Facebook-Konto löschen

20. Januar: Woher kommt der ganze #Hass? Hamburger Politiker werden beschimpft, beleidigt und bedroht

Brauchen unsere Politiker unbedingt Facebook, um mit ihren Wählern zu kommunizieren? Sie zeigen persönlichen Einsatz, indem sie in ihren Wahlkreisen an den Informationsständen sowie auf Themenveranstaltungen Fragen beantworten und Anregungen von interessierten Bürgern aufnehmen. Als etablierten Politikern bietet ihnen das Abendblatt die Möglichkeit, sich zu wichtigen Fragen zu äußern. Ihre wahren Freunde, die auch da sind, wenn es einmal nicht so gut läuft, haben E-Mail-Adresse, Festnetz- und Mobiltelefonnummer. Mein Rat: Facebook-Konto löschen und mit uns Wählern persönlich kommunizieren.

Dietmar Schulz, Hamburg

Druck ablassen

Diese Hass-Mails und -Kommentare sind sicher nicht lustig. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, ob verbieten die richtige Lösung ist. Bei einem Verbot verschwindet lediglich das Unangenehme aus der öffentlichen Wahrnehmung, aber nicht aus den Köpfen. (...) Das birgt die Gefahr, dass die Suppe im Untergrund weiterköchelt, bis der Druck im Kessel so groß ist, dass er irgendwann unkontrolliert explodiert. Wer dann aber überrascht tut, hat sich lediglich selbst betrogen. Vielleicht ist es doch besser, den Druck abzulassen, bevor noch mehr Häuser brennen.

Erhard Haupt, Pinneberg

Soziale Netzwerke meiden

Es gibt nur eine Möglichkeit, die Politiker vor den üblen Attacken, die in den sozialen Medien publik gemacht werden, zu schützen: sie ihnen gar nicht erst zur Kenntnis zu geben. Das kann aber nur geschehen, wenn die Betroffenen selbst zur Einsicht gelangen, diese Medien nicht zu nutzen, d. h. keine Facebook-Seite einzurichten, nicht zu twittern, keine E-Mail-Adresse bekannt zu geben oder auf sonstige Weise im Internet ihre Meinung kundzutun. Da die Gewährleistung der Meinungsfreiheit als oberstes zu schützendes Rechtsgut es der Bevölkerung erlaubt, Politiker zu kritisieren und zu beschimpfen, kann eine wirkliche Abhilfe nicht geschaffen werden.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Den Bürger ernst nehmen

Die Frage ist falsch gestellt. Sie müssen fragen: warum? Warum gehen 50 Prozent der Bürger nicht mehr zur Wahl? Weil sie sich nicht mehr repräsentiert fühlen. Weil sie sagen, die Politiker machen doch, was sie wollen. Da gab es zum Beispiel mal eine Bürgerbefragung, ob die Hamburger Krankenhäuser privatisiert werden sollten. Die Entscheidung der Bürger war: Nein. Dennoch wurden die Krankenhäuser privatisiert. Da gab es eine Bürgerbefragung, ob Olympia in Hamburg durchgeführt werden sollte. Die Entscheidung war: Nein. Presse und Handelskammer haben die Bürger kritisiert und ihnen jede Sachkenntnis abgesprochen und vorgeschlagen, diese Bürgerbeteiligung wieder abzuschaffen. Ob der Bürger die Stadt vor einem finanziellen Desaster bewahrt hat, wird nicht einmal ins Kalkül gezogen. (...) Es fehlt an Information und Kommunikation und Bürgerbeteiligung. Der Bürger will ernst genommen und nicht bevormundet werden.

Horst Zeck, per E-Mail

Skandalöse Überversorgung

20. Januar: So viel Geld erhält der Ex-Senator nach seinem Rücktritt

Übergangsgelder sind sicherlich gerechtfertigt, aber müssen das 15.000 Euro und nach drei Monaten noch 7500 Euro monatlich sein? Auf die Palme bringt mich aber die Altersversorgung: Nach nur vier Jahren als Senator stehen Herrn Neumann 4500 Euro Pension zu – monatlich. Und das i-Tüpfelchen: bereits ab dem 55. Geburtstag zahlbar. Schämt sich denn kein Politiker, diese Ungerechtigkeit gegenüber dem einfachen Arbeitnehmer anzunehmen? Es ist ein Skandal, dass die Bürgerschaft eine derartige Überversorgung für sich selbst hat verabschieden können.

Dietmar Johnen-Kluge, per E-Mail

Warm und praktisch

20. Januar: Tag der Jog­ging­hose. Die Welt gedenkt einer modischen Erfindung, die Lagerfeld verzweifeln lässt

Die Jogginghose ist älter als ihr Name. Schon im Zweiten Weltkrieg trugen wir Kinder Trainingshosen aus innen angerautem Baumwolltrikot, die den heutigen Jogginghosen ziemlich ähnlich sahen. Sie waren sehr schnell übergezogen, wärmend und praktisch, wenn wir mal wieder mitten in der Nacht in den Luftschutzkeller mussten. Bei den Mädchen war es beliebt, ein Kleid darüber zu tragen. Herr Lagerfeld würde sich schütteln.

Regina Heurich, per E-Mail

Hanebüchene Argumentation

15. Januar: Kli­ma­ret­tung gibt es nicht geschenkt und 16. Januar: Leserbrief Aktionismus

Dank an den Kommentator, besonders weil dem folgend eine Leserzuschrift vom ungebremsten „Aktionismus“ zum Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) spricht und die klimaschützende Funktion des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) drastisch hinterfragt. Diese klimabelastenden Nebenwirkungen von Windenergieanlagen mit einem „zu erwartenden Anstieg von 0,3 Grad bis 2020 über dem erwarteten Anstieg in Kontinentaleuropa“ sind mir beim Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena nicht bestätigt worden. Diese Argumentation gegen das EEG ist hanebüchen, und die Quelle der Zahlen sollte an dieser Stelle bekannt gemacht sein. Olaf Scholz hat in seinem Grußwort an die Offshorestiftung im Oktober 2015 sehr deutliche Worte für die Energiewende gefunden, und so ist es schlecht vorstellbar, dass er seinen Umweltsenator zurückgepfiffen hat, als der mit seinem Kollegen aus Schleswig-Holstein für ein vollwertiges EEG plädiert hat. Mit vollwertig ist gemeint, dass es beim Umlageverfahren bleiben sollte, denn bei einem Ausschreibungsverfahren im geplanten neuen EEG werden bürgernahe Windbetreiber und somit die Energiewende das Nachsehen haben. Oder soll den „großen Stromversorgern“ geholfen werden, soll es sogar – vergleichbar der Solarenergie – durch Ausschreibungen eine Drosselung des Ausbaus von EE geben?

Heinz Otto, Bundesverband WindEnergie e. V., per E-Mail