Mehr öffentlicher Nahverkehr

8. Februar: Jeden Tag zwei verletzte Kinder. Zahl der Verkehrsunfälle in Hamburg nimmt wieder zu, am stärksten im Bezirk Wandsbek

Die Zunahme von Verkehrsunfällen verwundert nicht. Eine Stadt, deren ÖPNV-Anteil nur gerade mal die Hälfte vergleichbarer Großstädte in Europa ausmacht, hat eben auch die negativen Folgen eines ungezügelten Autoverkehrs zu tragen. Lärm, Raserei, Abgase, Platzverschwendung sowie permanente Verkehrsverstöße von Rotlichtmissachtung bis Handynutzung sind Alltag. Es gibt weder Umweltzonen, eine autofreie Innenstadt, flächendeckende Verkehrskontrollen oder mehr Überwachung. Umweltbewusste Bürger laufen mühselig treppauf, treppab über oder unter die Erde (U/S-Bahn) oder können sich in überfüllten Diesel-Bussen von Stau zu Stau schaukeln lassen. Fahrradfahrer müssen unter Einsatz ihres Lebens alte Schrottwege oder neuerdings immer mehr waghalsige Routen auf Straßen befahren. Fußgänger dürfen sich an Ampeln kurze Grünphasen erbetteln, um Straßen überqueren zu dürfen. Eine Straßenbahn, Symbol für urbane Lebensqualität, fehlt völlig. Der Senat versagt in der Verkehrspolitik komplett.

Jens Ode, per E-Mail

Wer genehmigt die Verträge?

6./7. Februar: Die Woche im Rathaus. Albedylls Ende ist auch eine Warnung an andere Spit­zen­leute

Es ist kein Fehler, wenn Hamburgs Bürgermeister Scholz ein waches Auge auf die Spitzeneinkommen der Chefs der staatlichen und halbstaatlichen Betriebe hat. Man kann ihm dabei auch keine Neidgefühle unterstellen, denn er und seine Frau beziehen als Erster Bürgermeister und als Ministerin in Schleswig-Holstein wohl fast die höchstmöglichen Spitzengehälter in der Politik. Wenn er die noch erheblich höheren Einkommen z. B. von Hafen- und Tourismuschef in Relation zu ihrer Tätigkeit und Verantwortung setzt und diese mit den Anforderungen und Leistungen seiner Aufgaben oder gar die der Kanzlerin vergleicht, dann hat er mit der Annahme einer Überbezahlung völlig Recht. Nur sollte man ihnen ihre hohen Einkommen nicht verübeln, denn wer sagt schon Nein, wenn er solche Gehälter geboten bekommt. Es muss da Leute geben, die die Verträge prüfen und letztendlich genehmigen. Und da sind wir wieder bei der öffentlichen „Geberhand“, denn in den dafür verantwortlichen Aufsichtsgremien sitzen zum Teil auch Staatsräte, Senatoren und in einem der jetzt genannten auch der Bürgermeister selbst. Ist es da ein Wunder, wenn Vermutungen über Beziehungen und Abhängigkeiten im Raum stehen?

Helmut von Binzer, per E-Mail

Tüdelkram

5. Februar: Hochschulpräsident will Arabisch als Schulfach einführen

Dass zu uns kommende Flüchtlingskinder Deutsch lernen sollten, leuchtet jedem ein. Dass aber deutsche Kinder – verpflichtend bis zum Abitur – Arabisch lernen sollten, ist für mich aus folgenden Gründen nicht nachvollziehbar: Wenn sich unser Land mehr und mehr zu einem Einwanderungsland entwickelt, werden im Laufe der Zeit die Flüchtlinge aber nicht nur aus dem Nahen Osten kommen, sondern auch aus Regionen, in denen Arabisch nicht die Muttersprache ist. Was machen wir dann mit unseren deutschen Schülern? Verpflichtender Unterricht in allen Sprachen der Einwanderer? Wäre das ein tolles Symbol für eine mehrsprachige Gesellschaft? Oder doch eher Tüdelkram?

Helga Biedler, per E-Mail

Fremd im eigenen Land

Arabisch als verpflichtendes Schulfach bis zum Abitur, soll das ein Witz sein? Was kommt als nächstes? Kopftuch- und Burkapflicht? Wenn das weiter so geht, fühle ich mich bald als Fremde im eigenen Land.

Karla Benik, per E-Mail

Kopftuch für Lehrerinnen

Vor einiger Zeit dachte ein Spitzenpolitiker laut darüber nach, ob man unsere Weihnachtsmärkte mit Rücksicht auf die zugewanderten Moslems in „Wintermärkte“ umbenennen sollte. Jetzt fordert ein Hochschulprofessor allen Ernstes, unseren Kindern in den Schulen Arabisch als Pflichtfach zu verordnen. Ich warte nun darauf, dass man von unseren Lehrerinnen fordert, mit Kopftüchern oder in Vollvermummung mit Sehschlitzen zu unterrichten, ja, am besten den Unterricht künftig nur noch durch männliche Lehrkräfte durchführen zu lassen, weil die orientalischen Schüler üblicherweise Anordnungen weiblicher Personen nicht akzeptieren. Der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen wäre abzuschaffen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen müsste selbstverständlich mit arabischen Untertiteln senden. Auf diese Weise könnten wir gewiss die circa 96 Prozent nicht moslemischer Menschen in Deutschland in die drei- bis vierprozentige moslemische Minderheit gut integrieren.

Bernd Wenzel, Buchholz

Gespräche für den Frieden

4. Februar: Trotz Hin­rich­tun­gen mit den Saudis feiern? Steinmeiers Reise nach Saudi-Arabien ist eine Gratwanderung

Herr Steinmeier ist wohl nach Hans-Dietrich Genscher der bekannteste Außenminister, den die Bundesrepu­blik Deutschland hatte und hat. Sein Aufgabenpensum im Rahmen der Erhaltung von Frieden und Verständnis unter den Völkern ist enorm. Auch wenn der Erfolg nicht immer garantiert ist, lässt er in seinen Bemühungen zur Friedenssicherung nicht nach. Sein Arbeitseinsatz steht dem seiner Kanzlerin nicht nach. Wenn dann die Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht von einer moralischen Bankrotterklärung spricht und die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt keine Normalität findet, „wo es keine Normalität geben könne“, finde ich dieses schon als eine Unverschämtheit, die keinem nützt. Dieses sollte den Außenminister in seinen Bemühungen zur Friedensförderung jedoch nicht schwächen. Muss er doch das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist, denn nur der Iran, den er vorher besuchte, und die Saudis können zum Erhalt des Friedens und der Beendigung des Syrienkonfliktes beitragen. Da spielen moralische Bedenken wegen eines Festes nur eine sekundäre Rolle, wenn die Gespräche zum Erfolg führen.

Gotthard Kalkbrenner, Reinbek