Ampelschaltung ändern

23. Juni: Die meisten Rad­fahr-Un­fälle geschehen beim Abbiegen

Es müsste verhindert werden, dass Radfahrer und abbiegende Lkw, Pkw und Busse gleichzeitig Grün haben. Entweder durch eine konfliktfreie Ampelschaltung, das heißt Fußgänger und Radfahrer haben niemals mit abbiegenden Lkw/Pkw gleichzeitig Grün, oder durch Rundum-Grün für Fußgänger und Radfahrer, also eine Ampelphase, die die Kreuzung nur für Fußgänger und Radfahrer freigibt, die sich dann auch diagonal über die Kreuzung bewegen dürfen. Bei Kreuzungen oder Einmündungen ohne Ampelanlage ist die Fahrradspur auf der Straße sicher eine gute Lösung, um die Vorfahrt für den geradeaus Fahrenden oder Laufenden sicherer zu machen.

Dr. Klaus Reiber

Arbeitssituation hinterfragen

22. Juni: Mehrheit der Deutschen fordert Tests für Lehrer. Eignungsprüfungen sollen auch Burn-out vorbeugen

Ein Eignungstest kann sicherlich dazu beitragen, junge Menschen von der falschen Berufswahl abzuhalten. Ein Ins­trument zur Bekämpfung der starken Zunahme von Burn-out bei Lehrern ist er nicht. Ungeeignete Lehrer gab es zu allen Zeiten, Burn-out ist ein neues Phänomen. Dessen Ursachen liegen nicht in der mangelnden Eignung der Lehrer, sondern in dem enormen Zuwachs der Arbeitsbelastung durch immer neue Reformprojekte, extrem schwierige Schüler, überzogene Ansprüche von Eltern, durch den von der Politik gewollten Konkurrenzdruck unter den Schulen und die Zuweisung immer neuer Aufgaben. Es wäre deshalb sehr zu begrüßen, wenn sich die Bildungsforscher einmal dieser Problematik annehmen könnten. Sie könnten dazu beitragen, die teilweise unzumutbaren und krankmachenden Arbeitsbedingungen heutiger Lehrer mit wissenschaftlichen Methoden aufzudecken. Das wäre sicherlich hilfreich, um den öffentlichen Druck auf Bildungspolitiker und Schulämter zu erhöhen, endlich ihrer Fürsorgepflicht für die Lehrkräfte durch eine grundlegende Verbesserung der Arbeitsbedingungen nachzukommen und damit den Ursachen des Burn-outs bei Lehrern wirksam zu begegnen.

Dr. Gerold Schmidt-Callsen

Belastungsfaktor Arbeitszeit

Herr Opaschowski vergaß bei den von ihm genannten Belastungsfaktoren für Lehrer die Arbeitszeit. Was wie ein Halbtagsjob aussieht, ist in Wirklichkeit im Schnitt ein zehnstündiger Arbeitstag bei einer Sechstagewoche. Zeugniszeiten erfordern auch den siebten Tag, auch mal Feiertage. In den langen Ferienzeiten stehen Vor- und Nachbereitungen an. Man sollte nicht versäumen, junge Menschen auf die Belastung dieser Arbeitszeit hinzuweisen. Es ist an der Zeit, über das Arbeitszeitmodell für Lehrer nachzudenken, da der Beruf als Vollzeittätigkeit unter derzeitigen Bedingungen nicht mehr über 40 Jahre ausgeübt werden kann.

Hannelore Hartwich-Falley

Mehrheit für Grexit

22. Juni: Was wird Merkel tun? Kanzlerin steht vor ihrer schwierigsten Mission. Zum Grexit darf es nicht kommen

Bisher wurden schon mehr als 250 Milliarden Euro für Griechenland ausgegeben. Jeder Deutsche, ob Baby, Rentner, Arbeitsloser, Schüler, Arbeitnehmer, Unternehmer hat schon jetzt 1000 Euro Zwangsschulden für Griechenland gemacht. Der Autor will uns in die Pflicht nehmen für Griechenlands Leistungen vor über 2000 Jahren? Und was leistete sich das Land danach? „Natürlich niemand“, schreibt der Autor, wolle den Austritt aus dem Euro, aus der EU. Stimmt nicht: Die Mehrheit fordert das Ende der unsinnigen Alimentation Griechenlands.

Heinz R. Kohrt

Es geht noch schlimmer

22. Juni: Kommt eine Brücke geflogen. Autobahn 7 soll nach 55 Stunden am frühen Morgen wieder geöffnet werden

In der NDR-2-Satiresendung „Neues aus Stenkelfeld“ brüstete sich ein Verkehrsplaner damit, die Baustellenplanung so gelegt zu haben, dass der Verkehr im Norden ganz zum Stillstand kommt. Auf den Einwand, es gebe da noch eine freie Umleitungsstrecke, entgegnete der Planer, dass daran gedacht wurde. Dort fände an dem Tag die traditionelle Treckerparade statt. Die Realität ist mittlerweile fast schlimmer. Wie kann es sein, dass an einem Wochenende die A 7 bei Schnelsen voll gesperrt ist, während gleichzeitig zahlreiche Teilsperrungen wegen des Halbmarathons, der Fahrradsternfahrt und einer Oldtimerparade stattfinden, Baustellen einmal außen vor. Außerdem gleichzeitig: das Hurricane Festival und die Eröffnung der Kieler Woche. Geht es noch schlimmer? Ja, man kann on top noch in der Nacht zum Montag eine Vollsperrung der A 7 Richtung Norden in Egestorf einrichten. Zu der Zeit, in der sich Zehntausende Fans auf dem Rückweg vom AC/DC-Konzert Richtung Norden gemacht haben. Schönen Dank, ich war um 5 Uhr früh zu Hause. Ich bin sicher, dass jede einzelne Maßnahme alternativlos war.

Roland Möck

Von der Politik verschaukelt?

20. Juni: Am Han­sa­platz abends kein Al­ko­hol­ver­kauf mehr. Politik reagiert auf Klagen: Glasflaschenverbot geplant, Trinkerraum am ZOB im Gespräch

Schön wäre es, wenn ein generelles Alkoholverbot am Hansaplatz gelten würde. Leider sollen jedoch wieder nur irgendwelche Scheinmaßnahmen getroffen werden, die uns Anwohnern nicht helfen. Eigentlich sollte die Prostitution hier ja ganz verschwinden und alles besser werden. Doch seit der Umgestaltung des Hansaplatzes, der Eröffnung der Kioske, der ständigen Proteste der Hurenverbände und der Invasion der Lampedusa-Leute sind hier Prostitution, Zuhälterei, Drogenhandel, Hehlerei, Diebstahl und der Konsum von Alkohol leider wieder vermehrt anzutreffen. Viele Anwohner fühlen sich von der Politik regelrecht verschaukelt. Der Lärm und Dreck sind unhaltbar. Fast jeder Anwohner hat negative Erfahrungen mit Überfällen oder Bedrohungen gemacht. Da wird ein zeitlich begrenztes Alkohol- und Glasflaschenverbot kaum etwas bewirken. Ebenso wenig ist zu erwarten, dass etwa eine Notrufsäule, ein neues Toilettenhaus, ein „Quartierskümmerer“ oder ein Trinkerraum zur Verbesserung der Lage beitragen werden.

Dr. jur. Andreas Meyer-Suter