Nur freiwillige Mitglieder

8./9. August: Kein Grund für Neid. Wer über Managergehälter streitet, sollte auch Leistung und Verantwortung beachten

Der Autor vergleicht Äpfel mit Birnen. Grund für die Selbstbedienungsmentalität der Kammern ist eindeutig die Zwangsmitgliedschaft und die dadurch erzielten Einnahmen, die ja irgendwie ausgegeben werden müssen. Eine freiwillige Mitgliedschaft, die von den meisten Zwangsmitgliedern gefordert wird, würde den Mitgliederbestand drastisch verringern und somit auch die Verteilung der eingenommenen Gelder. Wenn dann die freiwilligen Mitglieder bereit sind, für ihren Hauptgeschäftsführer derartige Gehälter zu zahlen, gäbe es keinen Grund zur Beanstandung.

Uwe zur Mühlen, Rümpel

Wofür ist die Kammer gut?

Wie jeder Hamburger Unternehmer zahle ich zwangsweise Beiträge an die Handelskammer. Ich habe die Kammer nie gebraucht und weiß nicht einmal, wofür sie gut ist. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wofür sie mich so dringend braucht, dass sie mich zur Mitgliedschaft zwingt.

Jörg Teepe, Hamburg

Erinnerungen

8./9. August: Vier Jahre nach Breivik-An­schlag wieder Ju­gend­la­ger auf Utøya

Der Anschlag von 2011 hat mich tief getroffen. Meine Schwester und ich sind im August 1961 (damals 19 und 17 Jahre alt) auf Utøya gewesen. Veranstaltet wurde die Reise vom Jugendsozialwerk Hannover (wo wir damals lebten). Wir trafen dort mit jungen Norwegern zusammen, was 1961 noch etwas Besonderes war, da die ältere Generation den Deutschen sehr ablehnend gegenüberstand. Die Insel gehörte schon damals der AUF, der norwegischen sozialdemokratischen Partei. Es war eine wunderschöne Ferienzeit. Die jungen Norweger haben uns voller Stolz ihre Hauptstadt Oslo gezeigt, es entstanden gute Freundschaften, die lange per Brief aufrechterhalten wurden.

Renate Brombach, Wohltorf

Unverständliches Brimborium

8./9. August: Die Teil­zeit-Blit­zer vom Jung­fern­stieg. Polizei nimmt Messgeräte an der Alster in Betrieb

Was wird um diesen einen Blitzer bloß für ein Brimborium gemacht. Es gibt lediglich zwölf feste Geschwindigkeitsblitzer in einer Stadt, in der 800.000 Kfz gemeldet sind und überhöhte Geschwindigkeit eine der Hauptunfallursachen sind. Unverständlich. Es geht doch nicht um „Abzocke“, sondern um die Verkehrssicherheit.

Kai Dirksen, per E-Mail

Ein lebenswertes Leben

8./9. August: Nichts wirft sie aus der Bahn

Ich habe mich sehr über den Artikel gefreut. Wer entscheidet schon, welches Leben lebenswert ist? Naemi führt ein sichtlich lebenswertes Leben. In vielen Fällen ist die Pränataldiagnostik ein Fluch. Während bei einer Bekannten ein vermeintlich behindertes Kind gesund auf die Welt kam, war bei einer anderen Freundin ein vermeintlich gesundes Kind schwer autistisch. Jeder wird aber seinen Platz im Leben finden; die Integration von behinderten Menschen sollte selbstverständlich sein und kann uns selbst auch bereichern. Wie die Familie Maurer sagt: Kinder sind immer eine Lebensaufgabe.

L. Müller, per E-Mail

Kurswechsel erforderlich

7. August: Hamburg Spitze bei Grund­si­che­rung. Rund 24.000 Senioren beziehen diese staatliche Unterstützung

Nach den politischen Entscheidungen der vergangenen Jahre wird das Rentenniveau bis Ende der 2020er-Jahre auf deutlich unter 50 Prozent fallen. Das Ergebnis: Schon Durchschnittsverdiener werden von ihrer gesetzlichen Rente nicht mehr leben können. Der Hinweis, dass zusätzliche eigene Vorsorge nötig sei, ist angesichts der immer stärker steigenden Zahl von Geringverdienern geradezu zynisch. Wer kann denn in den Berufsjahren für die Rente zusätzlich Geld zurücklegen, wenn schon das aktuelle Einkommen nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu finanzieren? Die staatliche Grundsicherung für ältere Menschen wird so künftig eher die Regel als die Ausnahme. Und: Die dafür zuständigen Kommunen sollen diese Lasten stemmen. Wie Hamburg das finanzieren soll, verrät bisher keiner. Viel Zeit für den erforderlichen Kurswechsel in der Rentenpolitik bleibt nicht mehr.

Uwe Grund, Hamburg

Radfahrer werden bevorzugt

7. August: S-Bahn plant Linie durch Hamburgs Westen

Es ist positiv zu bewerten, dass es eine Alternativplanung zur U 5 gibt. Diese Planung könnte gleichzeitig die geplante S 4 aus Bad Oldesloe nach Lurup (Schenefeld) aufwerten. Das Kernproblem dürfte aber die Feinverteilung der Fahrgäste werden und die Tatsache, dass es nach wie vor keinen zweiten Ring gibt. Diese Probleme könnte eine Stadtbahn vergleichsweise kostengünstig lösen, wenn die SPD sich von den ideologischen Vorurteilen lösen könnte. Derzeit ist die Verkehrspolitik geprägt von einer Bevorzugung der Fahrradfahrer und blockiert den Umstieg zum öffentlichen Nahverkehr, da die Angebote nicht weiter entwickelt werden. Die Busse werden durch Radfahrer behindert, und die Politik reagiert nicht. So wird die Stauhäufigkeit nicht abnehmen und ein Umstieg der Autofahrer wird auch nicht erreicht.

Rüdiger Günther, per E-Mail

Spannender Lesestoff

6. August: Lesermeinung zur Rubrik ,Briefe an die Redaktion‘

Ich gratuliere dem Hamburger Abendblatt zu der Rubrik „Briefe an die Redaktion“. Über die Qualität der Meinungen in Wortwahl und Ausführung kann man nur begeistert sein. So z.B. die beiden Lesermeinungen zu ‚Gesellschaftlicher Erosion‘ und ‚Amtszeit begrenzen‘ vom 5. August. Besser kann man seine Meinung nicht zum Ausdruck bringen. Die Leserbriefe sind echt spannender Kommunikationslesestoff.

Volkert Carstens, Hamburg