Verantwortungsvoll

19. Februar: Hart, diese Dänen. Was ist mit Kopenhagen los?

Ich bin dankbar, dass es in Europa auch Länder und Regierungen gibt, die zuerst an ihr eigenes Volk denken. Mich beeindrucken Länder wie Dänemark, Ungarn, Polen, Tschechien, Slowakei und Großbritannien, die in der Flüchtlingskrise nicht nur jammern und sinnlos das Elend verwalten wie Deutschland, sondern mit der notwendigen Verantwortungsethik handeln und dadurch vor allem ihr eigenes Volk schützen. Wer wie unsere Kanzlerin aber rein gesinnungsethisch handelt, sollte sich überlegen, ob eine Kandidatur als Päpstin oder Vorsitzende des Roten Kreuzes nicht die angemessenere berufliche Alternative ist.

Stefan Thiele, per E-Mail

Wozu so hohe Rücklagen?

19. Februar: Daimler-Chef mit 14 Millionen Euro Jah­res­ge­halt

Der Kampf um den Mindestlohn von 8,50 Euro ist ein Hohn, wenn man bedenkt, dass Herr Zetsche von Daimler einen Stundenlohn von 1620,37 Euro oder einen Sekundenlohn von 27 Euro bekommt. Deutschland ist also reich, und laut unserer Bundeskanzlerin „schaffen wir das“. Was? Natürlich geht ein großer Teil des Gehaltes von Herrn Zetsche an den Staat als Steuerabgabe zurück. Hoffentlich. Abschreibungen sind immer möglich. Aber für eine Vorsorge im Rentenalter sollte das Jahresgehalt von Herrn Zetsche doch auch reichen. Wozu dann noch die immense Rentenrücklage von 37,9 Millionen Euro für Herrn Zetsche? Letztlich zahlen die Bürger beim Kauf ihres Neuwagens bei Daimler das Gehalt und die Rücklage für Herrn Zetsche mit.

Gisela Paulsen, per E-Mail

Grandios gescheitert

19. Februar: EU-Gipfel ohne Entscheidungen zur Flüchtlingskrise

Die Europäische Union leidet zunehmend unter einem schweren Geburtsfehler. Das wird besonders in Krisensituationen immer wieder deutlich. Es ist versäumt worden, als erstes eine politische Union mit den nötigen Entscheidungsbefugnissen für ein einheitliches politisches Handeln zu schaffen und erst dann die Wirtschafts- und Finanzunion voranzutreiben. Aber das würde sich schon zurechtschütteln, meinten die Politiker. Welch naive Vorstellung! Was haben wir denn heute? Ein lockeres Bündnis von Einzelstaaten, die sorgsam auf die Wahrung ihrer Souveränität achten, ihre Partikularinteressen verfolgen und im Übrigen nur dann „europäisch“ denken, wenn es für sie um finanzielle Zuwendungen aus Brüssel geht. Sobald aber gemeinsame Pro­bleme wie aktuell die Flüchtlingskrise zu bewältigen sind, wenn Gemeinsinn und Solidarität gefordert sind, dann schotten sich diese Staaten ab. Und richtig verwerflich ist das Verhalten Großbritanniens, das mit dem Austritt aus der EU droht, wenn die ohnehin schon zugestandenen Sonderkonditionen nicht noch verbessert und erweitert werden. All diese Probleme sollten auf dem jüngsten EU-Gipfel in Brüssel einer Lösung zugeführt werden, sonst drohe Europa zu scheitern, wie Frau Merkel immer wieder bedeutungsschwer an die Wand malt. Aber der Gipfel brachte keinerlei Fortschritte oder gar ­Ergebnisse. Die Koalition der Willigen ist zerbrochen, bevor sie überhaupt richtig zusammengefunden hatte. Und Mr. Cameron führt seine Erpressungsversuche munter fort. Europa droht nicht mehr zu scheitern, dieses Europa ist bereits gescheitert. Grandios gescheitert.

Harald Schönwald, Kaltenkirchen

Nur eines ist sicher

Über Wochen hinweg wurde auf den EU-Gipfel verwiesen, bei dem nun endlich die (nach Meinung Merkels) die richtigen und damit europäischen Weichen in der Flüchtlingsfrage gestellt werden sollten. Nun war das Ganze nur noch ein „Dinner-Thema“ nach dem Motto: Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben. Die Kanzlerin hatte Glück, denn der türkische Ministerpräsident war verhindert. Aber durfte das wirklich ein Grund sein, das Thema auf März zu verschieben? Ob Merkels „Trumpfkarte Ankara“ tatsächlich sticht, hängt (leider sehr) von Ankara ab, vor allem aber auch davon, ob die große „Koalition der Unwilligen“ in Europa überhaupt mitspielen würde. Und die waren nicht nur zum „Dinner“ in Brüssel, sondern froh, nicht gefordert zu werden. Wie Merkel unter solchen Bedingungen allerdings bis März „den Nachweis erbringen“ soll, dass „ihre Methode“ – welche eigentlich konkret? – den „Zuwanderungsdruck zu lindern“ vermag, wissen nicht einmal die Götter. Nur eines ist sicher: Bis dahin werden, von Jahresbeginn gerechnet, bereits 300.000 Menschen zusätzlich bei uns angekommen sein.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Mitspracherecht

17. Februar: Wo das Grün verdrängt wird

Auch im Bezirk Wandsbek werden massenhaft Bäume gefällt, zum Teil über 50 Jahre alt, dazu jede Menge Hecken und Buschwerk. Der Bezirk Wandsbek scheint für alle bedenkenlos Ausnahmegenehmigungen zu erteilen. Wenn man die Motorsägen unverhofft hört, ist es oft schon viel zu spät, etwas zu unternehmen. Unserer Ansicht nach müssten Bürger, die ja von der daraus folgenden „Verkahlung“, der Zunahme belasteter Atemluft, der Verarmung der Tierwelt unmittelbar betroffen sind, vorher informiert werden und auch ein Mitspracherecht haben. Hier wird auch mit den vitalen Interessen nachfolgender Generationen verantwortungslos umgegangen. Regieren nicht auch die Grünen im Senat ?

Mark Gudow, per E-Mail

Blockadepolitik

19. Februar: Flücht­lings­heim mit 728 Plätzen soll 24 Wohnungen weichen

Wenn der Senat eine Wohncontainer-Flüchtlingsunterkunft (mit eigenen Küchen und Toiletten) in Lemsahl-Fiersbarg (252 Plätze) oder Klein
Borstel (700 Plätze) bauen möchte, ist es laut Frau Prien (stv. Vorsitzende der CDU-Fraktion, die Red.) und ihren gegnerischen Anhängern völlig inakzeptabel, menschenunwürdig, integrationsfeindlich usw. Wenn der Senat aber eine Gemeinschaftsunterkunft mit 728 Containerplätzen schließen möchte, ist es ein „politischer Skandal“. Das riecht nach reiner Blockadepolitik. Eine ehrliche Suche nach echten Lösungen sieht anders aus.

Michael Friedman, Hamburg