Nährboden für rechts

28. November: „Grass fordert notfalls Zwangseinquartierung“ und „Minderjährige Flüchtlinge bei Laubeneinbruch festgenommen“

Die zunehmende Anzahl krimineller Flüchtlinge, die Hilflosigkeit der Behörden und dazu das Geschwätz „selbst ernannter Vordenker“ wie Günter Grass werden nicht dazu beitragen, die Akzeptanz für die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen zu erreichen, geschweige denn, eine „Willkommenskultur“ zu entwickeln. Im Interesse der vielen wirklich Not leidenden ehrlichen Flüchtlinge ist eine konsequente Verfolgung, Einsperrung und umgehende Ausweisung der Täter – egal welchen Alters – durchzusetzen. Angeblich wieder unmöglich? Na gut, dann weiter so! Die rechte Szene wird begeistert sein, eine bessere Werbung kann man sich für die gar nicht vorstellen.

Uwe Iden

In Heimatländern mehr helfen

Wenn die formalen Einreisebedingungen auch geändert werden könnten, muss die Frage gestellt werden: Wie und wovon könnten die Flüchtlinge aus Afrika und Vorderasien auf Dauer hier bei uns leben? Mit völlig anderem kulturellen und sozialen Hintergrund und Traditionen, ohne Sprache, Ausbildung, Arbeit in einem Hochindustrieland. Das gelingt kaum Zuwanderern aus Spanien und Portugal. Wir müssen daher nachhaltig fördern, dass in ihrer Heimat Schulen, Arbeit, Infrastruktur (Wasser) und Produktionsstätten und Frieden geschaffen werden. Dazu bedarf es mehr als eines Scherfleins – die Spenden sind ein Tropfen auf dem Wüstensand. Der Vergleich mit der Zuwanderung von den Deutschen aus dem Osten ist eher nicht möglich.

Wilhelm Rhauderwiek

Wer wohnt bei Grass?

Wenn hinter der Idee des Herrn Grass nicht bloß Effekthascherei steckt, dann sollte er schon mit gutem Beispiel vorangegangen sein und bereits Flüchtlinge bei sich aufgenommen haben. Interessant wäre zu erfahren, woher diese kommen und um wie viele Menschen es sich handelt.

Thorsten Thiel

Aus der Geschichte lernen

So absurd der Vorschlag, dem Flüchtlingszustrom durch Zwangseinquartierung zu begegnen, auch erscheinen mag, so wäre er doch des Nachdenkens wert. 1945/46 kamen Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene in die westlichen Besatzungszonen. Manche Familie bekam behördlich angeordnet Untermieter, die sich unauffällig integrierten. Zudem haben sie viel zum deutschen Wirtschaftswunder beigetragen. Geschichte – sagt man – wiederholt sich nicht. Aber es gibt Parallelen. Wenn Wissenschaftlicher festgestellt haben, „Deutschland profitiert auch finanziell von Zuwanderung“, ist es doch eine Überlegung wert, ungewöhnliche Wege vorzuschlagen. Zum Beispiel die vielen Wohnraum-, Gewerbe- und Büroleerstände zu nutzen. Wenn der Senat in diese Richtung denkt und handelt, kann man ihn nur unterstützen.

Karl-Heinz Köpke

Vorschrift gegen Kunden

26. November: „3.787.237 Minuten Verspätung“

Wie die verbesserte Pünktlichkeit im Nahverkehr erreicht wird, durfte ich in Karlsruhe miterleben. Von meinem verspäteten Fernzug eilte ich zum Regionalzug und erreichte ihn nur, weil mein Weg zum Bahnsteig extrem kurz war. Die Reisenden vom anderen Ende des Fernzuges kamen gerade die Treppe hoch, als der Schaffner den Regionalzug abfahren ließ. Auf meine Frage, warum er nicht noch zwei Minuten warten könne, erklärte er, er habe Order von oben, auf die Minute genau abzufahren. Ob dann ein Dutzend Reisende eine Stunde lang festsitzt, interessiert die Bahnstatistiker offensichtlich nicht.

Bernhard Koch

Bunker ist ein Denkmal

28. November: „Streit um Millionenhilfe für Investor“

Der Park auf dem Feldstraßen-Bunker ist eine Schnapsidee. Einen Park sollte man lieber an anderer Stelle für weniger Geld errichten. Der gigantische Bunker ist Zeugnis einer unseligen Zeit und sollte eher unter Denkmalschutz gestellt werden – ohne den Park.

Rainer Beckmann

Nicht zu unterscheiden

28. November: „Alstertanne leuchtet mit Ökostrom“

Strom kommt aus der Steckdose. Es gibt keinen Unterschied nach der Art der Erzeugung. Mich würde interessieren, wie man den Ökostrom „herausfiltriert“. Vielleicht könnte ich dann auch aus meinem Wasserhahn Langenhorner Wasser beziehen.

Rainer Beckmann

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