Probleme werden verschärft

18./19. Juni: Zu viele Fahr­gäs­te: Was wird aus dem Haupt­bahn­hof? Gebäude ist mit täglich 500.000 Reisenden überlastet

Ich bin zwar kein Verkehrsexperte, aber ich kann mir vorstellen, dass die geplante Verlegung des Altonaer Bahnhofs die Probleme am Hauptbahnhof noch verschärfen wird, da Altona als quasi zweiter Hauptbahnhof in zentraler Lage mit guten Nahverkehrsanbindungen wegfallen wird. Auch ist zweifelhaft, ob eine S 4 Entlastung bringt. Zwar werden dann die Regionalzüge wegfallen, aber die S-Bahn würde den jetzigen S-Bahnhof noch mehr beanspruchen, wird dieser doch schon jetzt von drei regulären und drei zeitweilig verkehrenden S-Bahn-Linien belastet – und das in beiden Richtungen. Und wenn schon eine U 5 gebaut werden sollte, dann wäre eine Führung als Ringlinie ähnlich wie die Straßenringe zwei und drei mit entsprechenden Verknüpfungen besser, als diese Linie auch noch durch die Innenstadt über den Hauptbahnhof zu führen.

Ulrich Hornig, per E-Mail

Berliner Tor einbinden

Das Gedränge am Hauptbahnhof ließe sich sicher deutlich vermindern, wenn die Züge aus Richtung Osten auch am Berliner Tor halten würden, sodass viele Fahrgäste dort schon aus- oder umsteigen könnten.

Stefan Quack, Schwarzenbek

Katastrophale Verkehrspolitik

Viele wissen nicht, dass neben dem Tunnel der U-Bahn-Linie U 3 ein Fußgängertunnel vorhanden ist. Der wurde ja schon vor Jahrzehnten geschlossen – leider, kann man nur sagen. Den sollte man wieder in Ordnung bringen und zugänglich machen. Dann wäre auch der Südsteg etwas entlastet. Von der Steintordammbrücke Zugänge zu den Bahnsteigen zu bauen, halte ich im Prinzip für eine gute Idee. Aber wie ich es in Hamburg so sehe, wird es ja höchstwahrscheinlich auch wieder an den Bedenkenträgern scheitern. Insgesamt gesehen ist die Verkehrspolitik in Hamburg eine einzige Katastrophe. Ich glaube auch kaum, dass die utopischen U-Bahn-Pläne von Herrn Scholz jemals umgesetzt werden. Gleichzeitig hält er stur an seinem Nein zu einer modernen Straßenbahn fest. Hamburg will Weltstadt sein, ist aber davon meilenweit entfernt.

Heinz Goecke, per E-Mail

Ampel-Abbau bringt nichts

18./19. Juni: Hamburg baut umstrittene ,Bettelampeln‘ ab

Ich verstehe diese Maßnahme überhaupt nicht. Dort, wo es sich um reine Überwege handelt, muss ich als Radfahrer ohnehin anhalten und kann auch diese Anforderung bedienen. Lästig wäre nur, wenn es zu lange dauert, bis die Anforderung auf Grün umgesetzt wird, das sollte dann optimiert werden. Dort, wo es sich um Kreuzungen mit meist kleineren Nebenstraßen handelt, gibt es parallel zu den Anforderungsschaltern ohnehin schon Induktionsschleifen, die mittlerweile auch beim Überfahren mit dem Fahrrad ausgelöst werden. Der Abbau dieser Anforderungsampel bedeutet also lediglich zusätzliche Kosten und nachfolgend eine erhöhte Umweltbelastung durch zusätzliche Staus. Die Anzahl der Kraftfahrzeuge wird sich durch so eine Maßnahme jedenfalls nicht verringern lassen.

Uwe Terzenbach, per E-Mail

Beleidigende Umgangsformen

14. Juni: Linkes Bündnis greift Jobcenter an

Die Leistungsfähigkeit der Jobcenter möchte ich nicht infrage stellen und mit keinem der dort Beschäftigen tauschen – es ist mit Sicherheit kein Zuckerschlecken. Für die Antragsteller/Sozialempfänger allerdings auch nicht. Die Angst, ohne Begleitung eines Behördenlotsen oder Zeugen ins Jobcenter zu gehen, kann ich aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen. Ein Antrag für eine alleinerziehende und halbtagsbeschäftigte Mutter mit einem Kind darf doch keine viereinhalb Monate dauern. Die Umgangsformen der Jobcenter-Mitarbeiter sind teilweise sehr beleidigend. Man darf doch nicht automatisch mit einem Antrag auf kurzfristige Unterstützung des Lebensunterhalts Freiwild für Beleidigungen werden.

Jutta Wilde, per E-Mail

Der Bunker hat mich geschützt

11./12. Juni: Stadt der eingeschlafenen Füße. Kommt der Dachgarten auf dem Feldstraßenbunker?

Ich bin in dieser Stadt 1929 geboren und finde, dass wir Hamburger keine eingeschlafenen Füße haben. Der Feldstraßenbunker erinnert mich jedes Mal, wenn ich daran vorbeifahre, an einen Nachmittag im Krieg. Ich war als Kind dort in der Nähe, als es Fliegeralarm gab. Ich hatte das Glück, noch Platz im Bunker zu finden. Wer wie ich den Bombenkrieg erlebt hat, wusste, das diese Hochbunker sicher waren. Luftschutzkeller wurden oft durch die Trümmer der Häuser verschüttet. Man riskierte, bei lebendigem Leib gebraten zu werden oder zu ersticken. Die Zeit, die ich im Feldstraßenbunker mit Hunderten, vorwiegend alten Menschen, Frauen und Kindern zugebracht habe, ist für mich unvergesslich. Er ist auch kein Nazi-Bunker, es sei denn, sie möchten uns alle, die wir darin Schutz suchten, als Nazis bezeichnen. Der Hochbunker ist kein Denkmal der Janusköpfigkeit der Geschichte. Er ist ein Mal, um darauf aufmerksam zu machen, was unseren Kindern und Enkeln droht, wenn es unfähigen Politikern gelingt, einen Krieg zu provozieren. Der Bunker ist kein Denkmal für Betonköpfe oder ein Symbol für die Unbeweglichkeit des Denkens. Sie möchten mit der Geschichte ihrer Großeltern nichts mehr zu tun haben, das verstehe ich. Das ging mir genauso. Aber die Vergangenheit holt uns immer ein. Der Bunker sollte ein „anstößiger“ Betonklotz sein, um alles zu tun, damit nicht wieder Frauen und Kinder darin Schutz suchen müssen. Deshalb sollte er so kantig und grau gegen den Himmel stehen, während zu seinen Füßen der Hamburger Dom oder ein Fußballfest gefeiert wird.

Rolf Nagel, per E-Mail