Studienberatung in der Schule

23./24./25. Mai: Wegweiser für die Fä­cher­wahl. Es ist nicht leicht, sich bei dem riesigen Angebot für einen Studiengang zu entscheiden

Ich war 23 Jahre lang Lehrbeauftragter für Mathematik an der jetzigen HafenCity Universität und musste feststellen, dass viele Studienanfänger nicht über die erforderlichen Grundkenntnisse in Mathematik verfügten, trotz teilweise guter Schulnoten. Die Hälfte oder mehr des ersten Semesters wurde dazu verwendet, den Schulstoff zu vermitteln, damit dann mit dem eigentlichen Bauingenieur-Stoff begonnen werden konnte. Beim Übergang in die Oberstufe sollte eine Studienberatung in den Schulen Pflicht werden, unter Beteiligung von FH- oder Uni-Professoren, zumindest angeboten werden. Bauingenieurstudenten, die nach dem dritten Semester, manchmal auch später, feststellen, dass sie nicht klarkommen, überwiegend wegen Mathe und Physik, wechseln dann zu Architektur, weil dort diese Fächer nicht benötigt werden. Ich hoffe, dass viele Schüler der Oberstufe und deren Lehrer den Artikel lesen und ihn sich zu Herzen nehmen.

Dr.-Ing. Friedrich Weinhold

Test ist inakzeptabel

23./24./25. Mai: Riskanter Test – Lkw auf der linken Spur. Auf der A-7-Baustelle sollen ab Freitag beide Fahrstreifen für Lastkraftwagen geöffnet werden

Mit diesem „Experiment“ wird vorsätzlich in Kauf genommen, dass Menschen zu Schaden kommen können. Die Aussage der Verantwortlichen, dass dieser Test nach einem Unfall sofort abgebrochen wird, ist mehr als zynisch und inakzeptabel. Dass ausgerechnet der ADAC diese Aktion ebenfalls absegnet, ist ungeheuerlich. Im nächsten Schritt wird dann wahrscheinlich wie in den USA das Überholverbot für Lkw generell aufgehoben?

Martin Wucherpfennig

Laxer Spruch vom HVV-Chef

22. Mai: HVV meldet Re­kord­er­geb­nis – und erhöht die Fahr­preise

Gute Leistung hat seinen Preis, keine Frage, und der HVV leistet gute Arbeit. HVV-Chef Aigner meint, die Fahrpreisanhebungen stehen für Kunden nicht im Vordergrund, und rechtfertigt mit diesem laxen Spruch mal eben die jährliche Preiserhöhung. Sobald das Preis-Leistungs-Verhältnis aber nicht mehr stimmt und sich das Gefühl einschleicht, dass es letztendlich doch nur noch um simple Gewinnmaximierung geht, kippt die Kundenstimmung hoffentlich ganz schnell. Ich bin auf den HVV angewiesen und dazu gezwungen, die schon sehr hohen Kosten zu schlucken. Wenn ich bald 100 Euro im Monat zahlen „darf“, werde ich mich sicher einmal auf dem Gebrauchtwagenmarkt umsehen. Meine 15-jährige Tochter, die als Schülerin mindestens sechs Euro zwanzig zahlen muss, um gelegentlich in die Stadt zu fahren, kann ich dann noch mitnehmen.

Martin Gerlitz

Um die Alster skaten

21. Mai: ,Hamburg trainiert...‘ soll mehr Bewegung in die Stadt bringen

Als ich gestern den Artikel las, wusste ich nicht, ob das ein verspäteter Aprilscherz seitens der Stadt Hamburg ist. Mehr Bewegung? Wie wäre es, wenn die Stadt mal diesbezüglich mehr für ihre Bürger täte und sich nicht mit schlauen Aufforderungen und Ermahnungen begnügt? Vor einigen Jahren wurden sonntags mehrmals jährlich die Straßen um die Außenalster für drei Stunden zum Inlineskaten freigegeben. Es wurden sogar Äpfel und Wasser kostenlos angeboten. Dann fand dieses nur noch zweimal, dann einmal, jetzt gar nicht mehr statt. Auf meine Anfrage bei der Inlineschule der Uni sagte man mir, dafür hätte die Stadt kein Geld, es fehlten Sponsoren. Diese Veranstaltung reizt Bürger verschiedener Altersgruppen, auch ganze Familien dazu, sich draußen im Freien gemeinsam zu bewegen. Die Veranstaltung macht keinen Lärm, hinterlässt keinen Abfall und ist bisher mit drei vorsorglichen Sanitäterstandpunkten ausgekommen. Die Initiative „Hamburg trainiert...“ entsteht natürlich jetzt, wo es um Olympia geht und ein großes wirtschaftliches Interesse im Hintergrund steht.

Gabriele Kleist

Unerklärlicher Hass

16./17. Mai: Hamburgs Straßenverkehr. Schuld sind immer die anderen...

Das Problem sind nicht die Regelverstöße. Das ist normal, insbesondere bei einer derartigen Inflation von teilweise blödsinnigen und schikanösen Vorschriften. Das Problem ist der unerklärliche Hass, der von einigen wenigen Verkehrsteilnehmern ausgeht. Das macht es leider so schwer, ruhig zu bleiben. Schade! Man beschwert sich über den einen Radfahrer auf der Straße und toleriert die Hunderttausenden Autofahrer, die alle Straßen blockieren. Man pöbelt mit der Hupe Radfahrer an, die einem nichts getan haben. Wo Maschinen regieren, bleibt für das Herz des Menschen kein Platz. Für den gesunden Menschenverstand übrigens auch nicht.

Lars Büngener

Zeit für vernünftige Planung

21. Mai: Jahr­hun­dert­pro­jekt kommt Jahre später. Rückschläge auf deutscher Seite machen Zeitpläne für den Fehmarnbelt-Tunnel zur Makulatur

Die zeitliche Verschiebung des Projektes Fehmarnbelttunnel eröffnet die Möglichkeit, noch eine vernünftige Planung des Anschlusses auf der deutschen Seite durchzuführen. Erstens die Fortsetzung des Tunnels unter Fehmarn mit Ein- und Ausfahrt auf dem Festland. Der Neu- und Umbau der bestehenden Fehmarnsund-Vogelflugbrücke erübrigt sich damit. Fehmarn bleibt unberührt. Selbstverständlich muss eine inseleigene Ein- und Ausfahrt für den Zugang des skandinavischen Schnapsschüttelverkehrs an die Bordershops eingeplant werden. Zweitens der Ausbau der Bahnstrecke Lübeck–Kiel westlich der Autobahn für den Eisenbahnverkehr nach Skandinavien. So bleiben die Badeorte an der Lübecker Bucht verschont. Gleichzeitig schafft man eine Verbindung nach Kiel und nach Neumünster/Elmshorn sowie nach Hamburg. Die Verkehrsbelastung der Hamburger Stadtteile, die an der Bahnlinie Hamburg–Lübeck liegen, könnte durch die Verteilung über zwei Bahnstrecken erheblich reduziert werden.

Erik Krüger