Jeder Haushalt sollte spenden

18. August: Leitartikel: Ja, Til Schweiger nervt – ... und das ist gut so! Denn es geht um eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung

Til Schweiger nervt, und das ist nicht nur gut, sondern auch nötig. Ein Beweis, dass auch Einzelne etwas bewegen können. Aber wir alle gemeinsam können noch viel mehr. Schnell, unbürokratisch, spontan. Ich wiederhole meinen Vorschlag, dass jeder deutsche Haushalt einmalig 100 Euro an seine Gemeinde oder Stadt spendet. Wenn die jeweilige Behörde ein besonderes Konto eröffnet und zusichert, dass die Spenden allen Flüchtlingen zugute kommen, die Medien das unterstützen, wird viel Geld zusammenkommen. Nicht alle Haushalte werden oder können zahlen. Aber andere auch mehr. Ich würde gern für zehn Haushalte spenden. Und viele andere, die ich kenne, auch. Es muss nur möglich gemacht werden. Unbürokratisch und sicher.

Bruno Iversen, per E-Mail

Weiter so, Til Schweiger!

Ich – seit mehr als 20 Jahren Leserin des Abendblattes – habe mich noch nie zu Wort gemeldet. Aber Ihr Leitartikel hat mir ausnehmend gut gefallen. Ja, es ist richtig zu nerven angesichts all dieser menschlichen Tragödien der Flüchtlinge, und es ist sehr gut, wenn es ein bekannter Schauspieler tut. Und uns Lesern wird so direkt oder indirekt die Aufgabe gestellt nachzudenken, was man selber tun kann. Möglicherweise auch umzudenken, je nach Einstellung. Ich kann nur hoffen, dass auch die Verantwortlichen für all diese Gräueltaten endlich einsehen, dass sie nichts außer Exodus, Verwüstung und Verödung in den betroffenen Gebieten erreichen. Und was wird dann aus diesen verlassenen Ländern? Und bis zu dieser Einsicht sind wir humanitär verpflichtet, den Flüchtlingen zu helfen. Jeder, so gut er kann. Weiter so, Til Schweiger! Und andere mögen ­folgen.

Gabi Framhein, per E-Mail

Laut Stellung beziehen

Maike Schiller und Til Schweiger haben recht. Nerven ist manchmal notwendig. Wir alle sollten uns deutlich gegen die Fremdenfeindlichkeit stemmen und die Fremden, Flüchtlinge, Asylsuchenden wie bei der Fußball-WM 2006 in Deutschland willkommen heißen. Wir Namenlosen können das mit unserem täglichen Verhalten gegenüber Fremden zum Ausdruck bringen und gegen fremdenfeindliche Äußerungen unserer Mitmenschen laut Stellung beziehen. Til Schweiger nutzt seine Berühmtheit, indem er sehr deutlich für die Schwachen Partei ergreift und Klarheit in der politischen Rede einfordert.

Ulrich Niehaus, per E-Mail

Danke für die klaren Worte

Vielen Dank für Ihren Leitartikel und die klaren Worte. Selbstverständlich „nervt“ Til Schweiger – im positiven Sinne. Es kann gar nicht oft genug betont werden, dass Flüchtlinge aus Kriegsgebieten und Gebieten, wo sie politisch verfolgt werden, alles Recht haben, hier Hilfe zu bekommen. Bekannte Personen wie zum Beispiel Til Schweiger sollten das immer wieder laut und öffentlich propagieren. Das Politikersprech „Viel reden und wenig sagen/handeln“ kann ich schon lange nicht mehr hören. Herr Schweiger, bitte machen Sie weiter so!

Gorm Jordan, Halstenbek

Finger in Wunde gelegt

Ihr Leitartikel zu Til Schweiger war einfach ein Highlight. Ganz lieben Dank dafür. Sie haben – richtig und wichtig – den Finger, oder besser die ganze Hand, in offene Wunden gelegt und umgerührt. Sicher gehört auch einiger Mut dazu, Themen so deutlich und kritisch aufzuarbeiten, wie Sie es wieder gemacht haben. Und das in der Kenntnis, dass Til Schweigers begeisterte Anhänger und totale Gegner sich wohl ungefähr die Waage halten.

Horst Schmidt, Henstedt-Ulzburg

Airport-Gegner sind taub

18. August: Bürger fordern Flugverbot. Neue Einigkeit der Initiativen in und um Hamburg setzt den Flughafen Fuhlsbüttel und die Stadt unter Druck

Ich verstehe nicht, warum Sie das Thema so einseitig darstellen. Es erweckt den Anschein, dass dies die Meinung der Bevölkerung ist. Dem ist, meiner Meinung nach, nicht so. Dies ist die Meinung einiger weniger. Die meisten Bürger in unserer schönen Stadt wissen, wie viele Tausende Arbeitsplätze von unserem Flughafen abhängen. Millionen Bürger sind durch den Flughafen und seine kurzen Wege in die Stadt mobil. Wir haben einen Stadtflughafen, und jeder, der in seine Nähe zieht, weiß, dass ein Flughafen nicht geräuschlos betrieben werden kann. Der Flughafen bemüht sich sehr um einen Dialog mit den Anwohnern. Er hat mehrfach die Lärmgegner eingeladen und versucht, eine konstruktive Disskussion zu führen und falsch verbreitete Tatsachen gegenüber den Gegner richtigzustellen. Diese sind aber absolut taub.

Thomas Nebel, per E-Mail

Dressels Drohgebärde

20. August: Nacht­flug­ver­bot gefährdet laut SPD 1000 Ar­beitsplätze

Die Zahl der prognostizierten Arbeitsplatzverluste von Herrn Dressel (SPD-Fraktionschef, d. Red.) zweifle ich an. Sie stehen als Drohgebärde im Raum und sollen natürlich Stimmung gegen Einschränkungen des Flugbetriebes machen. Zum anderen kann man bei einem Betrieb, welcher Hunderttausende Bürger dem krankmachenden Fluglärm aussetzt, kaum von einem nachhaltigen und den Menschen dienenden Geschäftsmodell sprechen. Mit dem ewigen Totschlag-Argument „Verlust von Arbeitsplätzen“ lässt sich nicht alles, was machbar ist, auch rechtfertigen, und das ist auch gut so.

Walter Spremberg, per E-Mail

Deckel am Hauptbahnhof

20. August: Täglich 500.000 Menschen – Haupt­bahn­hof wird ausgebaut

Es ist verwunderlich, dass im Zusammenhang mit der Optimierung der Südseite des Hauptbahnhofes nicht die alte, aber immer noch gute Idee wiederbelebt wird, den offenen Raum über den Gleisen zwischen der Steintor- und Altmannbrücke für eine nutzbare Fläche zu deckeln. Wo wir doch gerade beim Autobahn-Deckeln sind, klingt diese Idee doch gar nicht mehr futuristisch.

Bernd Rachold, Hamburg