Hauptsache „schwarze Null“

23. April: Die guten Seiten der Finanzkrise

Was hat Deutschland davon, dass durch die Tragödie in Griechenland seit 2008 94 Milliarden Euro eingespart wurden? Herr Schäuble stellt seinen Erfolg der „schwarzen Null“ über alles. Dass durch eine (noch zu klärende) unrechtmäßige Geldflutungsmaschine der EZB in erster Linie die Banken gerettet wurden, interessiert heute keinen mehr. Die Sparer, die durch die niedrigen Zinsen Milliarden verlieren, mucken nicht auf. Diejenigen, die in ihre Altersversorgung einzahlen, werden sich erst bei Rentenbeginn über die schlechte Rendite wundern. Wenn Herr Schäuble nur einen Teil des durch die geringere Zinszahlung eingesparten Geldes in die marode Infrastruktur investiert hätte, wäre natürlich seine „schwarze Null“ in Gefahr gewesen. Der Schuldenabbau hätte leicht durch Abbau von unsinnigen Subventionen forciert werden können. Was wirklich verwundert: dass die Wirtschaft, inzwischen durch die marode Infrastruktur erheblich getroffen, erst jetzt aufbegehrt.

Heinz-Peter Vollmer

Mehr im Land helfen

24. April: Eine Schweigeminute und viele offene Fragen – EU-Sondergipfel zum Flüchtlingsdrama

Bei den meisten Flüchtlingen handelt es sich um illegale Einwanderer. Jedes Land hat das Recht, sich seine Einwanderer auszusuchen. Auch Europa sollte dies konsequent tun. Die afrikanischen Bootsflüchtlinge stellen für die europäische Gesellschaft – bei größerer Zahl – auf Dauer eine Gefahr für die Sozialsysteme und den inneren Frieden dar. Unsere Aufmerksamkeit und Hilfe sollte vielmehr jenen Menschen in den Entwicklungsländern zukommen, die wegen innerer Unruhen oder Kriege unter widrigen Umständen in Flüchtlingslagern leben müssen. Von diesen – insbesondere Kindern – verlieren regelmäßig viel mehr ihr Leben, als es bei den Bootsflüchtlingen der Fall ist. Letzteres ist nur medienwirksamer und lässt sich besser für eigene Interessen instrumentalisieren.

Dierk Lübbers

Schiffe versenken

Schnelle Lösung: Fregatten der EU kreuzen vor der nordafrikanischen Küste, stoppen jedes Flüchtlingsschiff, übernehmen die Passagiere. Schiffsführung und Schlepper werden sofort arrestiert, das Schiff an Ort und Stelle versenkt. Kein Schlepper würde sein Geschäft fortsetzen, außerdem würden ihnen bald die Schiffe ausgehen.

Gerhard Freitag

Falsches Vorbild „Profit“

22. April: Warum Deutsche so wenige Kinder haben

Eigentlich brauchen wir nicht mehr Kinder. Wenn alle Kinder eine Schulausbildung gut beenden, eine Lehre oder ein Studium abschließen würden, dann hätten wir genügend Fachkräfte. Aber wie sieht die Realität aus? Viel zu viele Kinder und Jugendliche haben keine Lust auf Schule und Lehre, Universitäten stöhnen über Abbruchquoten bis zu 50 Prozent eines Lehrgangs. Durch die Mediengesellschaft werden falsche Vorbilder gegeben. Jungen streben nach Vettel, Reus und Co., Mädchen nach Klum, Rihanna oder einem reichen Mann. Abchillen ist das Motto unserer Jugend. Und wenn der „Gott“ dieser Gesellschaftsform Profitmaximierung heißt, dann haben wir die Frage, warum Deutsche so wenige Kinder haben, beantwortet. Meine Frau und ich sind bewusst kinderlos.

Eckhard Topfstädt

Kein guter Vergleich

24. April: Eingebürgert im Land der Täter

Ich freue mich darüber, dass Herr Bistritzky die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen hat. Ich freue mich nicht darüber, dass nach jüdischem Ritual neugeborene Knaben bei der Beschneidung in Deutschland misshandelt werden dürfen. Dagegen kann ich als Deutscher etwas tun. Nichts tun kann ich als Deutscher gegen die Hunderttausenden Toten in Syrien, die Herr Bistritzky zum Vergleich heranzieht. Dieser Vergleich ist zynisch.

Dr. Dieter Firnrohr

Vorschriften eingehalten

23. April: Spediteure halten an Atomtransporten fest

Diese Schlagzeile kommt bombastisch daher – es liest sich, als ob die Spediteure mit Atombomben durch den Hafen fahren. Gewiss, das in Hamburg umgeschlagene radioaktive Material ist keinesfalls ungefährlich. Allerdings unterliegen diese Transporte sehr präzisen Beförderungsbestimmungen, die zwangsläufig von den Unternehmen im eigenen Interesse sehr genau eingehalten werden. Auch über die Konkurrenzhäfen werden derartige Transporte getätigt, und auch dort muss man sich an die Vorschriften halten.

Klaus Piening