dass für alle möglichen Dinge in unserer Stadt Geld vorhanden ist, aber nicht für ein allen Bürgern offen stehendes Weinfest, wo man gemütlich bei einem Gläschen Wein und leckeren Speisen zusammensitzen kann. Vermutlich ist ein Faktor für die Ablehnung, dass Feste dieser Art durch die Polizei abgesichert werden müssen. Eine schlimme Entwicklung.

Jutta Brendel, Norderstedt

Unpassendes Muskelspiel

Wie ist es möglich, dass man eine solch grandiose und bei der Bevölkerung beliebte Veranstaltung wie das Stuttgarter Weindorf wegen so einer lächerlichen Summe aus Hamburg vertreibt? Auch ich habe jedes Jahr dem Stuttgarter Weindorf einen Besuch abgestattet und den Aufenthalt dort immer genossen. In Hamburg wird durch den Senat so viel Geld sinnlos verschwendet wie zum Beispiel für die Busbeschleunigung und die Radfahrstreifen und -straßen, da hätte man auf die unverhältnismäßige Erhöhung der Gebühren für den Rathausmarkt gerne im Interesse der Bevölkerung verzichten können. Aber nein, der Senat lässt an völlig unpassender Stelle seine Muskeln spielen. Schade für uns alle.

Helmut Jung, Hamburg