Wohin Gutmenschlichkeit führt

24./25. September: Wenn jeder Blonde zum Nazi wird

Manchmal hat man den Eindruck, dass Mathias Iken zu den wenigen verbliebenen Journalisten gehört, die es immer wieder schaffen, unserer Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, der verdeutlicht, wohin der Trend vermeintlicher Gutmenschlichkeit führt. Für mich ist die Ikone aller Talkshows, Frau Roth, die sich so massiv für Auswüchse islamischer Dogmen – wie dem Tragen der Burka – einsetzt, das Musterbeispiel für die Abstrusität dieser Diskussion. Sie, die sonst jede Kurve von Gleichberechtigung ausfährt, verteidigt dieses Signal chauvinistischer Dominanz in einer Weise, die einen den Kopf schütteln lässt. Die Diskussion der Frage, ob und wenn ja, wie der Islam zu Deutschland gehört, wird bei uns in Tradition mit unverhohlener Radikalität geführt – von beiden Seiten.

Jürgen Schmidt, per E-Mail

Befördert Schwarz-Weiß-Malerei

In der Sache teile ich die Aussagen. Der faule Antifa-Konsens der DDR war immer verlogen und befördert bis heute die Schwarz-Weiß-Malerei der Protestparteien in Form der Linken und der AfD.

Markus Erich-Delattre, Altona

Oppermann im Wahlkampfmodus

24./25. September: ,Wir haben die Chance, den Kanzler zu stellen.‘ SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann über Wahlziele und Entlastungsversprechen

Thomas Oppermann lobt den vierten ausgeglichenen Haushalt in Folge und weist auf die positive Wirtschaftsentwicklung, den robusten Arbeitsmarkt und auf erhebliche Steuerüberschüsse hin. Es wäre seriöser, wenn er angekündigt hätte, endlich mit der Tilgung des gigantischen Schuldenbergs von 2,2 Billionen Euro zugunsten nachfolgender Generationen zu beginnen. Stattdessen bringt er – natürlich schon voll im Wahlkampfmodus – Entlastungen ins Spiel, die die Bürger im Portemonnaie sowieso kaum spüren dürften.

Jochen Schultz, per E-Mail

Verkrustete Strukturen

24./25. September: Größter Verein vor Austritt – Krise beim Sportbund und Kommentar: Ein Kompromiss muss her, und der ist möglich

Herrn Grünberg kann ich nur beipflichten: „bedauerlich ist nur, dass der Club erst mit Austritt drohen musste, damit sich der Verband (HSB) bewegt“. Das riecht nach verkrusteten Strukturen und inkompetenten Funktionären, die vermutlich Geld, z. B. von „Sportspaß“, verteilen ohne Sinn und Verstand sowie mangelnder Transparenz. Ist der HSB ein weiches Bett ausrangierter Pensionäre, die Olympia in Hamburg wollen, den Breitensport sowie Randsportarten aber ignorieren? Schlimm!

Ralf Westermann, per E-Mail

Oasen im Häusermeer

23. September: Lokis Pflanzen blühen prächtig

Gut zu wissen, dass Lokis Vermächtnis durch die Stiftung in sicheren Händen ist. Was für ein Miteinander: Helmut, global agierender Elder Statesman, Loki, sendungsbewusste Botanikerin im überschaubaren Areal. Der Natur verpflichtet als Initiatorin eines Ruhe und Glück spendenden Biotops. Zu erfahren, dass sich vergleichbare Kleinode als Grün­flächen in der Hansestadt befinden, erfreut einen. Zu hoffen ist, dass sich diese Oasen unverfälschter Natur langfristig behaupten werden im sich stetig verdichtenden Hamburger Häusermeer.

Peter Hülcker, Norderstedt

Auf die Barrikaden!

23. September: Das Klein-Man­hat­tan Hamburgs: In der HafenCity sollen mehrere bis zu 200 Meter hohe Hochhäuser entstehen. Erstes Grundstück vergeben

Ach, nun sehe ich schon die „Stadt-Silhouetten-Verfechter-und-Bewahrer“ wieder auf die Barrikaden gehen. Wenn man in Hamburg fünf- oder sechsstöckige Häuser als Hochhäuser bezeichnet, ist ein Zweihundertmeterturm ja wirklich eine Unverfrorenheit. Von oben aus dem 30. Stock gar noch auf den Michel blicken – ein Frevel sondergleichen! Hat man denn etwas gegen einen Wolkenkratzer – es gibt durchaus berechtigte Gründe dagegen –, sollte man sich erst einmal den Ursachen für eine solche Einstellung zuwenden, den (vor allem deutschen) Architekten nämlich. Würfel-, Quader- und Schachtelarchitektur wird hierzulande nach wie vor als „modern“ bezeichnet. Warum fahren die Herren und Damen, die diesem Beruf frönen, nicht einmal durch aller Herren Länder? Dort werden sie zahlreiche Beispiele für eine einfallsreiche, gelungene Hochhaus-Bauweise finden. Die beiden einzigen hanseatischen Bauten in dieser Hinsicht sind vor allem die Elbphilharmonie und – mit Abstrichen – die Tanzenden Türme an der Reeperbahn. Ich fürchte, dass die Würfel und Klötze, geometrisch fein gestapelt, auch den Eingang nach Hamburg an den Elbbrücken zieren werden.

Jo Brauner, per E-Mail

Vorbild Georgien

23. September: Warum müssen Hamburger auf Behördentermine 48 Tage warten?

Der Senat sollte einmal eine Delegation nach Georgien schicken. Dort wird ein Reisepass in einem neuen modernen Kundenzentrum innerhalb von zwei Stunden ausgestellt, Passbild inklusive. Davon können wir in Hamburg nur träumen. Gute Reise!

Dr. Eberhard Gerlach, Hamburg