Noch einen obendrauf

8. April: Kommentar: Politik gegen den Bürger. Die Forderung nach höherer Dieselsteuer ist ein Skandal

Immer wenn man glaubt, die Arroganz, Ignoranz und Unfähigkeit von Politikern sei nicht mehr zu übertreffen, finden sich doch noch Politiker (in diesem Falle fünf an der Zahl), die es verstehen, einen obendrauf zu setzen. Hauptsache mehr Einnahmen. Wie lautete doch damals die Forderung der Grünen? Fünf DM für einen Liter Kraftstoff. Wir schaffen das!

Henning Balasus, per E-Mail

Ein Märchen für Kinder

8. April: Kinder-Nachrichten: Warum kostet Diesel weniger?

Große Lkw fahren alle Diesel, weil Dieselfahrzeuge weit weniger verbrauchen als Benziner. Dieselkraftstoff ist aus wirtschaftspolitischen Gründen mit einer geringeren Energiesteuer belegt als Vergaserkraftstoff. So weit ist alles wunderbar vorgetragen. Aber eine wichtige Tatsache fehlt: Damit die privaten Diesel-Pkw-Nutzer nicht ungerechtfertigt von dieser Subvention profitieren, zahlen sie als Ausgleich eine mehr als doppelt so hohe Kfz-Steuer wie die Nutzer von benzingetriebenen Pkw. Trotzdem fahren sie einen Diesel, denn auch sie wollen Kraftstoff sparen. Das ist wohl für einen Journalisten zu kompliziert, als dass er es einem Kinde erklären könnte. Er „schwefelt“ lieber noch ein wenig über Schmutz, das schockt die Kinder besser.

Jochen Knobloch, per E-Mail

Die Hauptverantwortlichen

8. April: HHLA-Gutachten: Hafenarbeiter machen, was sie wollen

Als hätte der Hafen und damit Hamburgs Kern nicht schon genug Probleme mit der Elbvertiefung. Nun müssen wir auch noch zur Kenntnis nehmen, dass die HHLA offenbar von einem Laien-Vorstand geführt wird. Ein Vorstand, der selber zugesteht, dass es „Fehler auf allen Führungsebenen“ gegeben habe. Führung und Organisationsgestaltung sind die Kernthemen eines Vorstands. Dieser Vorstand aber brauchte eine zweijährige Beratung, um zu erfahren, wie sein Laden geführt wird. Ein Vorstand, der offenbar keine Ahnung hat von seinen eigenen Aufgaben. Nicht übersehen werden darf: Die Hauptverantwortlichen sind Aufsichtsrat und Senat, die diesen Vorstand schon lange hätten ablösen müssen. Ein fähiger Vorstand braucht keine Organisationsberatung.

Dieter Brandes, Hamburg

Alles völlig legal

6. April: Leitartikel: Abgehobene Elite

Das Thema Briefkastenfirmen rief mir ein Erlebnis in Erinnerung, das ich vor ca. 20 Jahren hatte. Ich war Mitglied im Elternrat eines Traditionsgymnasiums in Othmarschen. In der Elternschaft war eine hohe Anspruchshaltung an den Schulträger, die Stadt Hamburg, verbreitet. Die Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln, der Unterhalt des Gebäudes etc. wurden als dem sehr wohlhabenden Stadtteil nicht gemäß angesehen. Ich hatte damals im Abendblatt gelesen, dass Othmarschen von allen Stadtteilen den höchsten Anteil von Null-DM-Steuerbescheiden aufwies. Vor diesem Hintergrund hielt ich die überproportionalen Ansprüche der Elternschaft für unpassend. Als ich meinen Standpunkt im Elternrat vertrat und auf die weit verbreitete „Steuervermeidung“ der vermögenden Othmarscher Bevölkerung hinwies, wurde mir entgegengehalten, all dies geschehe völlig legal.

Hans-Jörg Bieger, Hamburg