Natur bleibt auf der Strecke

4. August: Bundesverkehrswegeplan: Fast 14 Milliarden Euro für den Norden

Auch dieser neue Plan ist kein großer Entwurf, keine Vision für die Zukunft, sondern nur eine (schlechte) Fortsetzung der bisherigen Pläne. Der Individualverkehr und der Transport auf der Straße werden gefördert, die Landschaft wird weiter zerschnitten, der Landfraß geht weiter. Da Landwirtschaft, Naherholung und Schutz der Natur auch Flächen benötigen, wird wahrscheinlich die Natur auf der Strecke bleiben. Warum nicht die Milliarden so in den öffentlichen Nahverkehr investieren, dass er auch für Pendler auf dem Land attraktiv wird, warum nicht in Lastwagen-Shuttles zwischen den Metropolen auf Gleisen investieren, damit die Lastwagen von der Straße kommen? Mit dem Plan werden keine Staus verhindert, weil die neuen Straßen nur noch mehr Menschen auf die Straße locken. Es wäre besser gewesen, die Milliarden erst einmal in das bestehende Verkehrsnetz zu investieren, damit Bahn, Bus, Lkw und Pkw flüssiger fahren können, denn Deutschland ist schon sehr stark zerschnitten.

Rüdiger Ramm, per E-Mail

Fische sind nicht gaga

3. August: Fleete erhalten Unterschlupf für alle Fische

Welcher Fisch wird so dumm sein, im trüben Nikolaifleet, welches bei Ebbe auch noch trocken fällt, Richtung Alster zu schwimmen? Selbst „Unterstände und Totholzbündel an Bojen“, die wie Lockbojen wirken und den Anglern zeigen, wo eventuell der Fisch zu fangen ist, sind nicht attraktiv. Dazu müsste der Fisch noch unter der Haspa-Zentrale durchschwimmen, um die Alster zu erreichen? Fische sind nicht gaga! Allein die Fischtreppe hat bei über zwei Jahren Bauzeit mehr als 300.000 Euro verschlungen und ein Restaurant am Fleet die Existenz gekostet zusammen mit fünf Arbeitsplätzen. Darüber hinaus glaube ich nicht, dass die Fische den Baulärm und -schmutz, der in diesem Gebiet seit Jahren herrscht und noch Jahre anhalten wird, wenn das Allianzgebäude abgerissen und die Fläche an Fleet neu aufgebaut wird, schätzen. Wäre das Geld nicht besser in die Obdachlosenbetreuung oder Bildung investiert?

Thomas Schwieger, Hamburg

Maßnahme für Bürokraten

3. August: Mit Ferienbeginn arbeitslos und Kommentar Faire Verträge für alle Lehrer

Wir haben gelernt, dass den Lehrern nicht mehr Urlaub zugestanden wird als allen anderen Arbeitgebern, denn Schulferienzeit ist für sie nur unterrichtsfreie Zeit, in der sie sich fortbilden, korrigieren und sich auf Unterricht vorbereiten. Den eigenen wohlverdienten, gesetzlich vorgeschriebenen Urlaub können sie da etwas flexibler planen als andere. Insofern steht doch allen Lehrern, auch denen, die vertreten, nicht nur Urlaub, sondern auch unterrichtsfreie Zeit zu. Und: Arbeitslosenunterstützung zahlt doch, genau wie das Lehrergehalt, sowieso auch der Steuerzahler. So kann ich in der jetzigen Regelung nur eine Arbeitsplatzbeschaffungsmaßnahme für die ­Bürokratie sehen.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Die Realität verkannt

2. August: Der Erzbischof –
auf verlorenem Posten

Ist Erzbischof Heße in Hamburg angekommen? Diese Frage hat zunächst einmal wenig mit der Einführung der Pastoralen Räume zu tun. Die ersten dieser neuen Großpfarreien sind schon vor seiner Wahl zum Erzbischof gegründet worden. Warum sollte es bei der katholischen Kirche anders sein als in vielen anderen Bereichen? Die Zahl der Kirchenbesucher ist seit Jahren rückläufig – genau wie die Zahl der katholischen Priester. Die Kirchenaustritte reduzieren automatisch die Einnahmen aus den Kirchensteuern. Restrukturierungsmaßnahmen sind somit nicht nur zwangsläufig, sondern dringend notwendig. Die vom Autor übernommene Forderung einzelner Gemeindemitglieder, alles müsse beim Alten bleiben, verkennt die Realität. Probleme entstehen immer dort, wo Personen, Hauptamtliche und Ehrenamtliche, nicht bereit sind, Veränderungen mitzugehen – aus welchen Gründen auch immer. Und offensichtlich sind nur diese gefragt worden.

Herbert Stefanowski, per E-Mail

Erklärungsnot

2. August: Mann nach Übergriffen
wieder frei

Nach einer polizeilichen Vorgeschichte des Täters wegen Taschendiebstahls, Körperverletzung und nun sexueller Nötigung wird der Täter wieder auf freien Fuß gesetzt. Was für ein Zeichen! An den Täter und an die potenziell nächsten „Grapscher“. Und an die potenziell nächsten Opfer! Wie erkläre ich das meinen (jungerwachsenen) Kindern? Es ist nicht zu verstehen und somit auch nicht zu erklären.

T. Koschützke, per E-Mail

Tat ohne Folgen

Ist das die Art und Weise, wie die Hamburger Justiz die Bürger schützt? Der Flüchtling lernt, dass er hier jahrelang stehlen und gewalttätig sein kann, Frauen belästigen und erniedrigen kann, ohne dass ihm etwas passiert. Und wenn die Abschiebung droht, braucht er nur zu randalieren, dann darf er hier bleiben. Der Bürger lernt, dass er vor solchen Tätern nicht geschützt wird. Und wenn ein Täter doch mal ergriffen wird, dann lässt ihn der Haftrichter gleich wieder frei. Der AfD-Funktionär kann sich für solche Wahlhelfer nur bedanken.

Peter Breckling, per E-Mail

Schweden lacht über uns

Da wird ein polizeibekannter und dann immer noch geduldeter Marokkaner, nachdem er erneut auffällig wird, wieder freigelassen. Was in diesem Lande möglich ist, unglaublich. Mittlerweile glaube ich meiner skandinavischen Verwandtschaft, wenn mir erzählt wird, dass dort, insbesondere in Schweden, über Deutschland nur noch gelacht wird.

Angelika Westphalen, Reinbek