Realistischer Blick Richtung Süden

15./16. Oktober: KRITiken: München, du hast es besser

Matthias Iken hat die tendenziell chauvinistische Haltung der selbstverliebten Hanseaten, vor allem aus Politik und Medien, sehr gut beschrieben. Sie wollen nicht erkennen, dass Bayern und vor allem München ihnen schon lange den Rang abgelaufen haben. Eine breit aufgestellte, technologisch führende Wirtschaft, Weltoffenheit nicht nur in Form gelungener Integration, geordnete Verhältnisse in Verwaltungen und Schulen, sind nur einige Punkte, die einen Vorsprung deutlich machen. Von einem Vergleich HSV mit FCB wollen wir mal gar nicht reden. Hanseaten, schaut mal aus der „schönsten“ Stadt der Welt genauer und realistischer über Hafen, Alster und Elbe hinweg in Richtung Süden.

Otmar Ringel, per E-Mail

„Dann zieh doch dahin“

Vor zwei Jahren bei meiner Geburtstagsfeier, die ich bayrisch ausgerichtet hatte, erlaubte ich mir in der Begrüßungsrede, auf den Vorsprung Bayerns in vielen Dingen gegenüber Norddeutschland aufmerksam zu machen – und erntete eher ungläubiges bis skeptisches Schweigen bis hin zu einem gemurmeltem „Dann zieh doch dahin, wenn es so toll ist“. Man braucht zumeist nur auf die Namen Seehofer oder Söder zu kommen und erntet aggressive Ablehnung.

Heinz R. Kohrt, per E-Mail

Kreativer 80-Jähriger

14. Oktober: Volkwin Marg:
,Hongkong wirkt im Vergleich zu Hamburg lang­wei­lig‘

Eine Freude zu lesen, wie kreativ und vital ein Achtzigjähriger sein kann. Möge er Hamburg und seiner Stadtentwicklung noch lange erhalten bleiben.

Rüdiger Soll, Hamburg

Bald mit Graffiti

17. Oktober:. Bahnfahren bald wie in
Singapur. U 5 wird erste Linie in Deutschland mit Glaswänden vor den Gleisen

Wir sollten nicht arrogant und großspurig über Vergleiche mit Weltstadtmetropolen wie Singapur faseln. Sobald derartige Glaswände irgendwo in Hamburg installiert werden, dürften wir diese zweifelsohne schon am nächsten Tag, versehen mit hässlichsten Graffiti, „bewundern“. Von derartigen kooperativen Vorleistungen für unsere Chaoten-Mitbürger sollten wir absehen und vorzugsweise für ordentliche Verhältnisse in unserer Stadt sorgen.

Erhard Huth, Winsen/Luhe

Hamburgs Kleinprofil-U-Bahn

Ich gönne ja jedem Bramfelder und Steilshooper eine U-Bahn, aber alle Senats-Versprechen seit den 70er-Jahren wurden wieder einkassiert. Nach der Machbarkeit mit vielen Unwägbarkeiten kommt die Finanzierbarkeit mit noch mehr Fragezeichen. Und ob der noch fehlende Bewertungsfaktor für Bundesmittel ausreicht, ist noch völlig offen. Breitere Wagen sind übrigens weltweit Standard, Hamburgs jetzige Kleinprofil-U-Bahn ist nicht unbedingt perfekt. Jede moderne Stadtbahn übrigens ist breiter, bequemer, preiswerter sowie einfacher, schneller und problemloser zu bauen. Hätte man die fertigen Pläne (inklusive Planfeststellung) von 2010 umgesetzt, wäre eine leistungsfähige Schienenverbindung bereits Realität.

Jens Ode, per E-Mail

Späte Erkenntnis des Gesetzgebers

15./16. Oktober: Eheleute sollen im Notfall füreinander entscheiden

Bis die Gesetzesinitiative der Länder in geltendes Recht gelangt ist, kann noch einige Zeit ins Land gehen. Es ist daher jedem angeraten, baldmöglichst Eigeninitiative zu ergreifen und eine individuelle Vorsorgevollmacht zu verfassen. Kaum zu glauben: Jetzt erst erkennt der Gesetzgeber offenbar, welchen Risiken der Bürger ohne diese Bestimmung praktisch täglich ausgesetzt ist. Dem Risiko nämlich, nach Unfall oder Krankheit nicht mehr selbstbestimmt leben zu können, geschäftsunfähig zu sein und dadurch den Entscheidungen eines staatlich bestimmten Betreuungsbevollmächtigten ausgesetzt zu sein. Dieser darf nicht nur über medizinische Behandlung, Pflege, Einweisung in Psychiatrie oder Heim des Betroffenen entscheiden. Er verfügt auch darüber, wie mit dessen Vermögen umzugehen ist. Er kann im Zweifelsfall die bis zum Zeitpunkt der Unmündigkeit geäußerten Willensbekundungen des Betroffenen missachten – auch gegen den Willen von Angehörigen. Des Öfteren kamen Fälle ans Licht, die dokumentieren, dass Berufsbetreuer, geleitet durch finanzielle Begehrlichkeiten, ihre Entscheidungskompetenzen missbrauchten.

Peter Hülcker, Norderstedt

Selbst ist der Hamburger

14. Oktober: Neue Rei­ni­gungsge­bühr: So soll Hamburg wieder sauberer werden

Ja, auch wir finden, dass unser Hamburg sauberer werden sollte. Eine neue Reinigungsgebühr soll all diese Probleme lösen. Und wer soll diese bezahlen? Wir, die Bewohner unserer Stadt. Da wir aber der Meinung sind, dass die Stadt für diese Reinigung zuständig ist, wäre es doch sinnvoller zu versuchen, uns Hamburger miteinzubeziehen. Denn es gibt in unserer Stadt sehr wohl viele Menschen, die sich kümmern und selber Verantwortung übernehmen. Menschen, die nach dem Motto leben: Frag nicht, was die Stadt für dich tun kann, sondern frag, was kann ich für unsere Stadt tun? In unserer Straße gibt es eine Initiative, die sich nicht nur um die Bepflanzung der Grünflächen kümmert, sondern auch darauf achtet, dass kein Unrat auf der Straße liegt. Oder bevor wir uns ärgern, dass ein verschmutztes Straßenschild nicht mehr zu lesen ist, putzen wir es selber. So denken mittlerweile viele Menschen, die unsere Stadt lieben, und dies sollte unbedingt vom Senat mehr Erwähnung finden. Auch deswegen, weil es andere Menschen motivieren könnte, Verantwortung zu übernehmen. Und der Senat würde Geld sparen.

Meike Annuss, per E-Mail