Quälende Verhandlungen

9. Mai: Seid endlich ehrlich. EU und Türkei müssen Beziehung auf realistische Basis stellen

Ein klarer und umfassender Kommentar. Natürlich ist die Türkei ein wichtiger Staat und auch Nato-Partner. Bei einer realistischen Betrachtung wird aber durch die vielen bereits genannten Probleme sehr deutlich, dass die Türkei eindeutig kein Beitrittskandidat zur EU sein kann. Die quälend verlaufenden Beitrittsverhandlungen sind nur eine Farce. Die Kanzlerin betont seit Langem, dass nur eine privilegierte Partnerschaft in Betracht kommen könne. Zudem blockiert die Republik Zypern einige der bereits verhandelten Kapitel. Mit Blick auf die Besetzung des nördlichen Landesteils durch türkisches Militär und die Ausrufung einer eigenen, nirgends anerkannten Republik Nordzypern wird das EU-Mitglied Zypern einem EU-Beitritt der Türkei wohl kaum zustimmen. Schon einmal hat das Osmanische Reich, während seiner größten Ausdehnung, durch seinen Herrschaftsstil, die Verschwendungssucht und die Unterdrückung anderer Volksgruppen von sich reden gemacht. Der erneute Versuch, die Trennung von Religion und Staat zu beseitigen und ein neues Sultanat zu schaffen, passt nicht zu den Idealen europäischer Demokratien.

Kai Müller, per E-Mail

Größtes Verbrechen der SED

9. Mai: Beisetzung von Margot Honecker. Bür­ger­recht­ler für Auf­ar­bei­tung der Honecker-Ära. Generationen junger Menschen mussten sich ihr unterordnen

Margot Honecker hat eines der größten Verbrechen des SED-Regimes zu verantworten, die Verhinderung einer umfassenden Bildung, die junge Menschen dazu befähigt, im Zeitalter der Globalisierung weltoffen, tolerant, lernhungrig und anpassungsfähig auf Menschen anderer Kulturen in unserer EU und in unserer Welt zugehen zu können. Schülerinnen und Schüler in den DDR-Schulen bekamen ein rassistisches und militaristisches Weltbild vermittelt; sie bekamen jedes eigene Mitdenken ausgetrieben, wurden regelrecht zu dummen Untertanen des SED-Regimes erzogen. Kleine Teile der früheren DDR-Bevölkerung haben es deshalb gelegentlich sehr schwer, sich in unsere zusammenwachsende EU hineinzufinden. Sie fühlen sich als die Verlierer der Globalisierung und sammeln sich in der AfD, bei Pegida oder in der Partei Die Linke. Sie alle sind die wahren Kinder von Margot Honecker.

Dr. Hans Krech, Hamburg

Bessere Ausflugsziele

9. Mai: Volksfest mit 1,6 Millionen Gästen. 300 Schiffe, eine Taufe und die emotionalsten Momente für Kapitäne: Das war der 827. Hafengeburtstag

Der Hafengeburtstag ist eine Ansammlung von Pommesbuden, leider. Aber natürlich gibt es auch Interessantes zu entdecken. Ob dazu allerdings die Taufe der „Aidaprima“ gehören muss, erscheint zweifelhaft. Die Ein- und Auslaufparade von Teufelsbrück oder der anderen Elbseite aus zu sehen, reicht völlig aus. Ein kundiger Hamburger weiß, wo die Stadt zu entdecken ist, sicher nicht in der Bullerei oder bei Kowalke. Ein Spaziergang im Volksdorfer Wald, ein Picknick im Stadtpark, per Fahrrad durch den Harburger Hafen oder ein Besuch im Altonaer Museum – es muss nicht immer die Innenstadt, Hafen oder Michel sein. Es gibt zigfach Vergleichbares und Besseres in Hamburg, und das ganz ohne riesige Menschenmengen.

Peter Steffen, per E-Mail

Überquellende Papierkörbe

Wunderbares Wetter, eine schöne Einlaufparade und dasselbe Bild wie jedes Jahr und bei jeder Veranstaltung: Schon am Nachmittag quellen die Papierkörbe über, ein ansehnlicher Müllberg drumherum. Es kann doch nicht wahr sein, dass die Organisation nicht in der Lage ist, bei Großereignissen dafür zu sorgen, dass ausreichend Entsorgungsgefäße zur Verfügung stehen. Schade für die vielen Besucher. Dieser Eindruck bleibt, trotz schönen Wetters.

Heike Bernhard, per E-Mail

Schöne Auswahl von Briefen

7./8. Mai: Danke! Kinder schreiben Briefe zum Muttertag

Vielen lieben Dank für die schöne Auswahl von Dankesbriefen an die Mütter. Der schönste und wohl ergreifendste Brief ist der, den die Schauspielerin Andrea Lüdke an ihre vor 29 Jahren verstorbene Mutter gerichtet hat. Dieser Brief beinhaltet in großer Dankbarkeit all das, was eine Tochter von ihrer Mutter schon in jungen Jahren gelernt und übernommen hat und heute in deren Sinne in ihrer eigenen Familie durchführt. Welche Mütter können solches schon von ihren Töchtern sagen.

Gotthard Kalkbrenner, Reinbek

Zeit mit Kindern ist kostbar

7./8. Mai: Kinder kann man nie genug haben. Die Gerlachs gehören zu den wenigen verbliebenen Großfamilien in Deutschland

Danke für diesen tollen Artikel. Ich habe Tränen gelacht und war wiederum sehr gerührt von den Erzählungen und Erfahrungen. Man merkt, dass es Frau Gerlach gut geht mit ihren Kindern und sie die Kinder mit Leichtigkeit erzieht. Auch mit und trotz des täglich zu bewältigenden Chaos. Die Zeit mit unseren Kindern kommt nicht wieder. Sie ist jetzt. Nutzen wir sie!

Sinikka Jess, per E-Mail

Das ominöse kleine „e“

6. Mai: Große Ver­pa­ckung, kleiner Inhalt. Die Tricks der Hersteller werden immer dreister, doch sind meistens sogar legal

In dem Artikel spricht Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg von Toleranzgrenzen bei der Füllmenge. Vermisst habe ich aber einen Hinweis auf das ominöse kleine „e“ auf Verpackungen, dessen Bedeutung wohl kaum jemand kennt. Im Internet las ich, dass mit dem „e“ bestätigt wird, dass das Füllgut innerhalb festgeschriebener Toleranzen liegt. Wenn ich nicht irre, steht es für „estimated“, was im Englischen so viel wie geschätzt, angenommen oder auch ungefähr bedeuten kann. In welchem Rahmen ist die Unterschreitung z. B. der Gewichtsangabe zulässig? Vielleicht könnten Sie diesbezüglich ja mal Licht ins Dunkel bringen.

Manfred Thönicke, per E-Mail