Steinmeier hat klare Kante gezeigt

16. November: Eklat in Ankara: Tür­ki­scher Minister at­ta­ckiert Stein­meier

Unser Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in der Türkei wieder einmal bewiesen, dass er der beste Mann in diesem Amt ist und nur schwer zu ersetzen sein wird. Er hat sich von den ungerechtfertigten Attacken seiner türkischen Gastgeber nicht beeindrucken lassen und unerschrocken Kontra gegeben und klare Kante gezeigt. Ich bin mir nicht sicher, ob unsere Kanzlerin entsprechend klar reagiert hätte oder ob sie wieder ihren nichtssagenden Kuschelkurs gefahren wäre. Auf keinen Fall dürfen der Türkei Zugeständnisse wie z. B. die Visafreiheit gemacht werden, ohne dass sie im Gegenzug ihren Verpflichtungen nachkommt. Alles andere würde nur als Schwäche ausgelegt und ausgenutzt.

Helmut Jung, Hamburg

Eklatanter Fehlgriff

15. November: Der Richtige. Frank-Walter Steinmeiers Nominierung hat auch mit Trump zu tun

Den meisten Wählern ist es völlig egal, wer der nächste Grußaugust unseres Landes wird. Wenn jetzt nach dem würdelosen Geschacher der Parteien Frank-Walter Steinmeier als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten aus dem Politikhut gezaubert wird, dann kann man nur von einem eklatanten Fehlgriff sprechen. Man muss Herrn Trump nicht mögen, aber wer den Gewinner einer demokratischen Wahl als Hassprediger bezeichnet, hat sich öffentlich und weltweit disqualifiziert. Für diese Entgleisung gibt es keinerlei Entschuldigung.

Reinhold Brahm, Hamburg

Behörde hätte entscheiden müssen

16. November: Ärger um Schulfrei zum OSZE-Tref­fen

Da macht sich eine allein gelassene Schulleiterin Sorgen um die ihr und ihren Kollegen anvertrauten Grundschüler der Schule Sternschanze. Aus der Behördenleitung kommt offenbar kein Signal. Sie macht den einzig richtigen Schritt: Sie überlässt die Entscheidung den Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken oder im Hause zu lassen. Nun kommt die Behördenleitung aus dem Knick und bestellt die Schulleiterin zum Rapport. Womöglich muss die arme Frau noch mit einem Disziplinarverfahren rechnen. Besser wäre es doch gewesen, der Frau die Entscheidung bei dieser außergewöhnlichen Sicherheitslage abzunehmen, mindestens aber nun diese mitzutragen.

Uwe Albert, Hamburg

Individuelle Talente entdecken

15. November: Höchste Abitur-Quote aller Zeiten

Ich bin nicht sicher, ob wir uns darüber freuen sollen, dass immer mehr Jugendliche in Hamburg das Abitur bekommen. Die damit verbundene Hochschulreife ist tatsächlich oft nicht gegeben, was die hohen Abbruchquoten in fast allen Studiengängen zeigen. Könnten die Gymnasien durch höhere Anforderungen diese Frustrationen vermeiden helfen? Im Schulwesen sollte es darum gehen, die individuellen Talente zu entdecken und über deren Anwendung Erfolgserlebnisse zu schaffen. Dies bedeutet dann nicht immer ein Studium, sondern besser eine Ausbildung. Unsere Gesellschaft braucht auch in Zukunft talentierte Techniker, Handwerker, Pflegende und Busfahrer.

Dr. Robert J. Degenhardt, Hamburg

Einsatz nicht verhältnismäßig

15. November: Un­be­tei­ligte bei Ver­fol­gungs­jagd in der City verletzt

Ich bin fassungslos! Schon wieder leistet sich die Polizei eine Verfolgungsjagd und nimmt dabei billigend in Kauf, dass unbeteiligte Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommen. Und das nicht etwa, um einen Gewaltverbrecher zu fassen – hier geht es um einen Ladendiebstahl. Wo bleibt da bitte die Verhältnismäßigkeit?

Birgit Seidel, per E-Mail

Nur die Krawatte passte

15. November: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zu Besuch bei Papst Franziskus I.

Lange nicht so lange genüsslich beim Abendblattlesen geschmunzelt. Das Foto unserer beim Papst sehr beeindruckten Fußballer mit Jogi habe ich mir ausgeschnitten. Ihre Anzüge, die Hosenlänge ... nein, nein, nein. Das Einzige, was anscheinend bei jedem die passende Größe hatte, war wohl nur die Krawatte.

Horst Klann, per E-Mail

Merkels Fehler

14. November: Merkels Ver­ant­wor­tung. Deutschlands Rolle wird größer nach Trumps Sieg. Die Kanzlerin ist gefordert

Wenn Frau Merkel es ernst meint mit den genannten Werten, so hat sie reichlich Gelegenheit, diese Herrn Erdogan oder den Despoten von Saudi-Arabien bis Katar und darüber hinaus zu erklären. Ich zähle mich auch nicht zu „Merkels Bevölkerung“. In der Tat verunsichert mich der Umstand, dass die Vorkommnisse des Jahres 2015 bis heute weder in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss noch vor deutschen Gerichten thematisiert werden, obwohl u.a. Verfassungsrichter wie Herr Papier und Herr di Fabio auf Gesetzesverstöße hingewiesen haben. Eine saubere juristische Aufarbeitung würde viele Diskussionen versachlichen, wenn man das denn will. Ich sehe auch keine Bürger, die abgehängt sind, sondern Menschen, die anderer Meinung sind. Das soll in Demokratien vorkommen. Die deutsche Außenpolitik ist auch nicht alternativlos. Wir könnten z. B., statt Gewehre und Panzer nach Arabien zu liefern, die Idee unserer sozialen Marktwirtschaft exportieren. Es war auch ein großer Fehler Merkels, Horst Köhler seinerzeit nicht beizustehen. Dieser hatte sich als Bundesspräsident schon vor zehn Jahren massiv für Afrika eingesetzt. Der Mann war eben klüger als viele, die glauben, sie wären elitär.

Udo Kellermann, per E-Mail