Aufklärung betreiben

2. Januar: „CSU will Bleiberecht ausweiten“

Was soll ein Volk von seiner Bundeskanzlerin halten, die ihre Neujahrsansprache mit den Problemen des Auslands und der Flüchtlinge beginnt? Nur ein wirtschaftlich und gesellschaftlich stabiles Deutschland hat die Kraft, sich auch um Fremde zu kümmern. Deswegen müssen die Sorgen und Ängste der Bürger ernst genommen und dürfen nicht als verwerflicher Irrweg abgetan werden. Die Anhänger der Pegida nutzen ihr demokratisches Recht auf freie Meinungsäußerung und Demonstrationen. Das zu verurteilen, anstatt Aufklärung zu betreiben, kommt einer Missachtung dieser Menschen gleich und nützt niemandem. Gleichzeitig bezeugt es die Hilflosigkeit der Politik, die offensichtlich ihre Vorstellungen über die Bedenken der Bürger stellt. Nur die CSU entwickelt konstruktive Vorschläge, die sowohl jungen Flüchtlingen als auch der Wirtschaft helfen. Nicht salbungsvolle Worte, sondern Taten machen vernünftige Politik.

Christiane Mielck-Retzdorff

Nachkommen oft ehrgeizig

30. Dezember: „,Jeder Migrant kostet 1800 Euro mehr, als er bringt‘“

Die Argumentation von Hans-Werner Sinn zeigt leider einmal mehr, dass die meisten Ökonomen mit ihren viel zu einfachen Denkschablonen die moderne Welt nur äußerst schlecht erklären können. Schließlich belegen sowohl der wirtschaftliche Aufstieg der USA zu einer Supermacht als auch der Erfolg der deutschen Fußballnationalmannschaft, dass man, wenn man schon eine Rechnung über Immigranten aufstellt, ebenfalls deren Nachkommen berücksichtigen muss. Zumal gerade Letztere aufgrund der in der Regel widrigeren Startbedingungen durch Vorurteile ihnen gegenüber sehr oft besonders ehrgeizig sind. Weswegen man nicht nur vor einem ethischen Hintergrund auf das schlechte und zutiefst unchristliche Menschenbild von Personen als materieller Kostenfaktor verzichten sollte.

Rasmus Ph. Helt

Bitte mehr Natur in Hamburg

2. Januar: „CDU will das Alstergrün besser schützen“

Der Umstand, dass die Vernichtung von Grünflächen in Hamburg weiter voranschreitet, betrifft nicht nur die exklusive Alstergegend. Zum einen ist es die Konsequenz der zunehmenden Bebauung und Versiegelung von Grünflächen und zum anderen ein nicht nachvollziehbarer Aufräumzwang innerhalb der Grünflächen. Allein am Bramfelder See werden und wurden Bäume ohne erkennbaren Grund gefällt. Möchte man dort wie im Stadtpark eine aufgeräumte Parklandschaft etablieren? Gleichzeitig wird mit erhobenem Zeigefinger vor der Abholzung des Regenwaldes in meist ärmeren Ländern gewarnt, obwohl es auch bei uns möglich wäre, viele der ohnehin kleinen Grünflächenareale innerhalb der Stadt weitestgehend sich selbst zu überlassen und die Pflege auf Sturmschäden im unmittelbarem Bereich von Gehwegen zu begrenzen.

Uwe Terzenbach

Meister ist Auslaufmodell

31. Dezember/1. Januar: „Handwerker wollen Rückkehr zur Meisterpflicht“

Ich kenne sehr viele Handwerker, die keine Rückkehr zur Meisterpflicht wollen. Grundsätzlich gilt: Möchte ich mich als Handwerker selbstständig machen, muss ich mich in der Handwerksrolle eintragen lassen. Die Voraussetzung dafür ist aber der Meistertitel. Dieser kostet circa 25.000 Euro. Hier wird massiv die Berufsfreiheit beschnitten. Diesen Anachronismus erlauben sich heute nur noch Deutschland und Luxemburg. Es ist daher verständlich, dass Brüssel diesen Meisterzwang dereguliert im Interesse der anderen europäischen Länder. Denn es kann ja nicht sein, dass Handwerker aus anderen europäischen Ländern sich in Deutschland ohne Meistertitel selbstständig machen dürfen und wir nicht. Nun muss man sich fragen, welche Parameter für Erfolg wichtig sind: Kreativität, Kommunikation und räumliches Vorstellungsvermögen. Dies lernt man aber nicht in der Meisterschule. Warum dann aber die Meisterpflicht? Wenn die Handwerkskammer sich der Realität stellen würde, würde sie feststellen, dass sie nur um ihren Selbsterhalt kämpft.

Matthias Rabe

Kein Kommentar

2. Januar: „Ölpreis auf tiefstem Stand seit gut fünf Jahren“

Ich erinnere mich noch sehr genau: Wann immer der Ölpreis in den letzten Jahren stieg, haben es sich die Fluggesellschaften und die Schifffahrtsunternehmen nicht nehmen lassen, aufzuschreien, um kostenbedingt den sogenannten Kerosin- bzw. Brennstoffzuschlag umgehend einzufordern. Und wo sind dieselben Unternehmen jetzt, da der Ölpreis um fast die Hälfte gesunken ist? Schweigen, landauf, landab!

Jürgen Brockmöller

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