Nutzer werden genötigt

17. Dezember: Gibt es Facebook künftig erst ab 16?

Die sogenannten Einwilligungen der Nutzer sind so lange eine Farce, wie eine Ablehnung gleichzeitig bedeutet, dass man die gewünschte Funktion nicht nutzen kann. Monopolisten wie Google, Facebook etc. zwingen so den User zur Zustimmung. Das ist Nötigung.

Gerd Reese, Tornesch

Merkwürdiger Rechtsstaat

16. Dezember: HSH Nordbank: Ex-Wirtschaftsmi­nis­ter Werner Mar­nette zeigt Hamburgs Fi­nanz­se­na­tor Peter Tschentscher an

Es ist schon merkwürdig um unseren Rechtsstaat bestellt. Wird ein Schwarzfahrer im ÖPNV erwischt, zahlt er für seine Freveltat 60 Euro. Wer im Auto geblitzt wird, weil er bei Rot über die Ampel fährt, wird auch zur Kasse gebeten und kassiert Punkte in Flensburg. Werden Millionen oder gar Milliarden durch Banker und Politiker aus Unverstand, Fehleinschätzung oder Eitelkeit zum Schaden der Allgemeinheit verzockt, gehen die Verursacher straffrei aus, behalten ihre Boni und ihre Posten und genießen weiter ihr Leben. Wirklich merkwürdig.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Der Bürger ist fassungslos

Als Bürger macht einen das Vorgehen von Herrn Marnette fassungslos. Da wird Strafanzeige gegen Personen erstattet, die ehrlich versuchen, das von früheren CDU-Senaten und -Regierungen maßgeblich mitverursachte Trümmerfeld bei der HSH Nordbank zu ordnen. Gut, Herr Marnette hat kurz nach Ausbruch der Krise persönliche Konsequenzen gezogen. Aber warum hat er damals nicht den Mut gezeigt, Anzeige gegen die Mitverantwortlichen aus der Politik zu erstatten? Angesteckt vom damaligen Zockerfieber hat zum Beispiel der Beust-Senat den Verantwortlichen der Bank keinen Einhalt geboten. Mir kann keiner erzählen, dass der damalige Aufsichtsratsvorsitzende und im Hauptberuf Wirtschaftsprüfer, Ex-Senator Peiner, die Risiken für die Bank und damit für den Steuerzahler nicht erkennen konnte. Aber die Anzeige hätte sich dann auch gegen Parteifreunde von Herrn Marnette gerichtet.

Lutz Achilles, Hamburg

Denkmalschutz ohne Belang

16. Dezember: Poker um Grundstück. Der Kampf um das Hol­s­ten-Ge­lände

Dass der Experte für Stadtentwicklung, Dirk Kienscherf, dem Getränkekonzern nun Spekulation vorwirft, ist mehr als lächerlich. Was passiert denn gerade mit dem stadteigenen City-Hof gegenüber dem Hamburger Hauptbahnhof? Richtig, der soll gewinnbringend verscherbelt werden. Und da der Denkmalschutz da nur im Wege ist, wird er mal eben von den Machthabern unserer Stadt ausgehebelt. Das ist mindestens so glaubwürdig, wie Kienscherf vor Kurzem im Hamburger Abendblatt kritisierte, dass unter dem CDU-Senat so viele öffentliche Immobilien privatisiert wurden, zur projektierten Privatisierung des City-Hofs aber kein Wort verliert. Wie SPD-Bezirksfraktionschef Thomas Adrian nun darauf kommt, dass über den Denkmalschutz alter Gebäude auf dem Brauereigelände geredet werden müsse, ist eine andere Geschichte, die sehr wahrscheinlich nicht weitergeschrieben wird, da ihm seine Genossen bald in Ruhe bei einem Bier erklären werden, dass Denkmalschutz in Hamburg keine Rolex spielt.

Marco Alexander Hosemann, Hamburg

Aufenthaltsrecht verwirkt

16. Dezember: Polizei fasst Schläger, der Iraner aus re­li­gi­ösem Hass ver­prü­gelte

Es ist nicht hinzunehmen, dass einzelne Flüchtlinge aus religiösen oder sexuellen Motiven andere Mitbewohner angreifen, sich regelrechte Schlachten in den Unterkünften liefern und dadurch Polizeikräfte binden, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. Wenn die Flüchtlinge nicht bereit sind, sich anzupassen und anständig zu benehmen, haben sie ihr Aufenthaltsrecht verloren und können bei uns nicht geduldet werden. Diese Personen sind abzuschieben mit entsprechendem Vermerk in den Reisedokumenten, sodass eine spätere Wiedereinreise nicht möglich ist. Die Politik ist gefordert, dies zu kommunizieren und vor allen Dingen auch durchzusetzen. Wir können nicht alles durchgehen lassen – wer hier leben will, muss sich auch zivilisiert verhalten.

Helmut Jung, Hamburg

Verein ohne Tradition

16. Dezember: HSV-Hand­bal­ler sind fi­nan­zi­ell am Ende

Nicht ohne Schadenfreude beobachte ich die Pleite des HSV Handballs. Vom VfL Bad Schwartau wurde 1999 die Lizenz gekauft, statt wie andere neue Clubs auf dem Weg nach oben den Gang durch alle Ligen zu absolvieren. Die Folgen: fehlendes Stammpublikum, Mangel an Vereinsstruktur und Tradition, kaum Mitspracherecht der Mitglieder, Abhängigkeit vom unberechenbaren „reichen Onkel Rudolph“. Blieb der Erfolg aus, blieb auch das Publikum aus. Und nun wird dem launischen Geldgeber das teure Hobby lästig. Hinzu kommt: Heimspiele sind zum „Show-Event“ verkommen. Lärmende Musikeinblendungen selbst nach Anpfiff, krakeelender Hallensprecher, idiotisches Maskottchen, debile Animationsspielchen. Wer den Handball liebt, meidet, was dieser HSV daraus gemacht hat.

Florian Fabian, per E-Mail

Noch drei Jahre bis zur Rente

15. Dezember: Immer mehr ältere Arbeitslose

Der Zeitungsartikel über ältere Arbeitnehmer, die keine Aussicht haben, einen Job zu bekommen, hat mich sehr erschüttert. Ich bin auch seit dem 1.11. 2015 durch eine Filialschließung arbeitslos. 37 Jahre war ich in einem Unternehmen und habe sehr gerne gearbeitet, ich hatte gehofft, dass man in eine andere Filiale versetzt wird. Leider war es nicht der Fall. Ich habe schon so viele Bewerbungen geschrieben, aber immer nur Absagen erhalten. Mir fehlen noch drei Jahre bis zur Rente, da ich bei der Geburt unserer Tochter die ersten Jahre zu Hause geblieben bin. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal arbeitslos werde, aber trotzdem denke ich immer positiv.

Ingrid Troszczynski, per E-Mail