Viele ungelöste Probleme

25./26. April: Macht Mensch Scholz

Scholz ein Macht-Mensch? Nicht wirklich! In dieser ausgebluteten SPD, ob auf Landes- oder Bundesebene, Karriere zu machen, dürfte leicht fallen, wenn man Probleme nur aussitzt, aber nicht löst. Wie sieht Hamburg 2050 aus? Keine Antwort. Wahrscheinlich implodiert an eigenen ungelösten Problemen: kein Platz, kein Tiefwasserhafenanschluss, Verkehrsprobleme ohne Ende, Platzprobleme für Neuaufnahme von Bevölkerung, die Liste ist endlos. Nein, auch wenn er viel lächelt in Kameranähe, er ist und bleibt ein Provinzpolitiker. Die Bedeutung Deutschlands wird noch weiter sinken, wenn er Bundeskanzler würde. Wir brauchen Politiker(innen) mit Weitsicht, Mut und Energie.

Peter Endert

Wachsamkeit ist geboten

25./26. April: Eigentor des BND. Der deutsche Auslandsgeheimdienst muss an die Kandare genommen werden

Grundsätzlich sollten alle Dienste und Behörden mehr Kontrollen erfahren. Freunde hin oder her, Wachsamkeit ist immer geboten, selbst im Familienkreis sind Vorteilsdenken und Streit nicht ungewöhnlich. Die USA werden sicher auch in Zukunft das Moralisieren und die permanente Wehleidigkeit der Deutschen nicht verstehen können, aber sie sind zurzeit die Einzigen, die unsere Freiheit auch in Zukunft noch nachhaltig bewahren können, trotz vieler eigener Schwächen. Deutschland selbst ist dazu längst nicht mehr in der Lage.

Siegfried Meyn

Fairer Preis für fairen Lohn

25./26. April: Min­dest­lohn macht Spargel teurer. Landwirte wie Heiner Bartels im Landkreis Harburg stehen wegen der höheren Kosten unter Druck

Ob im Restaurant oder im Supermarkt: Ich zahle gerne einen fairen und gerechten Spargelpreis für einen fairen Lohn, von dem man leben kann. Dann gibt es auch keinen bitteren Dumping-Nachgeschmack.

Sönke Klages

Richtige Richtung

25./26. April: Hohe Erwartung. Was hat sich Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank vorgenommen, welche ­Herausforderungen warten auf sie?

Die Philosophie von Katharina Fegeback trägt einen überzeugenden Charakter. Denn erstens bedeutet es einen Schritt in die richtige Richtung, sich, wenn auch zunächst nur bei der Lehrerausbildung, vom deutschen Sonderweg in Europa mit dem Bachelor als akademischen Regelabschluss zu verabschieden. Und zweitens erscheint es wirklich wichtig, die Hochschulen stärker nach außen hin zu öffnen, da man nur auf jene Weise gerade die in der Hamburger Wirtschaft seit Jahrzehnten weit verbreiteten und nicht selten falschen negativen Vorurteile gegenüber vielen insbesondere kleineren ­Fächern wirksam bekämpfen kann. Weswegen man in jedem Fall die noch verbleibende Zeit bis zum 100. Jubiläum der Gründung der Universität Hamburg im Jahr 2019 dafür nutzen sollte, um ­starke Forschungsbereiche wie etwa im Bereich der jüdischen oder osteuropäischen Geschichte besser herauszustellen.

Rasmus Ph. Helt

Pflichten übernehmen

24. April: Europa schickt Flücht­lin­gen Kriegs­schiffe zur Hilfe. EU-Gipfel stellt dreimal so viel Geld bereit wie bisher

Es ist eine Schande für die Europäische Union, dass die Konferenz der Staats- und Regierungschefs außer der Seenotrettung nur vage Absichtserklärungen verlauten lässt. „An einer gerechteren Verteilung der Flüchtlinge in der EU müsse gearbeitet werden.“ Bis dahin überlässt Europa die Rettung der Kriegsflüchtlinge aus Syrien den Nachbarländern Türkei, Irak, Jordanien und Libanon. Es ist verständlich, dass die strukturschwachen Länder Europas mit hoher Arbeitslosigkeit große Schwierigkeiten haben, Kriegsflüchtlinge aufzunehmen. Trotzdem dürfen auch sie nicht nur Vorteile der EU in Anspruch nehmen, sondern müssen auch Verpflichtungen übernehmen. Die humanitäre Hilfe ist eine Aufgabe der europäischen Moral. Um den europäischen Ländern, die sich einer Vereinbarung entgegenstellen, die Hilfe zu erleichtern, ließe sich vielleicht eine Vereinbarung treffen, Teile des Strukturfonds zu strecken und sofort umzuwidmen für die Flüchtlingshilfe.

Detlef Johannsen

Wohin gehört die Postbank?

24. April: Drei Tage Streik bei Postbank. Erster unbefristeter Arbeitskampf in Hamburger Finanzbranche

Die Deutsche Bank hat sich und den Kunden mit der Übernahme der Postbank keinen Gefallen getan, denn man war auch zuvor nicht wirklich am Privatkunden-Geschäft interessiert. Und nun soll das Rad zurückgedreht werden. Wohin gehört aber die Postbank? Natürlich dorthin, wo sie auch nach wie vor angesiedelt ist – nämlich in die Postfilialen, das heißt zur Deutschen Post. Es kann doch nicht sein, dass DHL sich auf allen Kontinenten tummelt und Zukäufe tätigt, hier im Lande aber der private Kunde hin und her geschoben wird.

Kai Müller

Gleiches Gedenken für alle

22. April: 60 KZ-Über­le­bende kommen zu Ge­denk­feier nach Neu­en­gamme

In Ihrem Artikel haben Sie leider den historisch wichtigen Hinweis unterschlagen, dass die Schiffe „Cap Arcona“ und „Thielbek“ von britischen Bombern in der Lübecker Bucht versenkt wurden und nicht von der SS. Die britischen „Befreier“ haben also 6600 KZ-Häftlinge umgebracht, was heute als „bedauerlicher Irrtum“ dargestellt wird. Das KZ Neuengamme wurde einen Tag später, am 4. Mai, auch nicht von den Briten „befreit“, sondern von den Nazis geräumt leer vorgefunden. Die deutschen Nazis haben den Krieg angefangen und waren Massenmörder, aber auch die Briten mit Churchill und Harris nahmen keine Rücksicht. Meine vier Großeltern mit Kindern und Enkelkindern (außer meinem Vater) wurden in der Operation Gomorrha im Juli 1943 in Hamburg-Hamm von britischen Bomber-Piloten nicht von der Nazi-Herrschaft befreit, sondern ermordet. Gleiches Gedenken für alle unschuldigen Kriegsopfer auf beiden Seiten wünscht sich

Dr. Clemens Richter