Visitenkarte aufpolieren

25. Februar: „Tourismus-Rekord: Beliebt, beliebter, Hamburg“

Laut Tourismus-Analyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen ist die Generation „65 plus“ in Deutschland so reisefreudig wie nie zuvor. Weiterhin ist mit der Bewerbung Hamburgs für Olympia auch die Ausrichtung der Paralympischen Spiele für Behinderte verbunden. Doch womit kann die Hamburger Tourismuswirtschaft eigentlich aufwarten, damit reisende Senioren sowie Menschen mit Handicap unsere Hansestadt auch für sich als lohnende und geeignete Destination erleben? Es kann dabei nicht allein um barrierefreie Verkehrsmittel gehen, vielmehr müssen sehr viel mehr Service- und Betreuungsangebote für diese Gäste zur Verfügung stehen, damit sie die Stadt unbeschwert erleben können. So haben kürzlich Hamburgs Senioren-Assistenten den hiesigen Hotels ebenso wie der Tourismus-Zentrale ihre Unterstützung angeboten. Doch die Antwort ist (bisher) Schweigen. Das ist alles andere als eine gute Visitenkarte für unsere Stadt.

Thomas Bartel

Angehörige leiden weiter

25. Februar: „Das Leben nach dem Doppelmord“

Der Artikel hat mich tief berührt. Ich habe mich vor Jahren in einer sehr ähnlichen Situation befunden: Meine Mutter wurde von ihrem Lebensgefährten in den 80er-Jahren getötet. Damals war ich 18. Mir stand kein Psychologe zur Seite, zum Glück ist mir eine größere Berichterstattung im Fernsehen erspart geblieben. Heute bin ich 47. Als ich 35 war, holte mich die ganze Geschichte ein, ich erkrankte und bekam Angstzustände. In jahrelanger Psychotherapie wurde alles aufgearbeitet, ganz verkraften werde ich es nie können. Immer wenn ich Schlagzeilen dieser Art lese, denke ich: „Da hängt wieder eine ganze Familie dran.“ Die Opfer müssen es nicht mehr aushalten, die Angehörigen leiden ein Leben lang. Danke für den heutigen Artikel!

Stefanie B.

Bank gewechselt

26. Februar: „Postbank erlässt Rentnern die neuen Überweisungsgebühren“

Das kann ich leider nicht bestätigen. Ich habe am 6. Februar der Gebührenregelung widersprochen und wurde daraufhin schriftlich aufgefordert, meinen Widerspruch innerhalb von 14 Tagen zurückzuziehen. Andernfalls werde man mir kündigen. Ich bin 72 Jahre alt und seit fast 50 Jahren Kunde der Postbank. Ich habe jetzt Konsequenzen gezogen und ein Girokonto bei einer anderen Bank eröffnet.

Wolfgang Brocks

Junge Bäume sind kein Ersatz

24. Februar: „Bäume sollten gefällt werden – Anwohner verhindern Arbeiten“ und „Anwohner gegen Terminal-Ausbau“

Anwohner verhindern das Fällen von etwa 30 Bäumen, und eine lange Pappelreihe am Bubendey-Ufer soll dem Terminal-Ausbau geopfert werden. Bei der Umgestaltung des Besenbinderhofs stören viele Bäume die Planer des Bezirksamts. In Billstedt wurden auch gerade jahrzehntealte Bäume gefällt. Jeder gefällte Baum wirft kein Laub mehr ab, und die gesparten Kosten für das Laubfegen entlasten den Hamburger Haushalt. Die Beruhigung, es würden neue Bäume angepflanzt, erlebte ich bisher in Billstedt nicht. Außerdem dauert es sehr viele Jahre, bis ein junger Baum die gleiche Leistung für die Umwelt erbringt wie ein in behördlicher Willkür abgesägter alter Baum.

Willi Mittelstädt

Engagierte Anwohner

Schon wieder sind Politik und Verwaltung fleißig dabei, Bäume zu fällen. Anscheinend sind die Baumfällmaßnahmen im Zuge des Busbeschleunigungsprogramms und der A-7-Erweiterung noch nicht genug. Gut, dass Anwohner in Steilshoop und Farmsen die Baumfällarbeiten gestoppt haben. Mit dem Nachpflanzen von Baumsetzlingen oder Diskussionsrunden soll den Bürgern doch nur Sand in die Augen gestreut werden. Dies gilt in besonderem Maße auch für das Hamburger Projekt Baumpatenschaften. Dann doch lieber aufmerksame Anwohner, die sich dem Treiben von Politik und Verwaltung in den Weg stellen.

Egbert Feldhaus

Gefährliche Windräder

26. Februar: „Fledermäuse bremsen Autos aus“

Und was sagt Herr Lüders vom Nabu zu den Windrädern, die die Fledermäuse vernichten, wenn diese schon einem 70km/h fahrenden Auto nicht ausweichen können? Wir hatten in unserem alten Reetdachhaus unter dem Dach und in Fledermauskästen im Garten eine Vielzahl dieser Tiere, bis wir in einem Kilometer Entfernung zehn Windkrafträder bekamen. Heute gibt es weder bei uns noch in der Nachbarschaft Fledermäuse. Auch Hinweise aus der Forstwirtschaft über die Gefährdung der Fledermausbestände durch Windräder werden geflissentlich überhört.

Karl-Georg Imke

Energie schwer beherrschbar

23. Februar: „Der Frühling beginnt mit einer Sonnenfinsternis“

Dem vermittelten Eindruck, dass die Sonnenfinsternis keine Probleme für die Stromversorgung bzw. die Netzbetreiber darstellt, ist zu widersprechen. Wenn sich am 20. März gegen 9.30 Uhr die Sonne verdunkelt und vorher blauer Himmel über Deutschland war, fehlen innerhalb kürzester Zeit circa zehn Gigawatt (das entspricht einer Leistung von etwa zehn Kernkraftwerken). Europaweit fehlen bis zu 35 Gigawatt. Hier kann es bei nicht rechtzeitig erfolgter schneller zusätzlicher Leistungseinspeisung in das Stromnetz zu erheblichen Instabilitäten kommen. Dem Hinweis der Firma Lichtblick, dass man die Sache mit eigenen Erzeugungsanlagen im Griff habe, ist insofern nicht zuzustimmen. Wenn die Sonne wiederkommt, speisen die Fotovoltaikanlagen sehr schnell mehr Energie ins Netz ein (max. 20 Gigawatt), da die Sonne dann höher steht, d. h. es entsteht in kürzester Zeit ein gewaltiger Leistungsüberschuss, der ausgeregelt werden muss, weil die Netze sonst ebenfalls instabil werden. Die Sonnenfinsternis stellt somit eine sehr große Herausforderung für die Netzbetreiber dar und ist durch einzelne Stromlieferanten allein nicht zu beherrschen.

Werner Berndt

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Briefe auch auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg