Polizei war gut vorbereitet

4. August: Frankenfelds Welt: Wie unsere Nachbarn die Polizei organisieren

Ich trat im April 1965 in den Polizeidienst des Landes Bremen ein. Die Ausbildung erfolgte drei Jahre lang bei der kasernierten Bereitschaftspolizei des Landes. Wir waren militärisch organisiert. (...) Einmal im Jahr fuhren wir für mehrere Tage zum Gefechtsschießen auf einen Truppenübungsplatz der Amerikaner nach Wildflecken in Bayern, um den Ernstfall zu proben. Der Ernstfall, so hieß es von unserer Führung, seien innere Unruhen oder „Schläfer“ aus dem Osten, deren Aufgabe es sei, Attentate auf wichtige Bauwerke zu verüben. Unsere Aufgabe war der Schutz dieser Gebäude mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und die Ausschaltung der Terroristen. Ich weiß nicht, wie die polizeiliche Ausbildung heute ist, aber wir waren dank unserer Ausrüstung und Ausbildung auf solche Einsätze gut vorbereitet und konnten mit der Bundeswehr allemal mithalten.

Gerd Müller-Fahron, Norderstedt

Millionen in den Wind geschlagen

5. August: Hat Hamburger Behörde auf Millionen-Einnahmen verzichtet? Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erhöhte erst nach Jahren die Gebühren für Windkraftanlagen

Hat Behörde Millionen in den Wind geschlagen? Ja, hat sie. Von Beginn an des Genehmigungsverfahren hätte man kostendeckende Gebühren erheben müssen, dazu wäre die Behörde, die ja an Recht und Gesetz gebunden ist, verpflichtet gewesen. Als man 2010 die überarbeitete Kostenverordnung in Kraft setzen wollte, bemerkte man, dass es erhebliche Probleme geben würde. Denn wie will man einem Antragsteller, der einen Antrag auf Genehmigung einer Windkraftanlage im Jahr 2011 stellt erklären, dass er einen Kostenbescheid über 1,2 Millionen Euro erhält und alle Antragsteller, die einen Antrag vor 2010 gestellt haben nur eine Gebühr von maximal 62.000 Euro zu zahlen haben? Man hat eine Übergangsregelung in die neue Gebührenverordnung aus dem Jahr 2012 eingefügt, die besagt, dass alle Antragsteller, die vor 2012 einen Antrag gestellt haben, nach der alten Kostenverordnung aus dem Jahr 2001 abgewickelt werden und da wurden eben nur 60.000 Euro fällig. Da über 90 Prozent aller Anträge bereits gestellt waren, war die Windenergiebranche hoch zufrieden, was auch darin zum Ausdruck kam, dass einige Antragsteller nach dem Genehmigungsverfahren die Behördenmitarbeiter zu einem Büfett innerhalb der Behörde eingeladen haben beziehungsweise zu einem Essen im Hotel "Hafen Hamburg". Bei einer Ersparnis von über einer Million Euro waren das gut angelegte Ausgaben.

Name der Redaktion bekannt

Zahlen mit Skepsis betrachtet

3. August: Fast alle Flüchtlinge
inzwischen registriert

Da seit September 2015 eine unkontrollierte Einreise erfolgte, ist diese Aussage für mich schwer nachzuvollziehen, da diese Zahlen gar nicht abzugleichen sind. Registriert sind sicherlich Flüchtlinge, die in den offiziellen Unterkünften

leben oder sich freiwillig registrieren ließen. Ein Großteil der Migranten ist ohne Ausweispapiere ins Land gekommen. Leider ist von der Politik wenig zu dieser Problematik und entsprechenden Lösungsansätzen zu hören.

Susanne Wolff, per E-Mail

Entschieden, nicht diskutiert

2. August: Der Erzbischof –
auf verlorenem Posten

Katholische Christen, besonders in Hamburg, müssen stark sein. Mit System und in voller Absicht wird ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen. Über Jahrzehnte gewachsene Gemeinden werden aufgelöst und in Pastoralen Räumen neu organisiert. Schuld an dieser „Notwendigkeit“ sei der Priestermangel – so heißt es. Ausgeheckt haben diese Pläne wenige „Würdenträger“, die in Vorgesprächen den Gemeinden kundtun, welche Chancen sich damit bieten würden und wie viel Mitgestaltungsmöglichkeiten die Basis doch hätte. Auf Nachfrage sind diese Versprechungen nur „heiße Luft“ und die Pläne längst abgesegnet und eingetütet. Aber dieser Führungsstil zieht sich wie ein roter Faden durch die Führungsebene, hier wird entschieden und nicht diskutiert. Nur ein Beispiel aus jüngster Zeit: Es gab die Möglichkeit, eine einzigartige, historische Orgel fachgerecht zu sanieren – der Bund hätte 50 Prozent der Kosten (ca. 450.000 Euro) übernommen, die lapidare Antwort: Hierfür ist kein Geld da. Wohl aber geschätzt 3,2 Millionen Euro für den Neubau einer Orgel im kleinen Michel. Gemeinden brauchen ein Gesicht, einen Ansprechpartner, einen „Kümmerer“. Das muss nicht unbedingt ein Priester sein. Es gibt sie, Männer und Frauen, die bereit wären, diese verantwortungsvollen Aufgaben zu übernehmen! Diese Überlegungen kommen unseren Kirchenfürsten anscheinend gar nicht in den Sinn oder sie haben Angst vor Veränderungen. Der jetzt eingeschlagene Weg ist mit Sicherheit nicht der richtige, so zerlegt sich die katholische Kirche von selbst. Der Erzbischof wäre gut beraten, sich mit den Gemeindemitgliedern auseinanderzusetzen und auszutauschen, andernfalls wird es schnell einsam um ihn und seine Hand voll ­„guter“ Berater.

Dr. Thomas Gent, per E-Mail

Im strukturellen Wandel

Im Gegensatz zur wortreichen „Analyse“ des Herrn Rind möchte ich darauf hinweisen, dass die Kirche sich in einem strukturellen Wandel befindet, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Mit Hochachtung betrachte ich Erzbischof Heße, der die Zusammenlegung der Pfarreien in sogenannten Pastoralen Räumen mit Besonnenheit und Umsicht angeht. Natürlich sind in der Leitung der Pastoralen Einheiten Teamgeist und Teamfähigkeit erfordert. Da haben wir alle eine besondere Aufgabe in unseren alternden Gemeinden. Ich wünsche dem ­Erzbischof, der in diesen Tagen seinen 50. Geburtstag feiert, weiterhin guten Mut und eine glückliche Hand, keine „leeren Büros“ und ebenso wenig „leere Gesichter“.

Msgr. Peter Schmidt-Eppendorf, Hamburg

Stätte der Würde oder Touri-Park?

2. August: Carsten Helberg: ,Wir wollen weniger Autoverkehr auf dem Ohlsdorfer Friedhof‘

Was will Herr Helberg (neuer Chef des Parkfriedhofs, die Red.) vom Ohlsdorfer Friedhof nun? Eine Stätte der Würde, Ruhe und Trauer oder einen Touristenpark von Kunstobjekten, Obstplantagen mit Marktständen, Kinderkarussells und Rollatorvermietung? Ein- und Durchfahrt nur mit Behindertenausweis oder per HVV? Wenn Attraktionen den Friedhof beleben sollen, dann ist ein Fahrverkehr unvermeidlich, und dieser wird mehr und mehr mit noch mehr Besuchern. Ich durchfahre den Friedhof gerne, weil ich den Moment der Ruhe mit großer Gelassenheit genieße. Am liebsten im Schritttempo per Pkw, und wenn ich Gäste aus anderen Städten habe, dann zeige ich gerne per Pkw-Durchfahrt den größten Friedhof dieser Welt mit allen seinen Schönheiten, wie zum Beispiel Rhododendronblüte, Kirschbaumblüte oder die dicken Eichen und Buchen. Die Gräber, Engel und Skulpturen sind für sich Kunst genug.

Anna Bünger, Hamburg