Radstreifen sind gefährlich

15. September: Kel­ling­hu­sen­straße wird zwei­spu­rig, um zwei Radfahrstreifen einzurichten

Freizeitradler, Senioren und Kinder bleiben bei dieser Fahrradpolitik auf der Strecke. Das Verlegen des Fahrradverkehrs auf die Straße ist in meinen Augen gefährlich und bietet keinen Anreiz zum Umstieg auf das Rad. Es dient lediglich dem Berufsradfahrer, der morgens schnell in die Stadt fährt und abends wieder zurück. Ich bin gespannt, wer demnächst bei Wind und Wetter auf den Fahrradstreifen anzutreffen ist. Wahrscheinlich nicht viele.

Marc Wessels, per E-Mail

Als Nächstes Tempo-30-Zone

Immer mehr funktionierende Straßen werden zurückgebaut zugunsten der Radfahrer. Der nächste Schritt wäre, Hamburg insgesamt zur Tempo-30-Zone zu erklären. Als Vielradfahrer finde ich fast überall Radwege – neben dem Fußweg, geschützt, mit Abstand vom fließenden Verkehr und ohne Gefahr, in geöffnete Türen zu gelangen – allerdings häufig in desolatem Zustand. Als Autofahrer und Handwerker bin ich der Meinung, dass der Verkehr in Hamburg zurzeit noch relativ gut funktioniert, das wird nach Rückbau auf eine Spur nicht mehr so sein – zum Nachteil des Berufsverkehrs.

Fritz Scholle, Hamburg

Griechenland hat Potenzial

14. September: Deutsche Banken größte Kre­dit­ge­ber in Grie­chen­land

Über dem täglichen Flüchtlingselend ist Griechenland aus dem Blick geraten, zu Unrecht. Die Verschnaufpause, die Griechenland und die EU sich erkauft haben, muss dringendst genutzt werden, vielfältige Investitionen in Griechenland zu tätigen. Griechenland hat, wenn auch die Strukturen schwach sind, genügend Potenzial, gleich ob es Bildungsgüter, Stromgewinnung oder mehr landwirtschaftliche Produkte sind. Wo bleiben die großen europaweit agierenden Firmen, die sich darum kümmern? Sonst fällt uns das Problem in Kürze wieder auf die Füße – und zwar schwerer als beim letzten Mal.

Christian Fischer, per E-Mail

Eltern vom Platz

12./13. Ver­prü­gelt, ein­ge­kes­selt – das Leiden der Schieds­rich­ter. Die Unpartei­ischen brauchen mehr Schutz

Junge Schiedsrichteranfänger pfeifen meistens zunächst einmal Jugend­spiele. Bei diesen Spielen wird die Unruhe vor allem von den begleitenden Eltern und Angehörigen auf den Platz gebracht. Warum schützt der Hamburger Fußballverband diese jungen Schiedsrichter nicht durch eine Maßnahme, die in zumindest einem anderen Landesverband offensichtlich schon erfolgreich praktiziert wird: Während des Spiels haben sich Angehörige außerhalb des Sportplatzes aufzuhalten und können ihre Kinder nach dem Spielende wieder abholen. Dann wäre mehr Ruhe auf dem Platz, und die Spieler würden nicht vom Spielfeldrand gegen den Schiedsrichter aufgehetzt. Sollten die Angehörigen gegen diese Verbandsanordnung verstoßen, müssten die Mannschaften punktlos den Platz verlassen. In der nächsten Saison würden die Vereine bemüht sein, für einen fairen störungsfreien Spielbetrieb zu sorgen. Vor allem würde aber ein junger 15-jähriger Sportkamerad sicher nicht frustriert die Pfeife wieder aus der Hand legen. Der Fußball braucht Schiedsrichter, gerade auch im Jugendbereich.

Gerhard Schultz, per E-Mail

Umweltfreundliches Lego

12./13. September: Ver­pa­ckung? Nein danke! Erste Geschäfte verkaufen wieder Lebensmittel in loser Form

Der Artikel erweckt den Eindruck, als gäbe es jetzt Legosteine aus Mais. Das ist irreführend. Playmais sind bunte Maispellets, die angefeuchtet und zu sehr einfachen, starren Formen zusammengeklebt werden, geeignet für die Ansprüche von Kindern bis maximal frühes Grundschulalter. Anschließend wird das Ganze dann aufgestellt und früher oder später weggeworfen. Es ist allenfalls ein ergänzendes Spielmaterial zu Lego. Vom Entsorgungsaspekt her gibt es nichts Umweltfreundlicheres als Lego. Es wird vererbt oder secondhand verkauft, aber nicht weggeworfen.

Nicola Schneider-Person, per E-Mail

Zweite Chance für Andy Borg?

14. September: Flaue ,Stadlshow‘ startet mit schwacher Quote

Diese „Stadlshow“ war eine vorhersehbare Bruchlandung: Der mündige Zuschauer will sich von den Fernsehmachern nicht gängeln lassen. Es ist ein Irrglaube, dass nur das jugendliche Publikum Quote bringt und man die älteren Zuschauer getrost abschreiben kann. Der bewährte Musikantenstadl mit Andy Borg, der im Gegensatz zum jungen Moderatorenpaar Spontaneität und Situationskomik besitzt, hat weitaus mehr Zuschauer angezogen als das misslungene Nachfolgermodell. Die Quote dieser Sendung wird bei der Silvestershow weiter sinken, sodass der ARD kaum etwas anderes übrig bleiben wird, als dieses Versuchskaninchen ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen. Vielleicht sieht die ARD dann ihren Fehler ein und gibt Andy Borg noch eine Chance.

Helmut Jung, Hamburg

Unvergesslicher Abend

12./13. September: Ein gut ge­trof­fe­ner ,Frei­schütz‘ zum Sai­son­start. Thomas Hengelbrock dirigiert in der Laeiszhalle eine konzertante Oper

Zum Saisonauftakt hat Thomas Hengelbrock ein musikalisches Erlebnis ganz besonderer Art geboten. Mit Musik Bilder malen, Gefühle vermitteln, Stimmungen wiedergeben, das kann eine Bühnenfassung in der Intensität kaum erreichen. Hengelbrock schafft es mit seiner Ausstrahlung immer wieder, Orchester, Solisten und den Chor zu Höchstleistungen zu bringen. Die Solisten des Orchesters alle herausragend, vor allem die Hörner und die Klarinette, die Gesangssolisten einschließlich Sprecher alias Samiel insgesamt sehr gut besetzt. Die Chorgemeinschaft überzeugte mit einer wunderbaren einfühlsamen Interpretation, von Hengelbrock vorgegeben und abgenommen. Das Publikum belohnte die Leistung mit langem Applaus. Ein unvergesslicher Abend in der wunderbaren Laeisz­halle.

Birgit Kappen, per E-Mail