Flutwarnung zu spät

28. Dezember: Streit um Hamburgs Sturmflutwarnungen

Die Katastrophenwarnung über Katwarn hatte ich mit dem Ausgabezeitpunkt 0.30 Uhr auf meinem Telefon. Bis 2 Uhr sollten tief liegende Gebiete geräumt werden. Eine tolle und vor allen Dingen sportliche Aufforderung. Zumal um diese Zeit der größte Teil der Bevölkerung schon schläft. Unter diesen Voraussetzungen ist die nächste Katastrophe ganz schnell zu erwarten. Herr Müller-Navarra (Leiter Sturmflutwarndienst des Bundesamts, die Red.) ist offensichtlich mit den Erkenntnissen vertraut, dass der zu erwartende höchste Wasserstand sehr genau errechnet werden kann, wenn zum Beispiel das Hochwasser in Cuxhaven durch ist. Die Warnung der Bevölkerung hätte viel früher erfolgen müssen.

Günter Piehl, Hamburg

Das weiß doch jeder Hamburger

Sind wir denn im Hamburg in einem Kindergarten? Jeder Hamburger weiß, dass bei bestimmten Wetterlagen mit Flut zu rechnen ist und dass die Vorausberechnung mit Unsicherheiten behaftet ist. Also kann man sich darauf einstellen und zum Beispiel sein Auto nicht auf dem Fischmarkt abstellen.

Klaus Koch, Hamburg

Fakten reichen

Was den Unterschied zwischen einem „Wetter-Verkäufer“ und einem seriösen Wetterdienst ausmacht, konnten wir am Beispiel der Sturmflutwarnungen Weihnachten 2016 erleben ... Da wurde endlich einmal die Sensationsmache verhindert und der „Wetter-Verkäufer“ ins Leere laufen gelassen. Was sollen auch die „Umdeutungen“ von Wetter-Nachrichten: Hier reichen die Fakten.

Heinz-H.Hendrich, Hamburg

Wahl-System ist einfach

28. Dezember: Volksentscheid über das Wahlrecht?

Ich lasse mir weder von Frau Veit noch von Herrn Trepoll oder anderen Politikern unterstellen, dass ich zu dumm wäre, um richtig – was immer das bedeuten soll – zu wählen. Das System ist doch wirklich einfach: Ich habe jeweils fünf Stimmen, die ich kumulieren (anhäufen) oder panaschieren (verteilen) kann. Die im Abendblatt genannten Zahlen der ungültigen Stimmzettel sind doch wirklich nicht besorgniserregend. Den Gegnern dieses Systems unterstelle ich, dass sie zurückwollen in die Hinterzimmer – etwa der sogenannte 17er-Ausschuss der CDU. Damit bekäme ich als (un)mündiger Wähler wieder eine Liste präsentiert, von der ich möglicherweise bestimmte Leute gar nicht wählen will. Und übrigens: Was wäre so schlimm daran, wenn ich fünf Abgeordnete von fünf verschiedenen Parteien wählen würde? Das könnte doch mein Ausdruck dafür sein, dass ich eine Koalition möchte. Merke: Die Bürgerschaft repräsentiert die (Wahl-)Bevölkerung, vgl. Art 7 Abs. 1 der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg. Je größer die Auswahlmöglichkeiten für Wähler sind, desto höher wird auch der Druck, mit dem Volk zu reden – und zwar nicht nur im Wahlkampf.

Dr. Dieter Hölterhoff, per E-Mail

Verfahren muss einfacher werden

SPD und CDU sehen es richtig. Das Wahlverfahren muss in Hamburg einfacher werden. Denn der Anteil von drei Prozent ungültiger Stimmen von den abgegebenen Stimmen lässt Schlüsse darauf zu, ob der Wähler das Verfahren verstehen kann. Das Hamburger Wahlverfahren ist fast so schwierig wie die Verfahren in Baden-Württemberg und Bayern. Die Bewohner dieser Länder praktizieren es aber schon lange und schneiden beim Bildungsmonitor 2016 sowie bei den PISA-Vergleichen immer besser ab als die Freie und Hansestadt. Sollte es einen Zusammenhang geben?

Uwe Holler, Wedel

Interessante Tatsache

Interessant an dem Artikel über die zweifelsohne notwendige Korrektur des Wahlrechts war die Tatsache, dass SPD und CDU sich über eine Vereinfachung des Wahlrechts geeinigt haben. Irre ich mich, wenn ich der Meinung bin, dass eine Koalition aus SPD und Grünen derzeit Hamburg regiert? Einigt man sich nicht erst mit seinem Koalitionspartner und versucht dann für eine Zweidrittelmehrheit auch Stimmen der Opposition zu gewinnen?

Jürgen Schmidt, per E-Mail

Zur Verantwortung ziehen

Weihnachten: Die Woche im Rathaus: Der neue Kampf um die Kliniken

Der ehemalige Finanzsenator Wolfgang Peiner war auch Aufsichtsratvorsitzender der HSH Nordbank. Ihre undurchsichtigen Geschäfte seinerzeit brachten die Bank in eine solche Schieflage, dass sie heute mit Milliarden der Stadt Hamburg gestützt werden muss. Was hat der Aufsichtsrat also beaufsichtigt, oder hat er nur zugeschaut? Als Hamburger hat man nur eine Frage: Weshalb werden solche Leute nicht zur Verantwortung gezogen ?

Ingo Höck, Hamburg

Toleranz der christlichen Lehre

Weihnachten: Hamburger KritIKEN Der verlorene Glaube und Leserbriefe

Die Zuschriften unterstreichen den Nutzen solcher Betrachtungen. Es hat auf Erden wohl kaum eine Kultur gegeben, die ohne Glaubenshingabe, auch mit deren Irrtümern, lange Bestand hatte. Die Toleranz der christlichen Lehre ist sicher der größte Fortschritt in Glaubensfragen. Da ist es schade, dass so wenige Geistliche als Vorbilder fungieren. Politische oder Versorgungsinteressen liegen ihnen näher; Reiselust oder menschliche Schwächen werden gezeigt; wenn dann noch eine Bischöfin alkoholbeseelt mit dem Auto fährt, dann hätte der Normal-Gläubige mehr Buße erwartet und nicht den Spruch, man könne nicht tiefer als in Gottes Hand fallen. Noch mehr Vertrauen hätte ich, wenn eine kaufmännische Buchhaltung ihren Mitgliedern die Verwendung der Ausgaben kundtut.

Siegfried Meyn, Hamburg