Ideen statt Geld würde helfen

12. Juni: Gastbeitrag, Von Hariolf Wenzler: Keine Angst vor Wettbewerb. Gute Hochschulen brauchen sich auch vor TTIP nicht zu fürchten. Sie sollten sich als Orte der Innovation sehen

Dankbar bin ich für diesen Beitrag eines betroffenen und kompetenten Hochschulexperten zum TTIP. Erstaunt war auch ich über die zugrunde liegende Vorstellung des Hamburger Universitätspräsidenten Dieter Lenzen, der sich vor Wettbewerb und Zweitklassigkeit in Deutschland fürchtet, wenn hier amerikanische Universitäten Niederlassungen errichteten. In der bedeutenden Wirtschafts- und Hafenstadt Hamburg erscheint die Hamburger Uni in den deutschen Rankings für Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre seit Langem nicht mehr unter den zehn besten. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber als Ex-Studierender in Hamburg mag ich kaum besonders erwähnen, wo ich Examen machte. Viele TTIP-Themen lassen sich auf einfachste Weise elegant und ohne hoheitliche Staatseingriffe, Verbote und totale TTIP-Ablehnung durch einfache Herkunftsbeschreibungen lösen. Wettbewerb, Kompetenz und Ideen statt Geld würden auch der Hamburger Uni helfen.

Dieter Brandes

Thema hat große Brisanz

12. Juni: Im Alter: Immer mehr Hamburger auf Grundsicherung angewiesen

Dieser Artikel, der nicht nur ältere Mitbürger in Hamburg, sondern in ganz Deutschland betrifft, hätte nicht versteckt innen, sondern als Aufmacher auf der ersten Seite stehen müssen. Unsere Politiker sonnen sich in ihren Augenblickserfolgen wie: Mietpreisbremse, Vorratsdatenspeicherung, Versorgungsstärkungsgesetz usw. Dabei ist das Thema der auf uns zukommenden Armut im Alter, die durch sinkende Löhne, befristete Arbeitsverträge und Minijobs verursacht wird, von erheblicher Brisanz und wird in nicht allzu ferner Zukunft immer mehr Menschen betreffen. Aber das wollen unsere Politiker nicht sehen, sie denken nicht an die Zukunft und leben lieber im Hier und Jetzt.

Helmut Jung

Freibrief für Raser

11. Juni: To­des-Fah­rer bereut vor Gericht. 60Jähriger zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Zwei Frauen starben, weil er zu schnell beschleunigte

Hier hat kein 18-jähriger Fahranfänger, sondern ein 60-jähriger Mann, der durchaus wissen musste, was man mit so einem Gefährt anrichten kann, mal eben durch Raserei zwei Menschenleben ausgelöscht. Das Urteil ist ein Freibrief für jeden Raser, der ja in unserem Rechtsstaat offensichtlich nichts zu befürchten hat. Ich frage mich, was ist das für ein Signal für das Verkehrsrowdytum im Straßenverkehr?

Takis Petersen

Mehr Bescheidenheit!

11. Juni: Wo Eigentum noch bezahlbar ist. Chance für Normalverdiener in Horn, Farmsen-Berne und Rahlstedt. Kaufen ist teilweise immer noch günstiger als mieten

Welch ein Glück, dass wir uns als ­Seniorenpaar nicht mehr um den Kauf einer 110 Quadratmeter großen Eigentumswohnung sorgen müssen. Wohlgemerkt: 110 Quadratmeter! Was sollen wir im Alter mit so viel Wohnraum zu zweit? Auch mit zwei Kindern waren wir in einer Wohnung deutlich unter 150 Quadratmeter glücklich, unsere Kinder auch. Die offensichtlich als Standard angenommenen Wohnungsgrößen passen nicht zu Normalverdienern, sondern eher zu den Fahrern von XXL-Autos. Etwas mehr Bescheidenheit (welch altmodischer Begriff) wäre eine Alternative zum ständig steigenden Anspruchsdenken.

Uwe Albrecht

Stillen ist „natürlich“

9. Juni: Stillende Mutter verzeiht Hochbahn. 24-Jährige musste einen Bus verlassen, weil sie ihrem Kind die Brust gab. Hochbahn entschuldigt sich

Stillen ist ein natürlicher Vorgang, auch, wenn manche Menschen es nicht als schicklich empfinden. Und selbst, wenn der Busfahrer sich gestört gefühlt haben mag, es ist sein Job, er bekommt Geld dafür, Leute zu fahren. Kinder brauchen wir, das wissen wir, aber wir wollen nicht, dass sie „stören“. Frauen, kriegt mehr Kinder, vielleicht wird der Umgang mit Kindern in der Öffentlichkeit dann wieder natürlicher.

Renate Alwardt

Weniger Resolutionen

5. Juni: Pro­tes­tan­ten streiten bei ­­Kir­chen­tag. Frühere EKD-Vorsitzende ­Käßmann fordert Schuldenschnitt für Griechenland – Finanzminister Schäuble widerspricht ihr

Natürlich ist der Kirchentag als Massenveranstaltung und Medienereignis wichtig, damit wir im Gemeindealltag manchmal frustrierten Christen uns als

Teil einer großen, lebendigen Gemeinschaft fühlen und der unkirchlich gewordene Durchschnittsmensch beim Schalten durch das Fernsehprogramm Kirche als interessant wahrnimmt. Natürlich soll sich die Kirche politisch äußern, soll sich für die Schwachen einsetzen, aber bitte nicht nur in vollmundigen Resolutionen , sondern vor allem durch das persönliche Verhalten im Alltag. Auch wird niemand wieder in die Kirche eintreten, nur weil die im sozial-ökologischen Bereich tätig ist, das tun ja auch andere Gruppen. Wichtiger als das Massenspektakel Kirchentag ist es also, das Evangelium vor Ort in den Gemeinden weiterzusagen, begonnen mit einem Religionsunterricht,

der die Kinder zum Glauben hinführt.

Christian Fuchs

Kinderrechte berücksichtigen

11. Juni: Grüne bringen Ge­setz­ent­wurf für Homo-Ehe ein

Für mich ist es selbstverständlich, dass Partnerschaften, die als langfristige Verantwortungsgemeinschaften angelegt sind, denen von Ehepaaren in Rechten und Pflichten gleichgestellt werden. Warum sie unbedingt „Ehe“ heißen sollen, weiß ich allerdings nicht. Die Rechte der Kinder werden in dieser Diskussion nicht angesprochen. Üblicherweise sind in Deutschland Kinder Objekte, mit denen etwas gemacht wird – natürlich nur zu ihrem Besten! Kinder aber sind von Anfang an Persönlichkeiten mit ganz eigenen Rechten.

Dr. Ursula Augener