Führt zur Gettobildung

28. Oktober: Die Flücht­lings­stadt in Bergedorf

Obwohl in letzter Zeit dauernd über Integration, Inklusion und Vermeidung von Diskriminierung geredet wird, will der Hamburger Senat „Stadtteile“ für Flüchtlinge bauen lassen. Dazu möchte ich anmerken: 1. Die richtige Bezeichnung für einen abgegrenzten Siedlungsbereich für homogene Gruppen ist nicht Stadtteil, sondern Getto. 2. Es gibt kein geschichtliches Beispiel für gelungene Integration aus einem ­Getto heraus – im Gegenteil führt Gettoisierung immer zu Ausgrenzung und Parallelgesellschaften. 3. Große Neubauvorhaben nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen verstoßen klar gegen das Diskriminierungsverbot. Würde ein „Stadtteil“ nur für Deutsche geplant, wäre sofort von Diskriminierung und Rassismus die Rede. 4. Wer den Eindruck erweckt, mehr für Flüchtlinge zu tun als für die einheimische Bevölkerung, betreibt aktive Wahlhilfe für rechte Parteien.

M. Nieselt, per E-Mail

Soziale Brennpunkte

Bei den für Hamburg geplanten Flüchtlingsstädten Neugraben-Fischbek und Bergedorf handelt es sich um in sich geschlossene Wohnviertel mit umfassender städtischer Infrastruktur für ethnische und religiöse Flüchtlinge von weit außerhalb Hamburgs. Solche Wohnviertel, auch als Getto bekannt, wurden seit Jahrhunderten bewusst ausge­wiesen oder haben sich z. B. in hoch entwickelten Ländern wie den USA, Großbritannien und Frankreich selbst entwickelt. In Deutschland gibt es gettoähnliche Ansätze im Ruhrgebiet und in Berlin. In Entwicklungsländern werden Gettos Slums genannt, in denen überwiegend ärmere Bevölkerungsgruppen leben, aber auch Flüchtlinge. Es dürfte jedem einigermaßen gebildeten Menschen bekannt sein, dass Gettos und auch Slums soziale Brennpunkte sind und damit Brutstätten für Unruhen und auch Kriminalität. Angesichts des immer wieder vorgebrachten Mangels an bezahlbarem Wohnraum wäre es allein schon aus integrations- und sozialen Erwägungen angebracht, die geplanten Flüchtlingsstädte nicht ausschließlich für Flüchtlinge vorzuhalten, sondern in einem angemessenen Verhältnis auch für Hamburger, die bezahlbaren Wohnraum suchen.

Hans-Peter Hansen, Hamburg

Strenge Kriterien

Die Ausgleichsflächen müssen ganz klar in den Stadtteilen geschaffen werden, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen. Strenge Kriterien müssen auch hier überdacht werden.

Lars Bollerson, per E-Mail

Verblendete „Gutmenschen“

27. Oktober: Hamburg bereitet sich auf bis zu 40.000 neue Flüchtlinge vor

Wann hört dieser Irrsinn endlich auf, und wann erkennen unsere Politiker – allen voran Frau Merkel – den Ernst der Lage? Kein Tag vergeht ohne neue Hiobsbotschaften von der Flüchtlingsfront. Soziale Einschränkungen und Erhöhungen von Beiträgen an allen Ecken und auf der anderen Seite Milliarden, die – Gott sei Dank sprudeln die Steuereinnahmen noch – für Flüchtlinge ausgegeben werden. Ich dachte, dass unsere Politiker einen Eid darauf geschworen haben, die Interessen der Bürger und Steuerzahler, die sie auch noch entlohnen, zu schützen. Wann wachen diese verblendeten „Gutmenschen“ endlich auf und kümmern sich um unsere Interessen? Die liegen nicht darin, dass Hamburg Grün­flächen und Landschaftsschutzgebiete kurzerhand umwidmet und verschandelt, Bürogebäude zu völlig überhöhten Preisen ankauft oder anmietet. Ganz zu schweigen von der damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderung.

Dr. Jens Noritz, per E-Mail

Angst vor dem Ruhestand

Ich bin jetzt 67 Jahre, optimistisch durchs Leben gegangen und freute mich auf meinen harmonischen Ruhestand. Ich muss aber gestehen, ich habe Angst vor der Zukunft in Hamburg. Zu den prognostizierten Flüchtlingen werden noch die Familienangehörigen kommen, die von den hier registrierten Flüchtlingen nachgeholt werden, dann werden es schon sicher 100.000 in einem Jahr sein. Dass diese Menschen in eine reguläre Arbeit gebracht werden können, ist eine Illusion, wir haben selbst drei Millionen registrierte Arbeitslose, von den Geringbeschäftigten und Aufstockern ganz zu schweigen. Das führt zu einer Gettobildung, in denen junge Leute ohne Beschäftigung versuchen müssen, den Tag sinnvoll zu gestalten.

H. Dank, per E-Mail

Helfen statt protestieren

27. Oktober: Stadt verärgert ihre Mit­ar­bei­ter. Trotz Belastungen durch die Flüchtlingskrise sollen sie mehr für Altersversorgung zahlen – 12.000 Protestunterschriften

Einfach lächerlich ist dieser Protest. Es geht hier um ca. 0,4 Prozent, d. h. zwischen zehn und 20 Euro im Monat. Und dafür erhält man im Alter eine zusätzliche Versorgung. Wie viele Menschen in der freien Wirtschaft hätten diese Möglichkeit gern (ganz abgesehen von einem sicheren Arbeitsplatz) und würden gerne einen kleinen Beitrag dazu leisten. Warum wird außerdem die extreme Arbeitsbelastung der Mitarbeiter, die bei der Bewältigung der großen Zahl der Flüchtlinge helfen, damit in einen Topf geworfen? Erstens ist nur ein Teil der Angestellten der Stadt damit befasst, und zweitens brauchen diese mehr personelle Unterstützung und nicht 20 Euro aus der Altersversorgung. Hat Ver.di wieder mal nichts Sinnvolleres zu tun? Helft den Kollegen, statt zu protestieren.

M. Mielke, per E-Mail

Aus Geldgier

28. Oktober: Golfregion künftig unbewohnbar?

Jetzt trifft die Golfstaaten ihre eigene Geldgier, indem sie mit niedrigen Preisen ihres Öls den Missbrauch gefördert und den Klimawandel mitverursacht haben. Möglicherweise hätten sie wenigstens etwas gegensteuern können, indem sie das Geld nicht in gigantische, ebenfalls klimaschädliche Bauprojekte, sondern nachhaltige, wasserschonende Wüstenbegrünung gesteckt hätten. Entwicklungen und Forschungen dazu gibt es, nur gibt es bisher keine groß angelegten Versuche.

Peter Thöl, Uetersen